Und die Tour durch die Cotswolds geht weiter...
Über ein schönes warmes Dezemberwochenende!
Die Sonne schien in mein Zimmer. Einen Blick nach draußen. Blauer Himmel. Keine Wolke. Nix wie raus aus dem Bett und das schöne Wetter genießen. Dies war der Grund, wieso ich mich 1 Stunde später an der Busstation in Richtung Corsham befand. Die Fahrt dauerte 40 Minuten und es war toll! Ein paar kleine Dörfchen gesehen und die hügelige Landschaft vom Busfenster aus genossen. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass im Bus nicht steht, welche Haltestelle er als nächstes anfährt und auch die Bushaltestellen keine Namen haben. Somit war ich mir auch gar nicht sicher, ob ich mich denn in Corsham befand, trotzdem bin ich ausgestiegen. Wäre ja auch nicht tragisch gewesen, hätte ich halt eine andere Stadt erkundet. (Ich strotze hier fast vor Spontanität….kaum zu glauben)
Corsham ist eine mittelalterliche Stadt im County Wiltshire und hat ca. 11.000 Einwohner. Ich bin einfach in Richtung „Town Centre“ gelaufen und bin an wunderschönen Häusern vorbeigekommen. Dann habe ich festgestellt, dass ich mit meinem Wintermantel eindeutig zu warm angezogen bin! Gefühlte 15 ° Celsius! Die Sonne hat sich in einem kleinen süßen weg ausgebreitet, was ich als Einladung empfunden habe. Selbstverständlich ist mir gleich eine Katze hinterhergerannt und hat gemaunzt, als hätte sie vor 5 Jahren die letzte Streicheleinheit erfahren. Also habe ich mich eine Weile zu ihr gesetzt und sie gestreichelt. Irgendwann musste ich ja dann weiter ziehen, denn hier muss man sich beeilen, ruckzuck ist die Sonne weg und dann steht man dumm da.
Ich bin an der St. Adelhelms Church vorbeigekommen, wollte auch reingehen, nur leider war sie geschlossen. Nach ein paar Gehminuten bin ich endlich in der High Street angekommen und meine Kamera musste natürlich herhalten. Sehr schöne Häuser. In dieser Straße wohnt übrigens Nick Mason, der Schlagzeuger uns Songschreiber von Pink Floyd Als ich zu den flemish Cottages wollte, habe ich wieder ein mit Sonnenschein beleuchteter Weg gesehen und musste durchlaufen. Dahinter verbarg sich ein riesen großer Park. Es ist ein etwas anderer Park als gewohnt. Keine Fußwege, keine Bänke….einfach nur Natur pur! Der See den ich dann gesehen habe, hat mich magisch angezogen und dort verweilte ich für ein paar Minütchen. Das es Dezember und somit Winter ist, hat man dem Park nicht angesehen. Vielmehr sah es auch wie ein schöner Herbsttag.
Als ich wieder zurücklaufen wollte, habe ich gesehen dass 2 kleine Kinder einem Schaf hinterhergerannt sind und das Schaf völlig außer sich war. Das hat mir natürlich nicht gefallen. Als ich dann geschrien habe „Don’t!!!“ sind sie weggelaufen und habe gesehen, dass die Mutter nebendran steht und einfach zugeschaut hat. Dann habe ich aber auch verstanden wieso. Eins der Schafe ist (wie auch immer) auf der anderen Seite alleine gewesen und wusste nicht genau wie es rüber soll, da eine kleine „Schlucht“ und ein Zaun davor war. Die Kinder haben versucht das Schaf rüber zu jagen, hat aber nicht geklappt. Ich musste mich immer wieder umdrehen und habe mich gefragt, was man den machen könnte. Hier muss ich übrigens mal sagen, dass Schafe nicht dumm sind!!! Dieses verlorene Schaf hat auf der anderen Seite mit dem anderen kommuniziert…sowas habe ich noch nicht gesehen. Es hat dann ein paar Mal Anlauf genommen, hat es aber nicht geschafft. Mir ist eingefallen, dass ich das Eingangsschild fotografiert habe und auf diesem Schild eine Telefonnummer drauf steht. Also habe ich die Mutter der zwei Kinder angequatscht und habe ihr gesagt sie soll anrufen. Das hat sie auch gemacht und die Person am Telefon hat ihr versichert, dass jemand vorbei kommt! Ich habe mich dann viel besser gefühlt und habe meine Tour fortgesetzt.
