Telefonanrufe, London und verlorene Taschen
Schon wieder ist mehr Zeit verstrichen, seit dem letzten Beitrag und es war mal wieder eine Menge los.
Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Blog, meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt reicht vom ersten bis zum 16. Stock.
Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Blog, meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt reicht vom ersten bis zum 16. Stock.
Ok, ich gebe zu es ist etwas seltsam Sido am Anfang dieses Eintrages zu zitieren (ok, es ist seltsam Sido überhaupt zu zitieren). Doch irgendwie kam mir der Song vor zwei Tagen in den Sinn, als mir mal wieder einfiel, dass ich ja mal wieder einen Blogeintrag verfassen könnte. Und hier ist er mein Blog. Mit meinen Gedanken, meinem Herzen und meinem Leben. Ich widerspreche jedoch, dass meine Welt vom ersten bis zum 16. Stock reicht (ich bin mir nicht mal sicher, ob hier irgendwas 16 Stockwerke hat, außer vielleicht das Radisson oder das Sheraton). Anyway…here we go!
20. und 21.Oktober: Meine ersten beiden Nachtschichten überhaupt und ich muss gestehen, dass ich ein wenig nervös war, was auch glatt dazu geführt hat, dass ich nicht wirklich geschlafen habe in der Nacht. Obwohl nichts los war, habe ich immer darauf gewartet, dass irgendwas passiert. Die zweite Nachtschicht lief da schon besser. Na ja, fast. Also erst einmal bin ich nach der ersten Nachtschicht nicht ins Bett gegangen (blöde Idee, wenn man nicht wirklich geschlafen hat) und bin somit müde zur Arbeit, was an sich kein Problem ist, schläft man halt besser in der Nacht (was ich bis um vier auch getan habe). Aber dann kam M. (aus Sicherheitsgründen wurde der Name gekürzt) Ich war schon vorgewarnt, dass eine ehemalige Bewohnerin in der letzten Woche nachts um drei angerufen hat (einfach nur um zu erzählen, dass sie von einer Freundin gegen halb drei geweckt wurde. Danach wollte sie anscheinend einfach noch mal eine Runde quatschen.) Also…bis um 4 Uhr am Morgen war meine Nacht umwerfend. Ich habe geschlafen wie ein Stein, bis zur erwähnten Zeit. Plötzlich klingelte aus dem Nichts das Telefon. Im Halbschlaf habe ich mich umgedreht und automatisch nach dem Telefon gegriffen (im Hinterkopf, dass mich der andere Staffmember anruft, da einer der Bewohner ein Problem hat). Mit einem gegrummelten „Hallo?“ (Jap, das war deutsch), habe ich dann geantwortet. Das brachte mir dann ein „This is M. Who is there?“. Erster Gedanke? Shit, warum bist du nur ans Telefon gegangen! Nun hatte ich den Salat und musste da durch. „Midlands Simon Community, Lena speaking.“ Danach kam irgendwas von einem kaputten Fernseher oder so (mein Englisch ist um vier am Morgen nicht das Beste). Meine kategorische Frage war, da sie um 23:30 schon mal angerufen hatte, ob sie zurück gerufen wurde von einer der zuständigen Personen. Ja, wurde sie. Super höflich, wie ich nun mal bin, wenn man mich wegen eines Fernsehers aus dem Bett schmeißt, meinte ich dann, dass ich nichts für sie tun kann. Sie war anscheinend sehr erfreut darüber, denn sie hat darauf einfach aufgelegt. Danach klingelte das Telefon noch einmal um 4:20 und um 04:40.
Nach dieser Nachtschicht habe ich erst einmal bis zum Nachmittag geschlafen. Die Schicht war super anstrengend und dabei hatte nicht einer der Bewohner ein Problem.
Ich sehe schon, dass dieser Eintrag länger werden kann, also holt euch eine Tasse Tee/Kaffee und setzt euch gemütlich hin, denn nun geht es weiter mit LONDON!!!!!!
