Tagesausflug nach Windsor
Was die kleine Stadt so zu bieten hat
Windsor. Ich war vor einigen Jahren schon einmal auf einer Art Klassenfahrt dort, konnte mir aber nicht das Schloss angucken, was die Hauptattraktion des Ortes ist.
Also ging es nach Monaten des „Ich möchte einen Tagesausflug nach Windsor machen und mir das Schloss angucken“- sagens am Donnerstag mit meinem Kumpel Will endlich dorthin. 10:50 fuhr der Zug von London Paddington ab und innerhalb von einer halben Stunde waren wir in Windsor. Alles kam mir noch recht bekannt vor und ich habe einige Dinge wiedererkannt. Wir sind dann direkt zum Schloss gegangen. Für die Tickets mussten wir ungefähr 45min anstehen, aber die Zeit ging schnell um. Vom Schloss selbst kann man nur einen Teil besichtigen, da es ja immer noch von der königlichen Familie bewohnt wird. Wir haben uns zuerst die Prunkgemächer angesehen. Am Anfang kann man sich dort auch das Puppenhaus von Königin Mary ansehen, das berühmteste Puppenhaus der Welt und es ist riesig! Es wurde in den 1920ern gebaut und war nicht zum spielen gedacht, sondern als Miniaturausgabe einer Luxusvilla der damaligen Zeit, da die Königin Miniaturen liebte. Von Mini- Ölgemälden über, die damals neuste Errungenschaft, den elektrischen Staubsauger bis hin zu funktionierenden Strom- und Wasserleitungen hat das Haus alles zu bieten. Es gab sogar eine Schatzkammer und Räume für die Angestellten. Die Prunkgemächer selbst haben nicht zu viel versprochen. Einige Räume erinnerten eher an eine Waffenkammer, denn überall hingen mit Edelsteinen besetzte Schwerter, Degen und Pistolen, die garantiert nie ein echtes Gefecht gesehen haben. In anderen Räumen war ein kostbares Gemälde nach dem anderen und kunstvoll verzierte Möbel zu sehen. Die Königin empfängt, als Staatsoberhaupt, in diesen Räumen immer noch Gäste bei offiziellen Anlässen. Als nächstes ging es noch in die, im altgothischen Stil errichtete, St George's Kapelle. Sie zählt zu einer der schönsten Kirchen in England und ist der Hauptsitz des Hosenbandordens, des höchsten Orden des britischen Rittertums. Leider war es weder in den Prunkgemächern noch in der Kapelle erlaubt Fotos zu machen.
Obwohl und weil es das größte noch bewohnte Schloss und eine offizielle Residenz Ihrer Majestät Königin Elizabeth II ist, war das alles, was wir besichtigen konnten.
Wir sind anschließend in einen kleinen Pub gegangen und haben erst einmal was gegessen, denn es war mittlerweile um 3 und Schlossbesichtigungen machen hungrig. Frisch gestärkt ging es dann weiter, aber wohin? Windsor hat nicht gerade die Menge an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es ist eher ein ruhiges Städtchen, ein Ort, in dem man, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben, herumlaufen und ihn sich angucken kann. Also haben wir genau das gemacht und sind die nächste Ladenstraße heruntergebummelt, haben in den ein oder anderen Laden mal hineingeguckt, uns bei Waterstones neue Anregungen für Bücher geholt und in einer Art Nanu Nana allerlei Braucht-eigentlich-kein-Mensch-kann-man-aber-trotzdem-mal-haben-Sachen gesehen. Am Ende haben wir dann noch bei Eat was warmes getrunken und sind dann wieder nach London gefahren, wo wir gegen um 7 ankamen.
Windsor ist perfekt gewesen für einen Tagesausflug. Die Verbindung von London ist schnell und preiswert, im Schloss kann man einige Stunden verbringen und das kleine Städtchen ist wunderbar zum bummeln geeignet. Also für alle, die in London sind und mal für einen Tag etwas anderes sehen wollen, Windsor ist es echt wert!
Jetzt bleibt mir nur noch, euch eine schöne (und stressfreie) Woche zu wünschen!