Snowbells ring
Emily hat Spaß beim alljährlichen Grünkohlessen. Sie macht sich Gedanken: ihr Europäischen Freiwilligendienst neigt sich dem Ende zu!
Grüße aus Griechenland, dem Land der eisigen Kälte, der Wintermode (wie ich Schals und Mützen liebe!) und des SCHNEES! Jawohl ihr habt richtig gehört: Schnee: weiß, puderig, kalt: genau wie er sich gehört kam er am Sonntagvormittag vom Himmel gefallen und verwandelte unser Dorf binnen einer Stunde in eine wunderschöne Winterlandschaft! Am Samstag hatten mein Bruder, seine Freundin, Verena und ich noch in Nafplio draußen in der Sonne gesessen und Kaffe geschlürft und dann diese Überraschung! Yanna und Fionn konnten es kaum glauben und teilten meine Freude über den Schnee verständlicherweise nicht vollkommen, da wir unsere Abreise nach Athen am Sonntagvormittag verschieben mussten: das Auto ließ sich durch die Schneemassen nicht den steilen Hang hoch bewegen!
Die beiden waren Freitagabend in Griechenland angekommen und wir hatten einen schönen Abend in einer urigen griechischen Fischtaverne verbracht und das fantastische Wetter am Samstag genutzt um den Korinther Markt zu besuchen, den berühmten Kanal von Korinth zu besichtigen und nachmittags durch die schöne Stadt Nafplio zu schlendern. Samstagabend gingen wir dann noch in Korinth essen und fuhren anschließend zurück nach Kryoneri, wo Yanna müde ins Bett fiel und Fionn und ich uns auf den Weg zu Alex machten. Dort fand nämlich das alljährliche Grünkohlessen statt und als wir gegen 23.00 Uhr ankamen, saß man gerade draußen bei Lagefeuer. Obwohl wir müde waren, verbrachten wir noch einen lustigen Abend. Den Sonntag verbrachten wir dann entgegen ursprünglicher Planung noch bis nachmittags in Kryoneri. Bis dahin war schon einiges vom Schnee weggetaut, so dass wir uns loseisen konnten und uns nach Athen aufmachten.
Dort erwartete uns statt Schnee ungemütlicher Regen. Nachdem das Athener Verkehrchaos überwunden und das Mietauto abgegeben war, flüchteten wir bald vor den Regenschauern in eine gemütliche Creperie. Anschließend machten Fionn und ich uns auf den Weg durch Plaka um eine bestimmte Aussichtstelle in der Nähe der Akropolis zu finden, auf der ich einmal im September mit Freiwilligen war. Konnte es ja selbst kaum glauben, dass ich den Platz trotz meines schlechten Orientierungssinnes wieder gefunden habe. Der Ausblick über die Stadt von dort oben ist fantastisch und wäre ich nicht beim runterklettern mit vollem Schwung in eine knöcheltiefe Pfütze gesprungen, wäre der Abend perfekt gewesen! Besonders erfreulich war, dass wir später am Abend eine tolle Taverne in Plaka fanden, bei der das Essen tatsächlich gut geschmeckt hat und die Atmosphäre toll war(zu Tourismuszeiten unmöglich).
Der nächste Tag begann wieder mit Regen, der uns die Besichtigung der Akropolis vermiesen wollte. Wir schlenderten noch durch die Stadt, bis es für Zeit wurde sich auf in Richtung Flughafen zu machen. Ich verabschiedete die beiden dort. Schade, dass das Wetter nicht perfekt war, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht endlich jemandem mein Griechenland zu zeigen und es hat ihnen, glaube ich(nicht zu letzt Dank des guten Essens) sehr gut gefallen. Am Montagabend traf ich dann Alex in Piräus und nach Kaffe trinken und Bughatza essen machten wir uns auf den Weg nach Kryoneri. Was war ich dankbar, dass ich nicht mit der Bahn und Bus und Taxi fahren musste, sondern einfach in Alex’ Auto auf dem Beifahrersitz die gesamte Rückfahrt schlafen konnte- ich war so hinüber!
Nun brechen die letzten Wochen meines Projektes an. Ich kann es selbst gar nicht glauben. Arbeiten werde ich nur noch bis zum 2.3. und danach geht es mit Verena gemeinsam auf Reisen. Es ist gar nicht so leicht sich zu zwingen nicht dauernd daran zu denken, dass meine Zeit hier schon so bald zu Ende ist. Nicht, weil ich nicht erwarten kann wieder nach Deutschland zu kommen, sondern weil es auch meine Zeit hier beeinflusst. Vieles kann ich gar nicht mehr mitplanen, weil ich dann nicht mehr hier sein werde! Trotzdem oder gerade deshalb versuche ich meine letzten Wochen ausgiebig zu nutzen und auszukosten. Ich habe alle Hände voll zu tun mit den Vorbereitungen des Unterrichtes, der Workshops und der internationalen Jugendbegegnung, die ich für den Sommer hier organisiere. Außerdem hat der Elternrat uns gefragt, ob wir ab nächste Woche täglich in der Schule aushelfen würden um Gebäck zu verkaufen. Das ist vielleicht nicht besonders spannend, aber es zeigt einmal mehr, dass die Eltern uns mittlerweile vertrauen. Bei dem schlechten Ruf, den die „Ausländer“ hier vorher hatten, ist das nicht so selbstverständlich. Gerade aber durch die Arbeit in der Schule habe ich einen ganz engen Knotakt zu den Eltern und „gehöre dazu“ :) Heute bin ich mal wieder bei einer Party in der Schule eingeladen mit Essen etc. Es ist irgendein Feiertag, welcher weiß ich nicht so genau. Erstmal muss ich aber die Materialien für meine Workshops morgen vorbereiten. Also, ich wünsche euch ebenso schönen Schnee, wie wir ihn haben!