Am 25.10.2010 bin ich mit meiner Mitbewohnerin Kathi nach London geflogen, um unseren ehemaligen Mitbewohner Michael noch einmal zu sehen, bevor er wieder zurück nach Australien fliegt. Was im Grunde für mich bedeutete, dass ich um 23 Uhr von der Arbeit gekommen bin (ich Hatte die Schicht mit Matthew getauscht, um den Tag nach unserer Reise frei zu haben), um meine Sachen zu packen, damit wir den Bus um 02:30 zum Flughafen in Dublin nehmen konnten. Unser Flug ging um kurz nach halb acht oder so, aber lieber zu früh als zu spät. Was bei uns so viel heißt wie „being typical German“. Wenigstens hatten wir Zeit im Flughafen bei Starbucks einen Kaffee zu trinken. Ich habe den Starbucks-Kaffee wirklich vermisst…
Ein Vorteil hat ein früher Flug: Man kommt früh an seinem Ziel an und hat dann Zeit für einen kurzen Besuch bei der Queen.
Also nachdem wir ca. eine Stunde mit dem Zug von Flughafen nach London gefahren sind, haben wir erst einmal unser Hostel gesucht, welches ungefähr 10 Minuten von Kings Cross (von wo Plattform 9 ¾ irgendwo, nicht mehr auffindbar, verlegt wurde) gelegen ist, machten wir uns auch glatt auf den Weg zum Palace.
Leider hatte die Queen keine Zeit für mich, da sie „Kopfschmerzen“ hätte und daher unpässlich sei. Immer diese Blaublüter, nie um eine Ausrede verlegen… Na ja, war jetzt auch nicht so ein Drama, da das Wetter einfach genial war und wir uns somit beschlossen Camilla und Charles einen kurzen Besuch abzustatten, doch auch diese beiden Mitglieder waren nicht zu sprechen. Traurig, dass sie nicht zu sprechen waren, war ich nun nicht. Deren Verlust, nicht meiner.
Das Wetter und ein kleiner Besuch beim Militärmuseum versüßten mir eindeutig den Tag. Es ist schon sehr lustig, dass sich diese Menschen in Uniform nicht bewegen dürfen in ihren lustigen Verkleidungen… und dann waren da noch die geduldigsten Pferde der Welt. Sie standen am Tor vor dem Museum und machten… nicht. Außer rumstehen und sich fotografieren lassen, aber diese Pferde nichts gemacht und das sicher für eine Weile. Sehr gelassen diese Tiere.
Danach ging es weiter zum Platz vor der National Gallery, wo ein paar sehr verrückte Menschen Kopfüber eine aufgestellte Wand runter gelaufen sind, um ein Trip nach Wien zu gewinnen. Wer das verrückteste Foto von sich, während des runter Laufens der Wand macht, gewinnt. Kann man noch was dazu sagen….
Auf unserem Weg durch die Innenstadt mussten wir einfach einen kurzen Stopp beim süßesten Laden machen…der M&M’s World. Überall Schokolade, der Traum eines jeden der Süßes liebt und ein Albtraum für jeden, der auch nur im Ansatz an seine Figur denkt. Aber die Verschung war zum Glück nicht sonderlich groß, da der Geruch von Schokolade gemischt mit dem von Plastik nicht sonderlich appetitlich ist.
Nach einer „kurzen“ Pause im Hostel (gute drei Stunden, da ich auf dem Bett eingeschlafen bin) ging es mit der Underground zum Tower of London. Die Underground ist ein Abendteuer für sich. Es ist sehr warm und stickig in den Haltestellen, was daran liegen könnte, dass sie soweit unter der Erde liegen. Die Züge an sich sind nicht für große Menschen gebaut, mit dem Ergebnis, dass ich mir mehr als einmal den Kopf gestoßen habe. Von dem Platzangst in einer überfüllten Bahn während der Rush-Hour, wenn man sich keinen Zentimeter bewegen kann. Auf jeden Fall waren wir um kurz nach sieben am Tower (es war schon Dunkel) und an der Tower-Bridge und waren mal wieder zu Besuch bei Starbucks. Der Blick auf London im Dunkeln war sehr hübsch.
