Und sie bewegt sich doch!
In Luxemburgs größten Museum für moderne Kunst, dem Mudam (Musée d´Art Moderne Grand-Duc Jean) wurden in insgesamt 14 Sektionen alle nur denkbaren Kunstformen ausgestellt.
Das Museum zeichnet sich durch seinen Innovationsgeist und seine einzigartige Zusammenstellung aus.
Das Mudam befindet sich auf dem Kirchberg-Plateau in der Hauptstadt Luxemburg und wurde am 1. Juli 2006 eröffnet. Das moderne Gebäude wurde von dem Architekten Ieoh Ming Pei entworfen und sorgte auf Grund der Baukosten von 88 Millionen Euro zunächst für Konflikte.
Zur Zeit findet man im Mudam die Ausstellung „ Eppur si muove“ (Und sie bewegt sich doch!) vor, welche in Zusammenarbeit mit einem Pariser Museum entstand und noch bis zum 17.01.2016 zu besuchen ist. Hauptthema der Ausstellung ist der Zusammenhang zwischen Kunst und Technik, sowie die Auswirkungen von geschichtlichen Ereignissen und technischen Entwicklungen auf die Kunst. Die Exponate stammen aus vielen verschiedenen Kunstepochen, vom 18. Jahrhundert bis heute, und sind zum Teil Leihgaben des „Musée des arts et métiers“ in Paris. Insgesamt gibt es drei Hauptthemen, die sich jeweils auf einer Etage befinden und nochmals aus vier bis sechs Sektionen bestehen. Im Erdgeschoss lautet das Thema „Die Vermessung der Welt“ , im ersten Obergeschoss wird „Die Enttarnung der Materie“ behandelt und im zweiten Obergeschoss können die Besucher alles über die „Innovationen in der Praxis“ erfahren. Es werden so gut wie alle künstlerischen Möglichkeiten ausgeschöpft, unter anderem sind Kunstwerke der Malerei, der Fotografie, der Mode, des Designs, der Architektur sowie in Form von Licht- und Tonspielen vorhanden. Dabei kann bei fast jedem Objekt eine Verbindung zum Hauptthema gefunden werden. Beispielsweise findet man Fotografien des Sternenhimmels zu bestimmten Nächten, etwa der Nacht zum 11. Septermber 2001, vor. Somit wurde eine Verknüpfung zwischen Fotografie, Astronomie sowie der aktuellen Geschichte geschaffen. Auch das Pendel Léon Foucaults, welches dem Nachweis der Erdrotation diente, findet einen Platz in der Ausstellung. Die Besucher können sich unter anderem von den Bildern in der Abteilung „optische Täuschungen“ faszinieren lassen, die Bauweise eines Vespa-Motorrollers an Hand eines komplett auseinander gebauten Modells begutachten oder eine Kapelle, die den Stil der Gotik mit modernen, teilweise obszönen Elementen vermischt, besuchen. Obwohl die verschiedenen Ausstellungsstücke sich in ihrer Art stark unterscheiden, bilden sie dennoch gemeinsam eine stimmige Einheit. Auch wenn das Museum noch ein wenig interaktiver gestaltet sein könnte, löst es doch große Begeisterung bei den Besuchern aus.
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