Unser Ausflug zum Stonehenge
Letztes Wochenende hatten wir endlich die Chance die großen Steine, die man sonst nur von Bildern kennt, mal in echt zu sehen.
Es fühlt sich immer wieder überraschend an mich vor meinen Laptop zu setzten und was neues zuschreiben - das heißt nämlich immer, dass mindestens eine halbe Woche schon wieder vorbei ist. Und trotzdem gibt es jedes Mal etwas zu erzählen.
Dieses Mal sind wir nämlich am Wochenende weiter weg als nur bis nach Cardiff. Samstag morgen um 6:44 Uhr haben wir uns mit unseren Rucksäcken voll mit Essen, auf den Weg nach Salisbury gemacht, wo wir zwei weitere Freiwillige getroffen haben die momentan in Plymouth wohnen. Da der erste Tourbus zur Stonehenge aber erst um 10 Uhr los fuhr, konnten wir uns noch gemütlich in der Stadt hinsetzten und etwas warmes trinken. Mit dem Bus konnte man dann am Stonehenge direkt die Schlange für die Eintrittskarten überspringen, da wir das gleich mit Inklusive bezahlt haben. Auf dem Weg dahin haben wir vier uns dann darauf geeinigt, dass wir alle der Meinung sind, dass die Steine tatsächlich von Aliens so errichtet wurden sind weil...das macht doch einfach am meisten Sinn. Wenn man dann tatsächlich da steht ist es ziemlich atemberaubend. Obwohl man es schon von Bildern kennt und theoretisch genau weiß was auf einen zukommt, ist es viel viel beeindruckender in echt. Es ist einfach schwer zu glauben, dass man tatsächlich davor steht und die größe wirkt nochmal ganz anders wenn man als kleiner Mensch daneben steht. Leider sind die Steine abgesperrt da früher ziemlich viel zerstört wurde als man direkt bis an die Steine durfte. wir haben uns auch direkt dafür entschieden unser Mittagessen da zu essen, einfach nur damit wir noch eine Weile in Ruhe die Steine beobachten konnten.
In unserem Ticket war auch noch die alte Siedlung "Old Sarum" inklusive. Es wird vermutet, dass die Siedlung schon um 3000 v. Chr. bewohnt wurde und die Ruinen sind noch zu besichtigen. Aner nicht nur die Ruinen waren zu sehen, sondern auch eine wunderschöne Sicht auf die Stadt, in der wir dann auch den restlichen Tag verbracht haben. Was ich jedem empfehlen würde, der jemals in Salisbury ist, ist die Kathedrale zu besichtigen. Die Kathedrale ist von Außen und von Innen einfach traumhaft. Mittendrin wurde vor ein paar Jahren ein Becken aufgestellt, welches bis zum Rand mit Wasser gefüllt ist. Ich hab noch nie in meinem Leben gesehen wie ein kleines bisschen Wasser einen Ort nochmal so viel faszinierender machen kann. In der Reflexion der Kathedrale in Wasser könnte man sich Stundenlang verlieren, und genau das hab ich getan. Ich stand die meiste Zeit einfach nur daneben und hab da reingestarrt. Unseren Ausflug haben wir dann mit einem gemeinsamen Abendessen beendet bevor wir um 20 vor 9 wieder in den Zug nach Hause gestiegen sind und uns auch ziemlich schnell schon von den anderen Freiwilligen verabschieden mussten.
Aber auch im Arbeitsleben ist immer was los. Am Ende der letzten Woche hatten wir im Büro Besuch von einer Kollegin aus Glasgow und zum ersten Mal hab ich realisiert wie schwer der schottische Akzent zu verstehen ist. Sie hatte mich morgens gefragt ob meine Chefin da ist und ich musste mindestens dreimal nachfragen was sie gesagt hatte, um überhaupt zu verstehen wen sie meint. Abgesehen von solchen Kleinigkeiten ist sonst alles super. Die Zeit die eingeplant ist um mit meiner Mentorin zu sprechen verbringen wir in dem süßen Cafe, dass wir vor zwei Wochen entdeckt hatten und auch in der "Notklinik" übernehm ich mittlerweille ziemlich wichtige Aufgaben. In Theorie mach ich dasselbe wie die Kollegen die das seit Jahren machen, aber in Praxis ist das ganze noch von ziemlich vielen Fragen begleitet wodurch ich einfach unglaublich viel über die ganzen Asylvorgänge hier in Großbritannien lerne. Mir war zum Beispiel nie bewusst, dass so viele Fehler auf offizielen Dokumenten gefunden werden können bis ich gesehen hab, dass bei einem seine Sprache als seinen Nachnamen benutzt wurde.
Zusätzlich zu der ganzen Aufregung, hab ich heute auch zum ersten Mal mein eigenes Brot gebacken. Ich war zwar zwischen drin ziemlich überfordert aber es sieht letztendlich doch ganz gut aus obwohl ich noch nicht sehr zufrieden bin. Ich glaube ich hätte noch etwas mehr Hefe gebrauchen können und da es das einfachste Rezept war was ich finden konnte ist es auch ziemlich geschmacklos. Aber ich hab ja genug Zutaten gekauft, dass ich sobald ich dieses aufgegessen hab, es direkt nocheinmal versuchen kann.
Und falls man es an dem tollen Titelbild nicht erkennen kann...ich hab heute die wunderbare webseite canva entdeckt mit der man ganz leicht Plakate, Flyer, Poster und noch ganz viel mehr designen kann. Ab morgen muss ich das nämlich auch auf der Arbeit benutzen aber weil ich mich schon so sehr darauf freue hab ich heute schon mal ein bisschen ausprobiert. Falls euch langweilig ist, es ist ein echt toller Zeitvertrieb und wird mich bestimmt noch ganz oft diese Woche davon abhalten zu einer vernünftigen Uhrzeit ins Bett zu gehen.
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