Da der Abend noch jung war (und da man ja das Beste aus der kurzen Zeit machen muss), haben wir dann doch glatt einen Abstecher nach Chinatown gemacht. Das erste Restaurant was uns dort über dem Weg lief, war dann doch gleich glatt ein Italiener.
Wo wir schon einmal in Chinatown waren, konnten wir da ja auch gleich mit Michael und David (einem Freund von Michael, der ihn in Athlone besucht hat und mit nach London gekommen ist) essen gehen. Wir sind also in ein Restaurant, was ein sehr billiges All-you-can-eat-Buffet angeboten hat. Billig heißt nicht immer gut und das war dort der Fall, aber jedenfalls waren wir satt. (Kleine Bemerkung am Rande über die Preispolitik in diesen Restaurant: Man wird wir jedes nicht gegessene Essen auf dem Teller zur Kasse gebeten und man hat geschlagene 40 Minuten Zeit zu essen, bis es passieren kann, dass man gebeten wird zu gehen).
Das war ein ereignisreicher Tag eins, den wir bei einem Cocktail (für mich nicht-alkoholisch, wie immer- was sehr schwer zu finden war) ausklingen ließen.
Tag zwei begann mit einem ausgiebigen Frühstück (war im Preis inklusive). Was im Grunde so viel bedeutet wie: „Stopf-dir-so-viel-Toast-mit-Butter-und-Kornflakes-rein-wie-du-kannst-damit-du-so-lange-wie-möglich-nicht-essen-musst“.
Danach trafen wir uns mit den Jungs im Camden-Market und verbrachten Stunden damit durch die kleinen Stände zu laufen und zu stöbern. Der beste Teil des Markts fand in den alten Ställen statt und war unglaublich. Überall waren Bronzestaturen von Pferden. Manche Wände waren mit Holzschnitzereien verziert. Es ist kaum zu beschreiben und für jeden London Reisenden nur zu empfehlen.
Nach Camden-Market war Shopping angesagt, doch schnell stellte sich heraus, dass wir beide andere Interessen als die Jungs hatten und somit trennten sich unsere Wege. Kathi und ich fuhren zur Baker Street (haben auch einen kurzen Tee-Stopp bei Sherlock eingelegt), da dort in der Nähe ein Laden für große Frauen ist. Die Ausbeute am Ende waren drei Strumpfhosen, zwar nicht das was ich erhofft hatte, aber extra lange Strumpfhosen zu finden ist auch nicht so einfach.
Da wir noch Zeit über hatten, riskierten wir einen schnellen Blick in Hammersmith (außer einen hübschen Kirche, war da nicht so viel los) und machten einen nächtlichen Besuch am Notting Hill Gate (auch ganz nett anzuschauen, nur waren dort leider keine Julia Roberts und keine Hugh Grant). Nächster Halt an dem Abend waren die St. Pauls Cathedral (schwer zu fotografieren, wenn da ständig ein Zaun im Bild ist) und die Millenniums Bridge, wo wir uns dann noch mit den Jungs getroffen haben und noch eine Runde in einen Pub gegangen sind. Unglaublich aber war, der Pub lag so außerhalb, dass um Punkt 23 Uhr zur letzten Runde geläutet wurde.
Am Abend saßen wir noch eine Weile in der Bar unseres Hostels und tranken einen Kaffee. Ich habe zumindest versucht mir schnell einen Kaffee zu kaufen, da der Hostel Mitarbeiter anscheinend der Meinung war mit mir flirten zu wollen. War auch am Anfang ganz nett sich mit ihm zu unterhalten, bis wir zum Punkt der Herkunft kamen. Er fragt mich wo ich denn herkommen würde. Als ich meinte, dass ich aus Deutschland kommen würde, war seine brillante Antwort, dass man das an meinem Akzent hören könne. Was soll man dazu noch sagen außer: Das war ein Griff ins Klo, mein Lieber! Also nicht-deutschsprachige Männerwelt hergehört!! Es ist KEIN Kompliment, wenn ihr sagt, dass wir einen deutschen Akzent haben!! Wir wollen das gar nicht wissen, dass wir nicht perfekt in dieser Sprache sind! Und denkt euch doch nicht einfach aus, dass wir einen Deutschen Akzent haben (wenn wir 100%tig keinen haben), nur um allwissend rüberzukommen und um zu imponieren. DAS FUNKTIONIERT NICHT. Ok, damit hätten wir das auch geklärt.
