Sejny!
Wer sich jetzt denkt, ob das was zu Essen ist, der liegt knapp daneben: Sejny ist eine Stadt an der weißrussischen Grenze, wo eine andere Freiwillige wohnt, die ich spontan besuchen wollte.
Wer sich jetzt denkt, ob das was zu Essen ist, der liegt knapp daneben: Sejny ist eine Stadt an der weißrussischen Grenze, wo eine andere Freiwillige wohnt, die ich spontan besuchen wollte.
Na gut, so spontan war es dann doch nicht, wir planten seit Ende November hin und her, aber so wie das nun mal mit vielbeschäftigten Freiwilligen ist, einmal hatte sie keine Zeit und dann ich.
Auf jeden Fall ging es nach der Weihnachtsfeier im Archiv, wo es Piroggen und Fisch gab, auf nach Suwalki. Über vier Stunden im Autobus und ich konnte nur sitzen und Musik hören, weil ich vom Lesen Kopfschmerzen bekomme (deswegen hasse ich auch Autobusse).
In Suwalki 20 Minuten gewartet und dann noch einmal eine dreiviertel Stunde nach Sejny gefahren, wo mich dann auch gleich die andere Freiwillige vom Bahnhof abholte.
Sie wohnt allein über einer Bank, quasi auf dem Geld. Ein Zimmer, was mehr Möbel hat, als unsere Wohnung hier in Olsztyn zusammen, über dem Flur ein Bad und eine Küche. Alles etwas alt und heruntergekommen, keine Waschmaschine, aber ihr gefällt es. Sie ist die einzige Freiwillige in Sejny und arbeitet bei der Organisation Pogranicze.
Viel konnten wir an dem Wochenende nicht machen, außer Kochen und uns das örtliche Kloster anzusehen. Sejny besitzt als Attraktionen nur die evangelische Kirche, wo gerade eine Beerdigung stattfand, ein Kloster, welches nahezu leer ist und restauriert wird...und das war es auch schon.
Für insgesamt 3000 Einwohner gibt es weder ein Kino noch ein Theater und sie würde auch restlos vereinsamen, wenn sie nicht ihren Laptop und das gute alte Internet hätte.
So haben wir lange geschlafen, gequatscht, im Internet gesurft...und schon war die Zeit herum.
Alles in allem ist Sejny recht gemütlich, aber ich war trotzdem beruhigt, als ich in Olsztyn zurück war, dort, wo ich zwar mit anderen zusammen wohnen muss, aber wenigstens kulturelle Möglichkeiten habe!