Dann bin ich in die Parish Curch of St. Bartholomew Church gegangen und habe mir mal einen englischen Friedhof von nahem angeschaut. Nur Grabsteine und das war’s. Kein Grabschmuck wie bei uns, keine große Grabpflege. Wieso das so ist, konnte ich leider nichts zu finden. Als mein Kirchenrundgang zu Ende war, ist mir aufgefallen, dass sich nebenan das Herrenhaus „Corsham Court“ befindet. Im Jahr 1582 wurde auf dem Gelände des angelsächsischen Schlosses ein elisabethanisches Herrenhaus errichtet. Seit 1745 ist es Teil der Ländereien von Baron Methuen (Adelsfamilie Methuen). Auch viele Pfauen werden auf dem Gelände gehalten. Leider ist das Herrenhaus im Dezember nicht geöffnet, und so konnte ich nicht reingehen. Als ich fast an der Tür war – zum Fotografieren natürlich – wurde ich freundlich darauf hingewiesen, dass das Gelände geschlossen ist und es doch bitte verlassen soll. Ich frage mich nur, wieso das Tor dann sperrangelweit auf war, wenn alles geschlossen ist?!
Danach bin ich einfach noch ein bisschen gelaufen, habe in einem „Organic shop“ ein halbfertiger Teig für Brownies gekauft und dann auch schon mit dem nächsten Bus nach Hause gefahren. Als der Bus um die Kurve gefahren ist, sah ich einen Teil des Cotswolds-Tals in Sonne getaucht….das war ein Bild für die Götter…Wie im Märchen!
Zuhause habe ich dann gleich die Brownies gebacken und alle haben sie geliebt, bis auf Alli natürlich, ihr habe ich aber auch keinen angeboten…..ich böses Ding….aber sie war ja auch nicht zu Hause…
Da Chiara immer noch krank war und ich immer noch Kopfschmerzen hatte, haben wir uns einfach einen Film angesehen…und diesmal bin ich NICHT eingeschlafen =)
Sonntag:
Kopfweh immer noch da und einfach mal gedacht „Scheiß drauf“. Ich bin mal wieder nach langer Zeit ins Fitness-Studio gegangen, habe 1 ½ Stunden die Küche geschrubbt, habe einen Hefezopf gebacken. Begründung: Brownies alle alle =) Und nach all‘ dem festgestellt, dass sich das Kopfweh nicht verschlechtert hat…auch gut!
Jedoch blieb mir das Aufregen heute nicht erspart. Es fing schon beim Backen an. Kein Zucker mehr da….sind Chiara und ich denn wirklich die einzigen, die sich um irgendetwas in dieser Wohnung hier kümmern??? Ist es sooo schwer, wenn man sieht, dass der Zucker leer wird es aufzuschreiben oder neues einzukaufen??? (Mama, diese Erkenntnis freut dich tierisch, was?? =) )
Ja, denn ich durfte dann Zucker einkaufen, weil es ja sonst keiner hinbekommt….Auch habe ich den Badezimmerteppich gewaschen, da es ja sonst keiner gemacht hätte….und auch - dieses Mal nicht ich - Chiara durfte die Pflanze im Wohnzimmer gießen, da sie sonst keiner gegossen hätte…..kann es sooo schwer sein, einfach mal alles zu putzen??? Ich bin froh dass ich die Küche putzen musste, denn so weiß ich jetzt wenigstens, dass sie sauber ist. Mikrowelle, Backofen oder Wasserkocher putzen? Toaster und verspritze Wände/Schränke abwischen? FEHLANZEIGE!!! VERGESST ES!!! Nicht mit unsern zwei Dreckschweinen…echt. Das Geschirr stapelt sich übrigens auch auf unserem „Geschirrtrockner aus Plastik“ (wie man dieses Ding auch immer nennt) Ist es soo schwer das Geschirr, nachdem es getrocknet ist, wegzuräumen? Jaja….aber man soll sich ja nicht aufregen…..
Als dann endlich alles geputzt war, haben wir unseren Weihnachtsbaum aufgestellt. Da Chiara ihn unbedingt vor dem Fenster haben wollte, haben wir aus unserem Wäscheständer, einem Brettspiel und einer blauen weihnachtlichen Papiertischdecke, einen super Turm für unseren Weihnachtsbaum gebaut…..Jetzt steht er wenigstens vor dem Fenster.
Nachdem mich am späten Abend auch noch das Halsweh, bzw. eine entzündete Mandel heimgesucht hat, ich mich mit Homöopathie vollgestopft und einen Film geschaut habe, bin ich in der Hoffnung eingeschlafen, gesund aufzuwachen und hoffentlich arbeiten gehen zu können….das ich das mal sage….aber ja….Arbeit macht hier eben Spaß =)
Das war’s jetzt mal wieder von mir!
Viele liebe Grüße an euch alle!