Am Mittwoch, also Tag drei, stand unter dem Zeichen der klassischen Touristen-Stopps, wie dem Parlament (wo gerade ein Auto rein fuhr und von oben bis unten durchsucht wurde), Westminster Abby (in die man nur reinkam, wenn man horrende Preise zahlt und ewig wartet…ergo: man schaut sich das Ganze von außen an) dem Big Ben (den wir um Punkt 12 Uhr schlagen gehört haben) und natürlich dem London Eye (hier auch das selbe, wie bei der Abby… oh man müssen die viel Geld machen). Ein Paradies für mich war der South Bank Book Market in der Nähe des London Eye…überall (gebrauchte) Bücher zum kleinen Preis. Einfach himmlisch.
Wir sind dann einer Weile der Themse gefolgt und sind an einer Art Pier gelandet, bei dem es einen kleinen Sandstrand gab, auf dem ein Sandküstler ein Gesicht geformt hat. Man kann viel entdecken, wenn man einfach durch die Gegend schlendert. Geendet sind wir dann im Tate Museum of modern Art. Da der Eintritt zum größten Teil der Ausstellung kostenlos war, verbrachten wir ein paar Stunden dort. Ich mag Kunst gerne, aber nicht jede Richtung ist sonderlich spannend. Daher trennten sich Kathi und mein Weg. Ich habe mir einen anderen Part (für mich interessanteren) der Ausstellung gesucht. Der spannendste Teil für mich, waren alte Propaganda Plakate aus der Zeit des 3. Reiches, die zum einem sehr sarkastisch gegen das Reich propagierten oder gegen den Sozialismus waren. Es war lustig, dass man sehr einfach die deutschsprachigen Besucher ausmachen konnten, da diese, anders als die meist englischsprachigen, das Plakate gelesen haben und nicht die englische Beschreibung darunter. Als ich mir alles für mich interessante angeschaut hatte, viele mir zwei deutsche junge Männer auf (sehr groß und ziemlich niedlich) und habe sie für eine Weile im Auge behalten (man kann auch sagen, dass ich mich in Beschattung geübt habe). Spaß muss auch in einem Museum sein! Vor allem, wenn man nicht wirklich immer den Sinn hinter mancher „Kunst“ entdecken kann (wenn jemand seinen Müll auf den Boden schmeißt, nenn ich das nicht Kunst, sondern „making a mess!“). Restlos und abenteuerlustig wie wir waren, war der Tag für uns noch lange nicht zu Ende. Es ging also ab zum Green Park, wo wir dank eines kleinen Mädchens von hunderten von Möwen attackiert wurden (das passiert wenn man erst zwei mit Brot füttert…alle Möwen im ganzen verdammten Park kommen angeflogen). Entkommen aus diesem Durcheinander folgten wir dem „The-Diana-Princess-of-Wales-Memorial-Walk“, bis zum „The-Diana-Princess-of-Wales-Memorial-Fountain“, einem ringförmigen langen Brunnen (sieht aber eher aus wie ein Fluss).
Danach gingen wir Albert besuchen im Hyde Park. Eine sehr imposante Statur, nur war an der ganzen Statur kein einziges Schild, das genau erklärte, wer Albert denn nun war. Nach sage und schreibe fünf Umrundungen viel mir ein Schild in Richtung Royal-Albert-Hall auf, auf dem man nach einigen Suchen lesen konnte, dass der liebe Albert der Ehemann von Königin Viktoria war (warum man sowas nicht direkt an das Monument stellen kann, ist mir immer noch ein Rätsel). Zu unser großen Überraschung konnten wir auf einem Plakat vor der Albert-Hall lesen, dass „German Superstar Herbert Grönemeyer“ (Zitat vom Plakat) in eben jener spielen wird. Das einzige was uns dazu einfiel: OMG!!
