Und dieses Känguru, ist das nur in ihrem Kopf?
Ein Text über die Weitergabe von deutschem Kulturgut, einem Wochenendausflug und einem Feldversuch
Wenn man die Zusammenfassung liest, könnte man glatt denken man liest die Programmvorschau für Galileo. Da muss ich jetzt enttäuschen, es ist nur mein Leben.
Also fangen wir an mit Freitag. Da musste wie immer die Hürde des Aufstehens genommen werden, damit man pünktlich um 9 Uhr beim Unterricht ist. Als alter Leichtatlethik Profi ist das natürlich eine Leichtigkeit für mich. Zwar musste ich mein Frühstück in Unterricht essen, weil ich das nicht mehr zu Hause schaffte, aber der Rest war kein Problem. Ansonsten war der Freitag Vormittag nicht mehr besonders.
Um 15 Uhr sollte ich in der Klosterküche helfen, weil dort eine große Gruppe war. Deswegen war ich dort, zusammen mit Timi, von 15 Uhr bis 17 Uhr. Als Belohnung haben wir zwei Bund Bananen bekommen.
Nachdem Abendessen, es gab die russischen Tortellini (PelzKrimi? ich habe den Namen schon wieder vergessen, obwohler in einem Kommentar stand), waren auf einmal alle verschwunden. Kris und Hannela mussten arbeiten und Timi war beim Tanzunterricht. Der Plan von Mara und mir war eigentlich einen Film zuschauen. Aber da hatte ich einen Geistesblitz! Schon oft redete ich von den Känguru Chroniken/Manifest/Offenbarung von Marc Uwe Kling. Und da an dem Abend nur wir Deutschen da waren, war es der Perfekte Zeitpunkt um dieses deutsche Kulturgut anzuhören. Ich bin mir nicht sicher ob man sagen kann ob Mara nach anderthalb Stunden Känguru ein Fan geworden ist, aber man kann sagen, dass sie nicht abgeneigt ist.
Am Abend gingen wir, wie für einen Freitag üblich, in die Stadt. Was dort passiert ist, ist nur interessant, wenn man an dem Abend dabei war. Es war nichts besonders.
Die ganze Woche über wurde schon diskutiert, ausgelost und demokratisch gewählt in welche Stadt wir diesen Samstag reisen sollten. Am Ende war es Lelystadt. Wenn ich diesen Ausflug Revue passieren lasse, dann hat diese Stadt nichts zu bieten. Die einzigen Sachen sind das Ijsselmeer, ein Nachbau eines alten Hanse-Schiffes und in der Stadt eine kleinere Stadt, welche nur aus Outletläden besteht. Letzteres ist für die Niederländer besonders interessant.
Der wohl spannendeste Part war, das Ausleihen der Fahrräder. Wir haben ein Abo für das Ausleihen von Rädern von der Bahn. Das lief in Lelystadt rein Maschinell ab. Man hält seine Chipkarte vor einen Automaten. Der öffnet dann einen Schlüsselschrank und dieser passt dann zu einem Rad in der Fahrradgarage. Wenn man sein Rad gefunden hat, muss man zusammen mit dem Rad durch ein Drehkreuz und dann hat man den Drahtesel. Es klingt komplex und das ist es auch. Wir haben dafür eine halbe Stunde gebraucht.
Der Samstagabend war relativ ruhig. Jeder hat zu Hause für sich selbst gechillt.
Jeder flüchtet irgendwann mal vor Aufgaben. Sei es Hausaufgaben machen, Zimmeraufräumen, Zimmerstaubsaugen oder Badputzen. Ich habe mich erfoglreich die letzten zwei Wochen vor allen Aufgaben gedrückt. Mit dem Erfolg, dass ich heute mein Zimmer nicht mehr betreten wollte, mich vorm Waschbecken ekelte und mir nichts von dem neuen Vokabular gemerkt habe.
Das mit dem Bad kann ich folgendermaßen erklären. Letzte Woche habe ich einen Versuch gestartet und geguckt, ob irgendjemand anders sich um das Bad kümmert. Das Ergebnis meines Versuches habe ich heute weggeputzt. Es ist ganz interessant, dass jeder andere Bereiche im Haus hat auf die er Wert legt. Timi zum Beispiel nimmt besondere Rücksicht auf die Küche, ich auf das Bad und der Rest....man könnte sagen, die sind Allrounder.
Als Kris aufgestanden ist, sind Mara, Er und ich in den Park gegangen um Fußball zu spielen. Nach anderthalb Stunden gingen wir zurück und Mara und Kris gingen fast direkt weiter zum Fußball spielen mit den Flüchtlingen. Ich blieb zu Hause und wischte das komplette Haus, reparierte einen Wäscheständer und fing an mein Zimmer aufzuräumen. Nach zwei Stunden aufräumen, war mein Zimmer wieder in Ordnung. Ich habe mir jetzt sogar einen Papiermüll zugelegt!
Irgendwann waren wieder alle Menschen die zu meiner WG gehören im Haus. Wir chillten ein wenig und sind gegen halb neun zu Salutte gegangen. Also ich habe noch mit meinen Eltern Videotelefoniert und bin dann schnell nachgefahren, um mit der sonntäglichen Tradition nicht zu brechen.
Bei den Fotos ist überall mein Wasserzeichen, weil ich vergessen habe es auszuschalten. Ich hoffe es stört keinen.
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