The Beijing Survival Guide
Nach wenigen Tagen in China habe ich schon oft (fast) gemeint und noch öfter gelacht - Hier ein paar Tipps und Tricks um den Kulturschock in China ein wenig zu lindern!
Peking ist eine unglaubliche Stadt - Unglaublich laut, unglaublich voll und unglaublich schön! Es ist definitiv nicht einfach, hier zu sein, aber die täglichen Herausforderungen werden dafür umso höher belohnt - Mit einem außergewöhnlichen Einblick in eine völlig andere Welt!
Auch wenn mich meine Reisen bisher in mehrere Mega-Citys wie Mexiko-Stadt oder Istanbul geführt haben, ist Peking noch mal eine ganz andere Dimension: 21,17 Menschen ( Wikipedia 2017) leben hier momentan, wobei in der Feriensaison noch sehr viele Inlandstouristen hinzu kommen. Generell ist die Stadt nichts für Menschen mit Klaustrophobie: Es erwarten einen überall Menschenmassen, in der U-Bahn, auf öffentlichen Plätzen und an den Sehenswürdigkeiten. Seit über 1000 Jahren ist die Stadt ein urbanes Zentrum, unter verschiedenen Herrschern und verschieden Namen, aber stets ein Symbol der Macht.
Die verbotene Stadt, ein Komplex aus Palästen und großen Plätzen, bildete dabei den Ursprung der Herrschaft: Abgeschieden von der Öffentlichkeit herrschten dort die Kaiserdynastien, heute ist es die Attraktion Chinas. Leider fällt es ein bisschen schwer, das Sight Seeing zu genießen wenn man stets in großen Menschentrauben daherwackelt, deswegen würde ich fast empfehlen, den Hauptattraktionen weniger Aufmerksamkeit zu schenken und sich verborgeneren Highlights (zB dem Lama Tempel) zu widmen - Was viel weniger Stress und Frustration bedeutet.
Eine hohe Frustrationstoleranz ist aber auf jeden Fall von Nöten, da vieles nicht beim ersten Versuch klappt oder man ständig riesige Umwege laufen muss. Auch ein paar kulturelle Unterschiede (die man aus der westlichen Sicht als unhöflich werten würde) können erstmal verwundern: Es ist völlig normal, in der Öffentlichkeit zu rülpsen, in der Nase zu bohren, auf den Boden zu rotzen, ohne Hand vor der Nase zu niesen oder auch mal zu pupsen. Außerdem drängeln sich viele Chinesen bei jeder Gelegenheit vor, wer als Tourist da zimperlich oder zu höflich ist, wird wahrscheinlich nie auf Toilette oder an den Ticketschalter können. Auf großen Plätzen liegen häufig Menschen rum, und kleine Kinder pinkeln einfach mitten auf den Platz. Diese Erfahrungen waren erstmal etwas schockierend, aber man passt sich schneller an, als man denkt!
Wer sehr blond und hellhäutig ist, muss damit rechnen, dass er/sie häufig um Fotos gebeten wird. Das kann sehr höflich geschehen oder man wird quasi dazu gezwungen. Es werden einem wirklich weinende Kinder in die Arme gedrückt, man wird umarmt und geküsst und teilweise wird mit einem posiert als wäre man ein seltenes Tier - Absolut absurde Situationen.
Das Essen ist großartig, natürlich müssen Backpacker mit empfindlichen Magen ein bisschen bei Street Food aufpassen, aber generell sollte man alles probieren was man findet! Leider ist die Auswahl für Vegetarier relativ gering, man muss sich einfach durchfragen und findet eher in größeren, teueren Restaurants etwas.
Trotz allem ist die Stadt absolut empfehlenswert: Peking vereint die Gegensätze, es ist modern und traditionell, kleinstädtisch aber eine riesen Metropole, super freundlich und unhöflich zugleich. Wenn man den Kulturschock erstmal überwunden hat, erlebt man China von seiner schönsten Seite!
Anbei eine -unsortierte- Liste an Hinweisen und Tipps für Beijing :)
Beijing for Beginners:
- Versuche in deiner Reiseplanung nationale Ferien zu vermeiden - Denn gerade diese nutzen viele chinesischen Familien, in die touristischen Städte zu reisen und es wird sehr, sehr voll. Überall.
- Vertraue nicht zu sehr den Informationen in deinen Reiseführern. Innerhalb weniger Monate werden Bahnhöfe geschlossen oder neue Metro-Stationen errichtet, deswegen immer kurz vorher am besten im Hostel oder bei Locals nachfragen!
- Montags hat vieles zu, Museen beispielsweise.
- Reche immer, immer mit langen Schlangen und größeren Wartezeiten. Auch damit, dass du länger brauchen wirst, Orte zu finden.
- Es lohnt sich, eine Karte für die Metro zu kaufen. Diese kostet zwar extra und vermindert nicht den Preis der Tickets, spart aber teilweise lange Wartezeiten in den Rushhours.
- Sprays und viele andere „gefährliche“ Gegenstände dürfen nicht in der Metro mitgenommen werden, außerdem gelten öfters mal besondere Regeln was die Mitnahme von Sachen bzw. Die Kleiderordnung angeht (so darf in das Mao Mausoleum beispielsweise gar kein Gepäck, keine schulterfreien T-Shirts oder Sandalen)
- Versuche, alle wichtigen Phrasen oder Adressen in chinesischen Zeichen bei dir zu tragen - Oftmals das Einzige, worüber man kommunizieren kann!
- Bei den U-Bahnstationen sind häufig die Ausgänge entscheidend - Also vorher genau abchecken, wo man aussteigen sollte um an sein Zeil zu gelangen!
- Es gibt neben Mücken noch ganz viele andere Insekten, die beißen und piksen - Ein Insektenspray ist daher ein Muss!
- Für viele Top-Attraktionen muss man Tickets vorbuchen, die Seiten sind allerdings häufig nur auf Chinesisch - Also einfach mal an der Hostel/Hotel-Rezeption nachfragen, sie helfen einem meistens.
- Unbedingt vorher Offline-Maps und Offline-Translator sowie VPN-Blocker herunterladen, vor Ort in China ist das alles relativ schwer zu regeln!
Tipps:
- In den Parks heimlich Leute beobachten: Oft bilden sich spontane Chöre, ältere Damen tanzen einen Fitnesstanz und Menschengruppen spielen verschiedene Spiele - Daran kann man auch teilnehmen!
- Ein Fahrrad mieten und die Hutongs, die alten Alleen, abfahren!
- Alles an Essen probieren und sich einfach trauen, in die Restaurants zu schnuppern - Auch wenn dort niemand Englisch spricht wird man einen Weg finden, um zu kommunizieren! :)
- Die Menschen einfach anlächeln, oftmals kommen so sehr schöne, kleine Begegnungen zustande!
Ein bisschen mehr zur chinesichen Hauptstadt:
http://www.bpb.de/internationales/weltweit/megastaedte/64646/peking?p=all
https://www.economist.com/johnson/2010/11/11/beijing-or-peking