Tel Aviv
Eben hat es geregnet in Strömen, jetzt ist alles wieder ruhig. Ich liege auf dem Bett und lasse meinen Oberschenkel vom Akku meines Laptops wärmen. Mein erster ganzer Tag in Tel Aviv geht zu Ende, noch 46 Minuten bis Mitternacht. Angefangen hat er recht verschlafen, ich habe meine Augen einfach nicht aufbekommen und bin bis sechs nach zwölf liegen geblieben. Jet Lag. Auch eine Stunde Zeitverschiebung ist nicht ohne, immerhin bin ich gestern über Berlin, Polen, Mazedonien, Griechenland und Zypern geflogen. Verspätet. Die Fluglotsen in Ben Gurion haben gestreikt.
Eben hat es geregnet in Strömen, jetzt ist alles wieder ruhig. Ich liege auf dem Bett und lasse meinen Oberschenkel vom Akku meines Laptops wärmen. Mein erster ganzer Tag in Tel Aviv geht zu Ende, noch 46 Minuten bis Mitternacht. Angefangen hat er recht verschlafen, ich habe meine Augen einfach nicht aufbekommen und bin bis sechs nach zwölf liegen geblieben. Jet Lag. Auch eine Stunde Zeitverschiebung ist nicht ohne, immerhin bin ich gestern über Berlin, Polen, Mazedonien, Griechenland und Zypern geflogen. Verspätet. Die Fluglotsen in Ben Gurion haben gestreikt.
Leicht gehetzt sind wir am Morgen in Berlin Schönefeld angekommen, da man nie genau wissen kann, wie lange sie einen filzen. Der obligatorische grüne Panzerwagen des Bundesgrenzschutzes stand wie immer vor Halle C, aber neu, auch drei Bereitschaftswagen und eine Hand voll Polizisten in schmucken grünen schusssicheren Westen. Die Begrüßung war gewohnt rüde. Aus dem nichts war eine Reisegruppe aufgetaucht und hatte sich geschickt vorgedrängelt. Als letzte passierten wir die erste Hürde. Claudia und ich. Eine nette Sicherheitsbeamtin nahm sich unser an, die gleichen Fragen warum, weshalb, wofür wurden gestellt. Wir wurden getrennt und kamen doch immer wieder zusammen, um uns schnell zu küssen. Drinnen waren mehr Polizisten als sonst. Alle trugen Maschinengewehre und sahen gut trainiert aus. Vor einem halben Jahr, vor London und den Getränkeflaschen, standen nur Alte mit dicken Wämsen in der Ecke rum und sahen gar nicht so fit aus wie ihre israelischen Kollegen. Das junge Blut guckte finster und streng. Ich war noch keinen Meter weiter. Der Dritte, der mich interviewte war gegangen um in Tel Aviv bei meinen Freunden anzurufen, ob ich auch der sei der ich bin. Claudia wurde von der ersten Sicherheitsbeamtin interviewt, beide guckten konzentriert.
Drei halbe Stunden später hielt ich einen Gutschein in der Hand und Claudia im Arm. Viereinhalb Stunden später saßen wir Kaffee trinkend auf eine Bank im dritten Stock des Flughafen Schönefeld und Claudia musste mit ihrem rechten Fuß auf einen Schlüsselring treten, da der Herr neben uns sie darum gebeten hatte. Es war 12. 25 Uhr als wir aufstanden und ich Claudia schweren Herzens zur S-Bahn brachte. Um 15 Uhr startete das Flugzeug. 19.35 Uhr stand ich in Israel auf dem Boden des Ben Gurion Flughafens und wartete auf mein Gepäck. Türme und Schlangen von Koffern verschiedener Marken und Größen türmten und reihten sich auf. Plastikstühle wartende auf Gäste und machten Plastflaschen für trockene Kehlen Konkurrenz. Überall waren müde Flughafenangestellte, lachten oder starrten ins Leer. Zwei Mädchen waren in eine Ecke gedrängt, vor sich eine Hot Dog Stand und boten lustlos, aber flirtend ihre Ware an, die kostenlos jedem zu Nahrung geboten wurde. Das Gepäck kam, ich versucht Sven zu erreichen. Doch kein Sven und niemand der mich empfing. Ich stellte mich raus und rauchte. Traf Nathalie. Wir rauchten beide. Das erste Taxi wollte zuviel Geld, wir rauchten wieder. Das zweite wollte schon weniger, uns war es immer noch zu viel. Nathalie erzählte von Georgien und das man dort immer handeln muss und ich dachte an Berlin. Das dritte war es. Sie war Ärztin und hatte ein Kind in Georgien bei ihrer Mutter. Ich bin Bildhauer ohne Kinder, aber frisch verheiratet. Sie war schon geschieden. Wir lachten.
Endlich Zuhause traf ich Sascha, der mich fest umarmte und krank war. Wir quatschten. Ich schlief bis 12.06 Uhr.