Sabaii dii, Falang!
Endlich angekommen!
Hey, Freunde
Ich bin nun seit circa einer Woche hier und muss unbedingt meine Gedanken zusammenfassen, denn so wie ich mich die letzte Woche gefühlt habe, habe ich mich wohl noch nie gefühlt und werde mich nie wieder fühlen. Als ich am Flughafen stand, kamen wir doch erst Zweifel, ob ich das wirklich tun kann. In den letzten Wochen habe ich nochmal gemerkt, was für tolle Freunde und Familie ich habe. Vielen Dank dafür. Trotzdem war es an der Zeit zu gehen und jetzt nach einer Woche kann ich schon sagen, dass ich so neue und aufregende Erfahrungen gemacht habe, die ich auf keinen Fall missen wollen würde.
Im Flugzeug war ich schon so aufgeregt und hatte noch ungefähr 20 Stunden vor mir. Da wurde mir nochmal klar, WIE WEIT ich wirklich von Zuhause weg sein werde. Da ich mit den anderen neun Freiwilligen geflogen bin, haben wir schon viel miteinander geredet, vor allem darüber, auf was wir am meisten gespannt sind.
Da ich wusste,dass wir noch mit dem Bus fahren werden, war für mich der Fensterblick aus dem Bus auf dem Weg nach Pakxan, erstmal das Aufregendste. Wird Laos so aussehen, wie ich es erwarte?
Nach einem sehr langen Flug sind wir zu zehnt in Vientiane angekommen. Wir wurden von drei Leuten abgeholt, die auch in der Organisation arbeiten, in der ich auch arbeiten werde für das nächste Jahr, der LAO YOUTH UNION. Leider war ich ziemlich müde und der Weg war wirklich sehr anstrengend. Manche von unseren Freiwilligen hatten noch mindestens zehn Stunden vor sich, wir zum Glück nur ungefähr zwei Stunden.
Aus dem Fenster sah ich : In Vientiane ein Chaos, was irgendwie kein Chaos ist und was nur Menschen kennen, die schon mal in Asien waren. Danach sehr, sehr, sehr viel Grün, Kühe, Ziegen, Wasserbüffel und eine Menge Hunde.
Einmal hielten wir an, um eine Pinkelpause zu machen. Mitten im Reisfeld war ein Haus, rundherum standen Käfige, in denen Hähne drin waren und die Toilette war die typisch asiatische Hocktoilette. Ich kannte das schon von meiner Thailandreise.. trotzdem war es für mich und für die Anderen ziemlich ungewohnt und der erste kleine Kulturschock.
An einem Restaurant machten wir Halt, wo wir dann auch direkt aussteigen mussten. Mascha und ich, total fertig vom Flug, konnten jetzt sofort alle wichtigsten Menschen fürs nächste Jahr kennenlernen, was uns zuallererst ganz schön überforderte.
Zum Glück war Pia, die Vorfreiwillige, mit dabei, die uns auch danach noch viel half. Sie blieb noch drei Tage bei uns, bevor es für sie zurück nach Deutschland ging. Wir aßen in dem Restaurant von unserem Mentor und tranken Beerlao und aßen wirklich leckeres Essen, was extra für uns nicht scharf gemacht wurde ( bosai mak peep). Ich war so glücklich in dem Moment, weil das alles irgendwie gepasst hat und da war mir klar, dass es alles noch besser wird.
Danach tranken wir noch ein paar Beerlao und stießen auf unsere Ankunft an. Wir wurden wirklich super nett begrüßt und wir haben uns echt wohl gefühlt.. auch wenn man sich doch schwer verstehen konnte, da man sich erst an das laotische Englisch gewöhnen muss.
Das Haus, was uns nun für ein Jahr gehört, war der zweite Kulturschock! Und wir dachten, dass die Toilette an der Raststätte doch eher nur in Bars und Restaurants vorkommt... naja die Hocktoilette kommt auch bei uns im Haus vor. Dann haben wir noch ein wirklich großes Wohnzimmer, in dem aber so gut wie nichts drinsteht und eine Küche voller Ameisen und Kakerlaken. Daneben ist noch unser Schlafzimmer, was wirklich schön ist und ein Ankleidezimmer. Außerdem noch eine Terasse und einen kleinen Garten, mit einem Spülbecken draußen. Die Lage ist auch top, denn wir sind sozusagen mitten in der Stadt.
Leider war es unglaublich schmutzig, was sich zum Teil aber auch nicht vermeiden lässt, da einige Teile des Hauses oben offen sind und man generell mit Flipflops rumläuft besonders wegen dem Badezimmer. Unsere erste Nacht war schlaflos und bis jetzt habe ich auch noch nicht wirklich gut geschlafen.
