Sie:„Klingt alles einwenig gelangweilt“ -Er:„Nein, das ist Alltag.“
Diese Konversation hatte ich mit einer Freundin gehabt und es stimmt. Der Alltag im groben Rahmen klingt meistens nicht so spannend.
Der Tag an dem ich meine Faulheit bereute war in dieser Woche Dienstag. Morgens war noch alles ganz normal. Ich bin nach Klooinberg gefahren, um dort bis 12 Uhr zu arbeiten. Doch danach hieß es Unterricht bei Paula. Da ich am Wochenende in Belgien war, hatte ich nicht die nötige Zeit gehabt meine Vokabeln zu lernen. Ich konnte vielleicht 60 % der Vokabeln. Dementsprechend war auch der Vokabeltest. Ich fand die Anzahl meiner Fehler okay, aber Paula fand es seien zu viele und deswegen wird der Test in der folgende Stunde wiederholt. Es ist gerecht, kann man sagen. Ansonsten würde ich die Vokabeln nie lernen. Doof war nur, dass ich nun das Vokabular für das vorige und das folgende Kapitel lernen musste. Das sind alles in allem ungefähr fünf Din A4 Seiten. Davon kann ich nun sicher 80 % und der Rest kommt mit Nachdenken. Als ein Mensch der auswendig Lernen hasst, ist das schon ganz passabel.
Mittwoch war eigentlich Spotterdag. Da Bastiaan und Nelleke irgendwo anders waren, hatten wir einen „freien“ Tag. Der Rest hatte ihn, da ich noch in der Küche arbeiten musste. Es war das erste Mal, dass ich dort ungefähr fünf Stunden an einem Tag gearbeitet habe. Es war anstrengend. Nicht körperlich oder so, sondern im Kopf. Man tut mehr oder weniger das selbe die ganze Zeit und das war es auch schon. Ich war nach der Arbeit erschöpfter, als nachdem arbeiten in Klooinberg oder der Werkstatt.
Da der Rest der Spotters seinen Tag nicht sinnlos verschwenden wollte, hatten sie sich dazu entschieden, an unserem Projekt zu arbeiten. Dieses Projekt ist unser Spotterprojekt, wo wir als Gruppe Fotos schießen, welche die Menschen zum Nachdenken anregen sollen. Da der Rest nicht so viel Ahnung von Fotografie hat, wurde ich zwischendurch für eine Stunde aus der Küche ausgeliehen und nahm die Fotos auf. Die Bilder sind okay. Es ist noch nicht so gut, aber ein guter Versuch.
Während ich zurück in die Küche zum arbeiten ging, war der Rest der Gruppe anscheinend so euphorisch über unsere Fotos, dass sie beschlossen auf unserer Facebookseite einige Bilder von Hinter den Kulissen zu veröffentlichen. Darüber waren Bastiaan und Nelleke nicht so glücklich und wollten, dass wir die Bilder wieder runternehmen. Der Grund war, dass sie unserem Projekt noch nicht zugestimmt hatten und wir nicht wussten, dass das nötig war. Das wurde dann beim Abendbrot noch ein wenig zum Drama. Jeder hat die Nachricht von den beiden ein wenig anders ausgelegt. Da war nicht viel mit dem ruhigen Abendbrot mit der Familie und einem leckeren Gericht und Nachtisch. Es war eher, jeder redet durcheinander und Mara hat gekocht.
Am Abend war noch Badminton, wo ich nun offiziell meine Mitgliedschaft angefangen habe. Das Training war gut und ich verstehe nun immer mehr was die Leute beim spielen mir zu rufen oder erklären wollen.
Auf irgendeiner Art und Weise hat Mara in Klooinberg den Ruf bekommen, dass sie gerne Sachen zerstört. Deswegen ist es nun jedesmal wenn wir dort gemeinsam hingehen so, dass wenn es etwas zum auseinander nehmen/zerstören gibt, es uns zugeschoben wird, so auch diesen Donnerstag. Wir haben irgendein altes Regal demontiert. Unsere größere Aufgabe an diesem Tag war, einen Weidenbaum zu beschneiden. Das war echt ein wenig meditationsartig.
Ansonsten war der Donnerstag nicht so spannend.
Deswegen kommen wir nun zum Freitag! Der Freitag wird bei mir beinahe seinem Namen gerecht. Ich arbeite dort nämlich im Moment Vormittags in der Werkstatt und das ist eigentlich immer ganz entspannt. Diese Woche war es nämlich um 9 Uhr Kaffe in der Küche trinken, kurz arbeiten, um 10:30 Uhr Kaffe bei den Brüdern trinken und danach bis 12:30 Uhr arbeiten. Am Nachmittag habe ich erstmal nichts getan. Das gehört sich ja so, nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag.
Am Abend sind Mara und ich zum Tag der offenen Tür von der örtlichen Hochschule gegangen. Das war ganz interessant und ich fange an, darüber seriöser nachzudenken in den Niederlanden zu Studieren oder ähnliches. Aber da muss ich noch ein wenig überlegen…
Da ich irgendwann im meinem Zimmer den Deckenlampenschirm runtergeholt habe, war ich schon länger am überlegen, wie ich möglichst schick und günstig einen neuen Schirm bekäme. Ich habe also Samstag meine Ideen verwirklicht. Es ist ein Anfang. Man stelle sich eine braune Papiertütte vor, wie es sie manchmal in Einkaufsläden gibt. So eine habe ich aus Transparent Papier nachgebaut. Es ist noch nicht optimal aber ein Anfang. Ebenfalls Samstag geschah etwas ganz wichtiges hier in Zwolle. Der Sinter Klaas kam mit seinem Boot, seinem Pferd und seinem Gefolge (den zwarten Piets) in Zwolle eingefahren. Alle Eltern mit ihren Kindern gingen also in die Stadt um sich das Spektakel an zu gucken. Wir waren natürlich auch dort. Es war witzig. Alle Kinder sind als Zwarte Piets verkleidet und rennen so durch die Stadt. Sinter Klaas reitet durch die Stadt auf seinem Gaul. Die echten zwarten Piets spielten Musik. Die Musik war ein Mix aus Samba, Backbacke Kuchen und noch anderen nicht identifizierbaren Genres. Wer die Chance hat so etwas zu sehen sollte sie nutzen. Es ist sehr interessant und unterhaltsam.
Sonntag habe ich wirklich nichts gemacht. Ich habe nur ein wenig geputzt, mein Zimmer aufgeräumt und gelernt.
Ich habe diese Woche leider keine Fotos, da ich das ein wenig verpeilt habe zu machen…
Ik ben sorry!