Da die Jungs den ganzen Tag in einem Grusel-Freizeitpark verbracht hatten, konnten wir uns am Abend nur für zwei Stunden (bis die letzte Underground um kurz nach 0 Uhr fuhr) in der Hostelbar (in der sich auch die Rezeption befindet, was doch alles über das Hostel aussagt) treffen konnten. Na ja es waren eher 1 ½ und die letzten 40 Minuten verbrachten Michael und Kathi damit ein „Goldfischglas“ Longisland ice tea (oder so) zu trinken. Was eine ganze schöne Menge war. Es war etwas schwierig die Richtige Underground zurück zu nehmen, da Kathi, mit mehr London Erfahrung, zu betrunken war um den Weg zurück zu weisen, doch dank eines Hilfsbereiten Deutschen, schafften wir es rechtzeitig die letzte Bahn zu erreichen.
Der letzte Tag in London war viel, viel zu kurz. Unser Flug ging gegen drei Uhr, daher mussten wir den Zug um kurz nach halb zwölf zum Flughafen nehmen. Wir trafen Michael und David zum Final Goodbye im Bahnhof, um vorher noch bei Starbucks gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Als die Zeit des Abschiedes kam, war es sehr traurig. Auch wenn wir nur eine kurze Zeit mit Michael zusammen gewohnt haben, ist er mir sehr ans Herz gewachsen und ich vermisse ihn.
Die Stimmung war den ganzen Tag über dementsprechend gedrückt.
Am 29. gingen alle Deutschen Mädels und Andreea ins Dean Crow Theatre, um die Rocky Horror Picture Show zu gucken. Der Abend war echt lustig, auch wenn es nicht erlaubt war mit Reis und Toilettenpapier zu schmeißen. Ein paar Leute hatten sich die Mühe gemacht und sich wie Charaktere aus dem Film verkleidet.
Und dann kam Halloween (zum zweiten Mal). Wir haben uns auf gestylt (was einem manchmal echt komische Blicke eingebracht hat, vor allem mir mit meinem dunklen Make-up für meine teuflische Aufmachung). Es gab hier sogar eine kleine Halloween Parade. Das war eine echte Überraschung. Die haben ihr sogar eine Marschkapelle. Als ich die gehört und gesehen habe, musste ich an Faslam zu Hause denken. Das ganze hatte für mich so oder so was von Faslam. Ein Zug mit verkleideten Menschen und eine Marschkapelle (und eine Dudelsackband, das war echt cool! Die hatten auch Schottenröcke an und so). Es fehlten nur noch der ganze Alkohol und die Süßigkeiten. Wir sind dann dem Zug gefolgt zu Parkplatz von einem der beiden Shopping-Center (ja, es gibt hier sogar zwei davon). Da war es aber eher enttäuschend, da dort nur eine kleine Süßigkeitenbude war und ein Zelt mit Kinderspielen war.
Kadie aus dem anderen Haus (sie hatte sich als Kobold verkleidet) und ich sind dann in unseren Kostümen zur Arbeit gegangen, um ein wenig Halloween-Stimmung im Haus zu verbreiten. Es war echt lustig, da alle Bewohner uns ständig angrinsen mussten. Alle meinten ich sehe sehr gruselig aus, was ja in diesem Fall ein echtes Kompliment war. Nur ein Bewohner meinte dann, dass ich ohne die Aufmachung viel gruseliger aussehen würde (er hat nur gescherzt…sagt er zumindest).
Am Abend haben wir dann versucht, verkleidet wie wir alle waren, auszugehen und noch eine Runde im Pub zu sitzen. Na ja, Ende vom Lied war, dass nirgendwo in den Pubs verkleidete Menschen waren (Matthew wollte noch in einen Club, aber das war das letzte was wir wollten). Letztendlich sind wir durch Zufall in einer Bar namens Bavaria gelandet, wo dann auch kostümierte waren. Doch der Pub schloss eine halbe Stunde später. Na ja, das war das Ende von meinem Halloween. Die Iren, wie wir später rausgefunden hatten, hatten schon groß am 30. Gefeiert. Was das sollte, weiß ich auch nicht! Man feiert doch die Feste wie sie kommen und nicht dann wann es uns passt oder feiern wir Weihnachten einfach mal am 23. Dezember weil uns danach ist, oder?
