...und erster Tag
Über den ersten Tag, Moldauische Pünktlichkeit und Trolleybusse
Nachdem ich den ersten Abend damit verbracht hatte einen Wecker für den Laptop zu finden, der auch im Ruhemodus klingelt, wurde ich am nächsten morgen ganz ohne Wecker wach (zum Glück, denn er hatte dann doch nicht geklingelt). Dennis holte mich von meiner Wohnung ab (diesmal war er verspätet) und brachte mich ins Advit Büro. Dort wurde ich freundlich begrüßt und bekam erst einmal eine Tasse Tee. Denn ich musste noch auf zwei andere Freiwillige warten. Stina, eine der beiden, arbeitet auch im selben Projekt wie ich. Als beide ankamen, besprachen wir einige organisatorische Sachen und gingen Passfotos für unsere Aufenthaltsgenehmigung machen. Nachdem alles geklärt war, fuhren Stina und ich mit Natalia von Advit zu unserem Projekt. Auf dem Weg zeigt sie uns den Triumphbogen, die Oper und den Präsidentenpalast, die alle in der Nähe von meinem neuem Büro liegen.
Als wir angekommen waren, lernten wir kurz alle im Büro kennen. Dann wurde uns gesagt, dass wir am nächsten Tag anfangen könnten. Die Arbeitszeiten seien von 9:00 – 17:00. Wir sollten aber besser gegen 10:00 kommen, damit wir sicher sind, dass wirklich jemand da ist, um uns aufzumachen (Als wir am nächsten Tag um 10:00 da waren, waren sie auch ziemlich überrascht, dass wir tatsächlich pünktlich gekommen sind). Anschließend kaufte Natalia noch eine Sim-Karte für mich, nachdem Stina mir gesagt hatte, dass sie mir ihr altes Handy leihen könnte, bis ich meins zurück habe (Stina, falls du das liest, Danke nochmal ;)). Da ich am Morgen vergessen hatte meine Kaution mitzunehmen, wollte ich am nächsten Morgen nochmal zu Advit. Ich vergewisserte mich also, dass das Advit Büro tasächlich von 9:00 bis 17:00 geöffnet hat, wie es uns gesagt wurde. Natalia bejaht, meinte dann allerdings, dass es vielleicht sicherer sei, wenn ich erst, gegen 9:30 käme. Dann sei die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch tatsächlich jemand da ist. Uhrzeiten scheinen hier also eher ein grober Rahmen zu sein, an den man sich aber auch nicht unbedingt halten muss. Dieser Eindruck hat sich in den fast 4 Wochen, die ich jetzt schon da bin, noch verstärkt. Da ich am nächsten Morgen aber auch pünktlich bei meinem Projekt sein wollte, entschied ich mich schon am Nachmittag nochmal zu Advit zu fahren. Nachdem wir uns von Natalia verabschiedet hatten, kam Stina noch mit zu mir nach Hause, um sich meine Wohnung anzuschauen. Dort lernte ich dann auch meine Mitbewohnerin kenne, die in der Nacht aus ihrem Urlaub zurück gekommen war. Dann gingen wir gemeinsam zur Bushaltestelle, von wo aus Stina nach Hause und ich, zum ersten mal alleine mit dem Trolleybus, zu Advit fuhr. Das fahren mit dem Trolleybussen ist zum Glück sehr einfach. Es gibt zwar keinen Fahrplan, aber tagsüber kommen die Busse alle paar Minuten. Man steigt einfach in den Bus ein, dann kommt nach kurzer Zeit jemand zu einem, damit man die 2 Lei (ca 10 cent) für die Fahrt bezahlt und bekommt im Gegenzug das Ticket. Zu mindestens in den neuen Trolleybussen werden die Haltestellen auch immer durchgegeben, so dass ich keine Probleme hatte, alleine zu Advit zu kommen.
Wieder zu Hause machte ich mir einen ruhigen Abend, ging noch einmal einkaufen und versuchte die vielen neuen Eindrücke von meinem ersten vollständigen Tag in Chisinau zu verarbeiten.