Studienfahrten
Von Holzhäusern und anderen Attraktionen...
Von Holzhäusern und anderen Attraktionen...
Wir haben uns den Historiker geschnappt und machen heute mit ihm eine Studienfahrt in einem alten Bus. Aber erst mal kurz zum Frühstück: Langsam werde ich Wurstfan, aber heute Morgen gab es, SURPRISE!, Marmelade. Schade, dass gerade kein Kellner zum Knuddeln da war, aber ich habe dann, taktisch klug, wie ich nun mal bin, meine Freude im Zaum gehalten und mich ganz still und heimlich vor die Marmelade gesetzt und, man glaubt es kaum, fast das ganze Ding leer gegessen.
Während der Fahrt saß der Historiker ganz vorne am Mikro und ich saß hinten im Bus mit dem Notizbuch auf dem Schoß, um ja kein Detail zu verpassen. Der Mensch ist echt ein wandelndes Lexikon, man glaubt es kaum! Zu jedem Ort und jeder Kirche weiß er eine Geschichte zu erzählen und fast immer kommen da Jahreszahlen ins Spiel. Wir hinter ihm waren da eher wie Touris, links sehen Sie...
Erster Stopp war in Pasym, einem kleinen Ort der eine unglaublich schöne Kirche hat, die wir auch prompt besichtigt haben. Das ganze Ding war aus Stein mit Holzelementen und der Altar, hach, der war toll. Er erzählte wie eine kleine Geschichte. Was heißt Geschichte, es sind sehr viele Personen zu sehen, zum Beispiel Jesus in der Person des Schafes oder Johannes oder alle die eben. Das war toll, weil der Pfarrer uns jede einzelne Figur erklärt hat. Außerdem bekommt man da auch ein bisschen mit welche Unterschiede eine evangelische und eine katholische Kirche haben. Der Orgelprospekt istsogar noch original und... Mensch, ich könnte jetzt viel erzählen, aber man muss das echt sehen!
Nach Pasym wurde es sogar noch besser, denn wir sind nach Klon gefahren. Wem das jetzt nichts sagt, der sollte sich echt schämen, denn das ist ein ganz bekannter Ort in Polen: Das ganze Dorf (okay: zwei Drittel) ist aus Holz gemacht, da stehen Häuser, die teilweise über 100 Jahre alt sind! Das ist total toll! Wir gehen von einem Ortsrand zum anderen und analysieren neben den alten Bauten auch solche, die aus Stein sind. Es gibt nämlich echt Leute, die ihre Holzhäuser abreißen und stattdessen solche Wummerschinken aus Stein hinbauen.
Nach Klon waren wir noch in anderen Ortschaften, ich glaube die meisten von denen sind nicht einmal in einer Landkarte verzeichnet, aber wir wurden immer auf Besonderheiten hingewiesen. Sei es die älteste Kirche in den Masuren oder ein besonders altes Rathaus, dem Historikerauge entging nichts.
Mittag gab es 16.30 Uhr in Gotka, einem Ort in dem Philipp arbeiten wird. Er wird in einem Museum arbeiten, dass wir auch besichtigt haben. In dem Ort, der übrigens nur vier Häuser hat, gibt es noch eines von insgesamt vier alten Häusern in den Masuren, dass 150 Jahre alt ist und noch original ist. Innen ist eine Ausstellung, das heißt man kann sehen, was mal früher in solch einem Haus war. Die Küche, das Schlafzimmer, Schlafzimmer von Oma, Vorratszimmer, Schulzimmer, Lehrerschlafzimmer und ein Dachboden umfasste so ein Haus. Alles originalgetreu restauriert und total schön!
20 Uhr waren wir dann wieder im Hotel, nachdem wir im Dunkeln durch die Masuren gefahren sind, dann, wenn die Sonne untergeht und der Nebel über die Wiese kriecht...
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