Tja, und wenn ich mal nicht Kaffee trinke, dann...
Vom Kaffeetrinken und allem, was drum herum passiert.
Fika! Nein, das ist kein schmutziges Schwedisches Wort. Es bedeutet nichts anderes als Kaffee trinken. Die Schweden trinken genauso viel Kaffee wie die Deutschen Bier. Irgendwann zwischen Frühstück und Mittagessen lassen sie, mittlerweile auch ich, wirklich alles stehen und liegen und kommen zusammen, um ihren Kaffee mit belegten Broten und Gebäck zu genießen. Das gefällt denen sogar so gut, dass es fika gleich zweimal am Tag gibt. Ich als Mathe-mündlich-Genie (höhö) habe sofort verstanden, dass ich mit Frühstück, Fika, Mittagessen (warm), Fika und Abendessen (warm) 5 ganze Mahlzeiten am Tag genießen darf. Top :)
Und wenn ich nicht gerade am Kaffeetrinken oder Essen bin, dann sitze in meiner Freizeit in der schuleigenen Sauna, gehe in unser Fitness-Studio, schwimme im nahegelegenen See, jogge drum rum, mache Musik und so weiter. Ich mache fast alles mit den anderen Volunteers. So auch feiern. Zum Beispiel in Växjö im "Café De Luxe" (haha, von wegen die Schweden trinken nix) oder Namenstage :D Daiga, eine Lettin, bestand auf das Einführen von Namenstagsfeiern. Okayokay, Gestern war dann wohl meiner. Ich hab 'n bisschen was gebacken und sogar Geschenke (Hallo?!) bekommen :) Ich hab noch nie so eine coolen Namenstag gefeiert!! Naja gut, es war ja auch der erste :D Ich freue mich trotzdem auf die der anderen ;) Tja, und wenn ich mal alleine sein will, hab ich entweder mein Zimmer oder gut 2800 km lange, atemberaubende Natur vor der Nase.
Übrigens arbeite ich neuerdings auch. Seit drei Tagen. Was am ersten Tag nicht ganz so schön begann, war am zweiten Tag schon der beste EVS-Arbeitsplatz, den ich mir hätte wünschen können. Wir haben als Französischlettischkroatischdeutsches 4er-Team nun:
- Ein richtig gutes und freies Arbeitskonzept
- Ein eigenes Büro in unserem Wohnhaus
- Mehr als das gängige Equipment dafür geschenkt bekommen
- ne Menge Ideen für Projekte
- Einladungen von Lehrern, deren Kurse zu besuchen, um uns ein Bild vom Schulsystem zu machen (z.B. von „Ankie“, eine immer-100%-gute-Laune-Schwedin, die Tourismus-Kurse gibt)
- Bald auch Schwedisch-Stunden
- Usw, usw :)
Den Rektor, Uffe (das ist sein Vorname), haben wir auch schon kennen gelernt. Der ist extrem cool, supernett und wenn man mit ihm spricht, hat man überhaupt nicht das Gefühl, mit der höchsten Schulinstanz zu sprechen. Generell duzt man sich in Schweden. Dazu kommt, dass z.B. am schwedischen Arbeitsplatz die Hierarchien sehr flach sind. Genauer gesagt: Man muss schon ziemlich gut hinsehen, um überhaupt eine Hierarchie erkennen zu können. Find‘ ich gut! Ich mag diese Denkweise :)
Bevor es am Montag mit der Arbeit losging, hatten wir eine Art Einführungswoche in Växjö bei SIP. Irgendwie haben die SIP-Kollegen es hingekriegt, das so populär zu machen, dass sogar „Smålandsposten“, eine Regionalzeitung, die in ganz Schweden sehr beliebt ist, einen riesigen Artikel mit großem Foto über uns geschrieben hat.
Musiktechnisch scheint hier auch eeeiniges zu gehen. Pierre (le francais du group) und ich werden morgen mit ein paar Students jammen, natürlich in der well-equipped Theaterhalle der Schule. Außerdem werde ich am Freitag an einem der Musikkurse teilnehmen. Ich bin also voll in meinem Element!
Allerbeste Grüße
Tobi
PS: Viiele von euch zieren jetzt in Form von Fotos meine Zimmerwand. Da bin ich sehr stolz drauf, vielen Dank euch allen!! :)
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