Sveiki Latvia
Highlights:
Schloss von Bauska, Beachvolleyball, Frosch im Wohnzimmer, Riga
Nun bin ich schon über eine Woche hier und habe echt viel erlebt. Und natürlich möchte ich euch auch daran teilhaben lassen:
Meine Arbeit hier hat sozusagen noch nicht wirklich angefangen, was mir viel freie Zeit verschafft hat, um Lettland zu erleben. Das liegt zum einen daran, dass wir (also meine Mitfreiwilligen und ich) erst einmal Zeit bekommen, um uns an die neue Umgebung zu gewöhnen und zum anderen: Es sind Ferien. Trotzdem gibt es ab demnächst Dinge zu tun, denn im Sommer finden hier viele Festivals statt und dabei helfen wir dann tatkräftig mit. Für eine Theaterveranstaltung morgen haben wir heute auch schon mal die lokale Open-Air-Bühne auf Vordermann gebracht. Das war ein wenig anstrengend - aber der Mühe wert. :)
Aber fangen wir doch am Anfang an, mit den ersten Tagen hier:
Vor genau einer Woche waren wir in Bauska. Kristine, die unser Wohnen (und vieles andere auch) koordiniert, hat uns Mädels das Schloss von Bauska gezeigt, nachdem sie uns lettische Handykarten besorgt hatte. Bauska ist eine der größeren Städte in der Nähe von Stelpe, wo wir wohnen. Das Schloss ist wunderschön und wird von EU-Geldern restauriert. Wie toll das gemacht wird und wie sehr sich das lohnt haben wir an diesem Tag bestaunt. (Dazu findet sich auch ein schönes Bild)
Am Samstag war es unglaublich heiß. Was macht man an solchen Tagen? Genau, einfach rumliegen und nichts tun, oder zumindest so wenig wie möglich. Was haben Anna und ich eben nicht gemacht? Aus irgendwelchen Gründen haben wir beide uns beim Beachvolleyballturnier angemeldet. Wir hatten vorher nie zusammen gespielt, kannten uns seit ein paar Tagen und unsere Beach-Erfahrung beläuft sich auf ... naja, nicht viel. Trotzdem haben wir um den dritten Platz gekämpft, auch wenn es schwierig ist, gegen so erfahrene Gegnerinnen zu spielen - und das bei der Hitze. Danach waren wir dementsprechend tot und lagen nach einer kurzen Erfrischung faul auf der Wiese. Es war eine anstrengende aber auch lohnenswerte Erfahrung. Am Abend haben dann Kristine und ihr Mann eine kleine Grillparty abgehalten. Da haben wir gleich mal den deutschen Bauern aus der Nachbarschaft kennengelernt.
Die folgenden Tage waren für uns da und wir haben sie sichtlich genossen. Nebenbei haben wir die Busverbindung in den Nachbarort auskundschaftet, kleine Meetings zur Vorbereitung der nächsten Zeit gehabt und die Einkaufsmöglichkeiten und anderes erprobt.
Gestern früh hatten wir dann spontanen Besuch. Als ich nämlich zum Frühstücken ins Erdgeschoss kam (wir schlafen im ersten Stock unseres Hauses), hopst doch tatsächlich ein klitzekleiner Frosch im Wohnzimmer herum. Die Tür war offen und der kleine Kerl wohl ein wenig desorientiert. Nach einer kleinen Vorstellung der Hausbewohner (so viel Höflichkeit muss sein ^-^) durfte er sich aber wieder in die deutlich schöneren Wiesen stürzen und dort herumhüpfen. Er schien auch sichtlich erleichtert, wieder in vertrauter Umgebung zu sein.
Nach diesem ungewöhnlichen Gast kam dann der Ausflug nach Riga dran. Juliya (die ukrainische Freiwillige), Anna (die andere Freiwillige aus Deutschland) und ich machten an diesem sonnigen Tag die Hauptstadt unsicher. Neben einigem Shopping - ich habe natürlich keine Klamotten gekauft, sondern mein Allergiker-Essen ;) - haben wir natürlich auch einiges angeschaut, was die Altstadt zu bieten hat. Dabei habe ich mich schon ein wenig zu Hause gefühlt und mich sogar fast orientieren können, denn ich war ja schon zwei Mal in Riga.
So richtig zur Wohnsituation und zum ganzen Drum und Dran habe ich ja bisher nicht wirklich was gesagt, also werde ich das jetzt kurz nachholen:
Anna und ich wohnen (zusammen mit ein paar Arbeitern bzw. Praktikanten des Bauern) in einem Haus für die Freiwilligen in Stelpe. Stelpe ist ein kleines Dorf, das etwa 60 km von Riga entfernt ist - mit dem Bus dauert es ca. 1,5 Stunden. In unserem Haus gibt es auch einige Haushaltsgegenstände und genügend Platz, auch wenn Anna und ich uns erst einmal dran gewöhnen mussten, mit ein paar mehr Leuten zusammenzuwohnen. Es ist nicht immer einfach, aber man kommt damit klar. Außerdem ist es nicht von langer Dauer. Solange ist Sprachmischmasch angesagt. Englisch, Lettisch, Russisch und Deutsch - alles ist gefragt und das ist auch ein sehr interessanter Aspekt.