Viel passiert in Lettland!
Nach dem On-Arrival-Training können Kat und ihre Mitfreiwilligen endlich ihre eigene Wohnung beziehen, die natürlich noch etwas leer ist, aber dafür warme Duschen ohne Pelztiere garantiert.
So, jetzt endlich schaffe ich es, mal wieder was zu schreiben...Es ist tatsächlich viel passiert :)...
On-arrival-Training
Am Freitag, dem 8. September, sind Kriszti und ich in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett gewandert (was ein Glück, dass Kriszti so etwas wie eine innere Uhr zu haben scheint! Mein Funkwecker stellt sich nämlich, nachdem die Batterie draußen war – und das war sie während unsrem totanstrengenden Umzugsfußmarsch vom Studentenwohnheim zu Agatas und Neslis Wohnung – immer von selbst wieder ein. Leider aber auf die deutsche Zeit. Das heißt, er hat genau eine Stunde zu spät geklingelt :P). Dann dreieinhalb Stunden Busfahrt zum Treffpunkt in Riga, wo wir dann auch Agata wieder getroffen haben, die nämlich schon in noch Herrgottererfrühe aufgestanden ist, um einen Freund aus Dublin auf der Durchreise nach Oslo in Riga zu treffen *g*.
Als dann alle Freiwilligen da waren (sechs Deutsche! Aus Bremen, Ingolstadt, Freiburg, Osnabrück, Augsburg und natürlich Nürnberg *g*. Außerdem noch Nadege aus Marseille, Okan aus Samsun in der Türkei und natürlich Kriszti und Agata) sind wir mit einem kleinen Büslein in ein kleines Häuschen, circa 50 Kilometer von Riga, gefahren. Und das tollste für uns Liepajaner: da gab’s warmes Wasser und für uns Luxusduschen :). Wir haben dann einige Kennenlernspiele gemacht, und viele andre tolle Sachen :). Für meine Eibach-Leute: Wir haben das Spiel mit dem Seil gespielt, wo alle blind sind, und wir ein Quadrat machen müssen: Wir haben eine HALBE STUNDE dafür gebraucht! Unbelievable. Aber es musste auch auf Englisch sein, das kam erschwerend dazu :P. An einem Abend waren wir dann Saunen, was suuuupertoll war *freu*. Ansonsten haben wir viel über unsere Projekte, die Arbeit, Lettland und alles Mögliche andere Erfahren. Am Samstagnachmittag waren wir außerdem in einer Töpferei und durften selber was ausprobieren, was echt lustig war!
Ja, und als wir uns dann am Montag in Riga voneinander verabschiedet haben, hatte jeder jede Adresse auf einem Zettelchen und gaaanz viele Pläne ("Irgendwann fahren wir mal zusammen nach Moskau" – "und nach St. Petersburg" – "ich komm dich besuchen in XXX" )
Zurück in Liepaja - und eine eigene Wohnung. Endlich!
Als wir nach wieder einmal vielen Stunden Busfahrt in Liepaja angekommen sind, haben wir dann erfahren, dass wir erst am nächsten Morgen in die neue Wohnung einziehen. Also halt noch eine Nacht bei Nesli in der Wohnung, auch okay. Und dann Dienstagabend, endlich: Wir wohnen in der Klaipedas Iela, ganz im Süden von Liepaja. Der Strand an dieser Stelle ist wunderschön und nur drei Minuten von unsrem Block weg. Wir wohnen im dritten Stock eines zehnstöckigen typischen Wohnhochhauses. Auch die Wohnung ist so, wie halt die meisten Letten wohnen. Aber ich finde es eigentlich ganz gemütlich. Warmes Wasser haben wir auch *g*.
Und sogar jeder ein eigenes Zimmer. Eigentlich hat die Wohnung nur zwei Zimmer plus Wohnzimmer, Bad, Küche und Toilette. Aber wir haben uns darauf geeinigt, die Hälfte des Wohnzimmers mit einem Schrank und einem Vorhang zu einem Zimmer zu machen. Da wohnt jetzt Kriszti. Agata hat das Zimmer mit dem Ehebett und dem Balkon und ich eines mit einem normalen Bett. Leider momentan aber noch keine anderen Möbel. Meine Mentorin Erika hat mir aber einen Tisch und einen Schrank versprochen. Allerdings warte ich noch darauf... genauso wie auf den Computer, der uns versprochen wurde… Sie meinte „within the next week“. Na, da bin ich ja mal gespannt :).
Die Arbeit im Internat
Tja, auch über die Arbeit werd ich jetzt mal etwas schreiben. Im Moment bin ich allerdings sehr unzufrieden, wie das da läuft... Kein Mensch sagt uns, was wir tun können und vor allem: Nur die beiden Englisch-Lehrerinnen sprechen Englisch. Die Kinder lernen es zwar, können es aber nicht wirklich sprechen. Das heißt, wir können nicht kommunizieren, solange nicht Ilona oder Kristine, die Englischlehrerinnen da sind. Und sie sind nicht immer da. Na ja, nach dem On-arrival-Training waren wir sehr motiviert und sind zu Kristine gegangen und haben gemeint, wir hätten viele Ideen, was man machen könnte mit den Kindern, nur wir wissen nicht wie und wir bräuchten zum Beispiel einen Raum oder so. Okay, Resultat: Zwei Tage putzen und aufräumen in einem Raum, der voll gestopft mit alten Möbeln, Büchern, Heften uns was weiß ich noch alles ist. Die Bücher waren alle auf Russisch, war eigentlich ganz interessant, da ein wenig rumzuräumen. Da waren Bücher, die sahen so aus, wie auf den Bildern in unseren Geschichtsbüchern in Deutschland, wenn’s gerade um den Kommunismus geht :P. Schade, dass ich kein Russisch kann...
Na ja, es wurde uns auf alle Fälle gesagt, wir könnten Poster aufhängen in der Aula, wo wir einfach draufschreiben, was wir machen wollen... Das haben wir auch gemacht. Es kamen gestern aber dann ganze zwei Kinder. Und das auch nicht gleichzeitig. Wir konnten ihnen zwar vermitteln, was wir machen wollen, aber mehr dann auch nicht. Aber ist ja auch logisch, dass die Kinder nicht kommen, die Plakate sind auf Englisch, wie sollen sie das denn verstehen?? Die nächsten werden wir jetzt dann übersetzen lassen.... Na ja. Hoffentlich wird das noch besser. Ein Lichtblick: Zusammen mit Ilona organisieren wir ein Puppentheater auf Englisch mit der dritten und vierten Klasse. Aber das ist ja auch nicht jeden Tag. Na ja mal sehn, vielleicht werden wir mal mit Erika darüber reden oder so.
Was noch?
Ja, am Wochenende war Caro aus Sigulda bei uns zu Besuch und auch Daniela aus Jelgava kam am Samstag noch. Samstagabend waren Agata und ich bei Edmons und Ieva, zwei Letten, die beide sehr nett sind. Natürlich auch schon verheiratet, unglaublich, wie jung die Letten heiraten (auch im Internat wurden wir von den Kindern immer gefragt, ob wir Kinder hätten.... aäehm, nein?!. Aber hier ist das normal, dass man mit 20, 21 heiratet.) Und Ieva hat uns angeboten nächstes Wochenende mit zum Pilzesammeln zu ihrem Vater aufs Land zu fahren *freu*.
So, und jetzt muss ich gehen, und zwar schnell!
Macht’s gut, Ihr lieben und schreibt mir weiter so fleißig! Bis bald!