Das waren wir die Ereignisse seit dem 20. Oktober. Das war ganz schon lang. Eigentlich sollte man an dieser Stelle eine Pause einlegen, die Beine austrecken und so, aber da kommt nicht mehr so viel mehr, von daher: hier kommt NOVEMBER (oder zumindest ein Part davon)!
Vom 02.-04. November hatte ich Besuch von Anne-Marie. Ich habe Anne-Marie auf meinem Pre-departure Training in Kassel kennen gelernt. Wir haben uns super gut verstanden und sie war die einzige die, außer mir, in Irland für ihr EVS ist. Sie lebt in Kilkenny und war auf dem Weg nach Galway und hat einen Zwischenstopp in Athlone eingelegt, um mich zu besuchen. Es war sehr schön, dass sie hier war. Leider musste ich von um 9-17 arbeiten. Wenn ich nach Hause kam, habe ich ihr Athlone gezeigt (was es halt so zu zeigen gab). Abends saßen wir dann zusammen und haben uns bis zum Morgengrauen unterhalten. Ich werde auf jeden Fall noch zu ihr runter fahren und sie besuchen.
Am 07.November hatte ich die beste Unterhaltung mit einem Staffmember (gleichzeitig auch mein Supervisor) hier ein kurzer Auszug unseres Gespräches:
"These are RAY BAN glasses!"
"Really? Which brand is it?"
"RAY BAN"
"Oh really? What was it again?"
"It is RAY BAN"
"WOW! Which brand is it?"
"RAY BAN"
Diese Unterhaltung war im Orginal noch länger und wir hatten sie ungefähr drei Mal. Er hatte sich gerade eine neue Brille von (wem wohl?!) Ray Ban und er war so stolz darauf, dass er das gar nicht oft genug erwähnen konnte. (Klingt schräg, aber immer wenn er mein Englisch kritisiert fange ich an auf Deutsch zu reden, um zu beweisen, dass mein Englisch besser ist als sein Deutsch. Dann Enden wir damit, dass er mich „anpöbelt“, da er natürlich kein Wort versteht was ich sage. Am Ende brechen wir dann in Gelächter aus und alle anderen schütteln nur den Kopf) Arbeit kann doch so lustig sein.
Am Mittwoch den 09. war ich zusammen mit Andreea (nach dem ich mich Kathi, ihren zwei Freunden und Sandra Pizza essen und im Pub war) bei der Open-Mic-Night einer Bar. Die Musik war genial, Musiker aus dem Ort, nur mit ihrer Gitarre. Wir hatten eine Menge Spaß. Als wir dann gehen wollten, konnte Andreea ihre Handtasche nicht finden. Wir suchten glatte 10 Minuten den ganzen Bereich ab, in dem wir saßen (und sogar das Klo). Einer der Musiker kam uns zur Hilfe und der Barbesitzer schaute sich die Überwachungskameras an, um zu schauen wo die Tasche sein könnte. Am Ende fand Andreea ihr Tasche über die Lehne eines Stuhles an der Bar hängend, wo wir zu allererst saßen. Das bestätigt mich darin, warum ich meine Tasche niemals aus den Augen lasse.
Und zum Schluss noch eine Putzgeschichte: Als ich am Freitag um 17 Uhr von der Arbeit kam und keiner im Haus war, über kam es mich. Ich schnappte mir den nagelneuen Staubsauger und fing an den Eingangsbereich und das ganze Obergeschoss zu Staubsaugen. Lange Rede kurzer Sinn. Na ja nach guten 2 ½ Stunden hatte ich das ganze Haus geputzt (inklusive die Decke) und sämtliche Halloweendekoration entfernt. Das nenne ich fleißig. Abe lange wird das leider, dank meiner Mitbewohner nicht halten…
Ok, jetzt ist aber Feierabend. Es ist schon wieder viel zu spät und ich muss morgen zur Einführung für den tollen College-Kurs zum Thema Freiwilligenarbeit, den wir hier belegen müssen. Dann bis zum nächsten Mal mit neuen Geschichten von der grünen Insel.
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