Unterwegs in Chisinau
Der Erste Sprachkurs
Einkaufen und wieder nach Hause finden
Der Donnerstag begann mit einer kleinen "Shoppingtour" zusammen mit Pia. Bevor wir jedoch damit loslegen konnten, mussten wir natürlich erst mal an Geld kommen... Also gingen wir zur (nächsten?) Filiale unserer Bank, der Banca de Economii, um mit unseren neuen Karten das erste Mal Geld abzuheben. Eigentlich hätte der Automat sogar Deutsch können sollen, aber Englisch hat in jedem Fall funktioniert. So haben wir erfolgreich etwas Geld abgehoben und eine Art Kontoauszug erstellt.
Gut ausgerüstet ging es dann in den nächsten Supermarkt (davon gibt es in Chisinau unendlich viele), um Shampoo und Zahncreme zu kaufen. Es war echt komisch zu sehen, dass gefühlt die Hälfte davon aus Deutschland kommt (teilweise sogar mit original deutscher Aufschrift). Manchmal wird sogar mit "Made in Germany" geworben! Den Shampookauf verschoben wir auf später, weil im Bad der WG soo viele Flaschen stehen, die unmöglich nur 2 Leuten gehören können, dass wir erst einmal die Reste der Ehemaligen Mitbewohner aufbrauchen können. In einem großen Einkaufszentrum, in dem es gespenstisch leer und still war, gelang es uns auch, ein Handtuch für 130 Lei (umgerechnet etwa 8€) zu erstehen.
Nach einem kurzen Mittagessen zu Hause trafen wir unsere Mentorinnen, die uns dann zum Sprachkurs bei unserer Lehrerin Ecaterina brachten. Zusammen mit Alicia und Ruth aus England lernten wir, jemanden zu begrüßen, uns vorzustellen und zu zählen. Nachdem ich in Deutschland schon fleißig mit dem Lernen begonnen habe, wusste ich Einiges schon, aber es war natürlich immer noch genung Neues dabei. Ecaterina ist sehr nett und der Unterricht hat total viel Spaß gemacht. Im Anschluss machten wir immer noch zu viert eine kleine Pause bei McDonalds (Ja, den gibt es scheinbar wirklich überall...) und fuhren dann gemeinsam wieder ins Zentrum.
Um nicht immer den gleichen Weg nach Hause zu nehmen, versuchten Pia und ich einen neuen und wenn möglich direkteren Weg zu finden, am Besten noch mit einem Supermarkt auf der Strecke. Letzteres gelang fast, denn wir fanden einen kleinen Gemüseladen auf einem der vielen freien Plätze. Wir haben es auch tatsächlich geschafft, auf Rumänisch etwas Essbares für den Abend zusammen zu stellen. Kürzer war der Weg aber nicht wirklich, weil wir die Richtung komplett verloren und uns ziemlich verlaufen haben - immerhin kennen wir die Nachbarschaft jetzt noch besser.
Nach dem Abendessen blieben wir noch eine Weile in der Küche, um diese in einen etwas saubereren Zustand zu versetzen. Jetzt wissen wir auch, dass man die Küchentüre besser nicht zuziehen sollte (sonst ist man nämlich eingesperrt) und wie man mithilfe eines Taschenmesser-Schraubenziehers jemanden wieder aus der Küche befreit, nachdem man ihn eingesperrt hat (Tut mir Leid, Pia!).
Uns zu verlaufen, haben wir mittlerweile schon ein paar Mal geübt :) Am Freitag zum Beispiel
1. auf der Suche nach der Plata Centrala, einem echt tollen und unvorstellbar großen Markt, auf dem man fast alles kaufen kann (von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Reisepässen),
2. auf der Suche nach Ruths Wohnung, nachdem wir beschlossen, dass man auch laufen kann und nicht mit dem Bus fahren muss, aber leider die Richtung erst mal etwas verpeilt und dann am Ende das Richtige Haus gesucht haben,
3. auf dem Heimweg von Ruths Wohnung aus, der eigentlich gar nicht so weit ist, aber entweder an der großen Straße entlang (ungemütlich) oder durchs Häusergewimmel (unübersichtlich) geht, und das mit einem 6l Trinkwasserkanister im Gepäck,
4. noch mal ein bisschen auf dem Weg zu der Bar/Jugendzentrum/Platz, wo Thais uns zum Open-Air-Kino (Film: Pina Bausch :)) eingeladen hat.
Ich würde nicht sagen, dass wir uns jetzt wirklich auskennen, aber immerhin haben wir viel von der Stadt gesehen.
Unter anderem auch den Bahnhof, der echt schön ist, aber total einsam und verschlafen mit seinen nur 2 ewig langen Bahnsteigen... Und das in einer europäischen Hauptstadt! Das mit dem Zugfahren werden wir wohl in nächster Zeit auch mal ausprobieren, vielleicht auf dem Weg zu unserem On-Arrival-Training, einer Art Einführungswoche für Freiwillige, in der Ukraine Ende September. Ich bin gespannt!
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