Unterwegs in Cork
Happy Birthday! Ug1304 verbrint ihren Geburtstag anders als je zuvor. In Cork genießt sie die Stille und abends zündet sie ganz allein ihre Geburtstagskerzen an.
Immer wieder versuche ich an meinen Wochenenden neue Orte zu sehen. Doch nun habe ich beschlossen, dass ich die nächsten drei Samstage mehr in Cork verbringen möchte. Schließlich ist die zweitgrößte Stadt Irlands nur sieben Kilometer von mir entfernt und so wirklich viel habe ich noch nicht gesehen. Daher war ich am Samstag zum ersten Mal so richtig auf Touristentour und schaute mir einige Plätze, vor allem die Kathedralen, an.
Ein Ziel ist es, alles einmal von Innen gesehen zu haben, was an einem Tag aber nicht zu erreichen ist, da es zu viele gibt. Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, wie viele es in Cork gibt. Von außen gesehen mögen manche nicht gerade einladend aussehen, doch wenn man in sie hineingeht und ihre Größe und den ganzen Prunk sieht, dann ist es total faszinierend. Vor allem, weil ich oft nicht mit solch einem Anblick gerechnet hatte. So war ich also alleine unterwegs und ließ verschiedene Dinge auf mich wirken.
Im „English Market“ kaufte ich mir eine Brezel, die aber längst nicht so wie eine deutsche schmeckt. Aber schließlich hat jedes Land seine eigenen Spezialitäten und wenn ich zurückkehre, werde ich auch einige Dinge vermissen, die ich hier habe. Aber das ist völlig okay. Mich faszinieren die verschiedensten Stände, die hier anzutreffen sind. Von Fisch, über Käse, zu allem möglichen. Man kann hier wirklich alles bekommen!
Als ich durch eine der Haupteinkaufsstrassen schlenderte, traf ich eine Person, die ich kannte. Zuerst konnte ich sie nicht genau zuordnen, da ich in den letzten Tagen („On-Arrival-Training“ …) so viele neue Gesichter kennen lernte. Aber dann kam es mir, dass sie in meinem Englischunterricht ist, der seit zwei Wochen läuft und super ist. Ziemlich anspruchsvoll, aber trotz allem macht es Spaß. Gemeinsam gingen wir (sie heißt Coralie und kommt aus Frankreich) einen Kaffee Latte trinken und unterhielten uns lange.
Auf den Straßen konnte man wieder Musik hören, da meist an Samstagen und Sonntagen Musiker auf der Straße ihr Gesangstalent zum Besten geben. Und mich beeindruckt es immer wieder. Ich mag ihre Musik, die Art und die Instrumente. Auch ein Puppenspieler veranstaltet immer am selben Platz eine kleine Show. Es ist gigantisch, wie er mit seiner Puppe die Menschen anzieht, indem er sie tanzen lässt. Man muss einfach zuschauen und kann nicht wegsehen.
Anschließend ging ich in das Cork Butter Museum, das eine kostenlose Führung anbot, da letzte Woche eine „Life Long Lerning Week“ stattfand und dadurch verschiedene Dinge umsonst waren. Es war sehr interessant. Vor allem auch, da ich zwei Girls aus Korea traf, mit denen ich mich eine Weile unterhielt. Es ist schon seltsam, wie schnell man hier Kontakte zu allen möglichen Nationalitäten machen kann. Doch meist halten diese nur für den einen Tag und dann hat es sich auch schon.
Meinen Geburtstag so ganz ohne Family zu feiern war schon ein komisches Gefühl, aber eine ganz neue Erfahrung. Ich ließ es ganz ruhig angehen, war im Gottesdienst und genoss am Nachmittag die warmen Sonnenstrahlen. Zum Dinner gingen Sharon und ich aus und genossen eine kurze Zeit gemeinsam, bevor sie zur Arbeit musste. Es war ein Tag ganz relaxt und anders als die anderen, der aber sehr gut tat! Abends zündete ich die Kerze an, die ich zu meinem letzten Geburtstag bekam und ich mir damals vorgenommen hatte, sie erst an meinem Geburtstag in Irland anzuzünden. Und ich hatte Freude am Kerzenschein.