Die nächsten Tage waren wirklich so aufregend, dass ich versuche alles in Kurzform zu halten. Am nächsten Tag sind wir mit Pia zu unserer Schule gefahren, unsere zukünftige Arbeitsstelle. Im Gegensatz zu deutschen Schulen ist diese Schule wirklich runtergekommen, die Wände sind kaputt, vieles funktioniert nicht und es sind kaum funktionierende Stifte vorhanden. Die Menschen, die dort arbeiten sind aber wirklich wundervoll. Wir wurden von Anfang an so gut aufgenommen und alle haben sich bemüht,dass wir uns wohl fühlen. Hier können aber kaum Mitarbeiter wirklich Englisch, sodass es wirklich schwierig ist, sich zu verständigen. Danach haben wir zum Frühstück (!) Khao Piak gegessen, eine laotische Nudelsuppe mit Sojasprossen und Zwiebeln, die wirklich sooo lecker ist. Und wir haben das erste Mal Mopedunterricht bekommen, was wirklich für den Anfang gut lief.
Zuerst wollte ich garnicht fahren aber hier ist man doch "genötigt" Moped zu fahren, da es so unglaublich heiß ist, das sogar zehn Minuten fast garnicht möglich sind. Und es hat wirklich Spaß gemacht! Ich freu mich schon wenn wir genug geübt haben und endlich fahren dürfen.
Am nächsten Tag hatte ich auch schon meine erste Englischstunde.. und es lief besser als gedacht :D Zum Glück habe ich noch einen Lesson Plan von Pia bekommen und so konnte ich den Unterricht gut machen. Zusätzlich habe ich mir noch einiges dazu ausgedacht. Die Schüler haben wirklich gut mitgemacht und manche bemühen sich sehr und sind so nett, dass ich am liebsten die Klasse behalten würde Die Schüler haben jetzt ihren Englischkurs abgeschlossen und ich werde wahrscheinlich eine neue Klasse übernehmen.Die Jugendlichlichen sind so zwischen 16 - 23 Jahre alt und sind super höflich und echt entspannt. Hatte am Anfang wirklich Angst, dass die Schüler keinen Respekt vor mir haben. Wenn die Schüler reinwollen, fragen sie mich sogar vorher ob sie reinkommen dürfen.. was mich sehr verwundert hat. Im Gegensatz dazu dürfen die Schüler aber auch durchgehend am Handy sein, was in deutschen Schulen eher unangebracht ist.
Ich habe schon jetzt gemerkt,dass ich nach drei Stunden Englischunterricht super gut für mich selber auch die Grammatik wiederhole und durch das durchgehende Sprechen schon viel gelernt habe und sogar zuhause alleine mit Mascha viel auf Englisch rede. Bin mal gespannt, wie es in einem Jahr sein wird.
Die Schüler finden uns total toll und man fühlt sich hier schon wie ein kleiner Star. Alle wollen Fotos mit einem machen und auf der Straße wird man angestarrt wie sonst was. Die meisten Leute freuen sich aber und sagen einem "Guten Tag(Sabaii dii)" und wollen mit einem reden. Besonders die Kinder wollen immer mit uns Zeit verbringen. Trotzdem ist es manchmal unangenehm durch die Straßen zu gehen, vorallem alleine. Das haben wir besonders gemerkt als Mascha und ich die letzten Tage alleine unterwegs waren und ja ohne Moped zu Fuß gehen mussten. Generell geht hier kaum jemand zu Fuß und wenn sie uns sehen bieten die meisten uns an, uns mitzunehmen, was wir aber dankend ablehnen. Khamkay, unser Mentor, würde uns am liebsten überall hinfahren und ist doch sehr vorsichtig mit uns, was sehr ungewohnt ist und manchmal stressig ist, da man uns nichts zutraut. Aber das ist wahrscheinlich am Anfang so.
Vorgestern wurden wir zu einer Party eingeladen, wo wir Buul gespielt haben. Die Laoten spielen bei jeder Gelegenheit Buul. Es wurde auch Volleyball gespielt, wo ich gerne mitgespielt hätte aber da dort nur Männer spielten, habe ich mich nicht ganz getraut. Das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ist mir hier noch nicht ganz klar geworden und das möchte ich doch erstmal rausfinden. Es ist wohl auch so, dass die Frau immer das Bier einschenkt. Einige Frauen waren auch der Party nur am Einschenken und Kochen, was mir sehr unangenehm war.
Thema : BEERLAO! Wenn du einmal gesagt hast, du trinkst mit, dann gibs kein Entkommen mehr! Dein Glas wird ständig aufgefüllt und alle drei Sekunden wird angestoßen. Zum Glück ist das Bier relativ soft, sodass man nicht so schnell betrunken wird. Das Bier wird auch immer mit Eiswürfeln getrunken. Trotzdem muss man irgendwann nach dem sechsten Bier verneinen und dann kann das niemand verstehen und sie versuchen, einen zu überreden. Da muss man sich erstmal dran gewöhnen. In den letzten Tagen hatten wir kaum Zeit, auszupacken, da wir ständig irgendwelche Aktivitäten haben. Es macht super viel Spaß aber wir sind auch froh wenn wir mal ein bisschen zu Ruhe kommen und die Ankunft erstmal sacken lassen können.
Wir sind jetzt seit zwei Tagen dabei,dass Haus zu putzen und die Insekten einigermaßen loszuwerden und auch die Stadt eigenständig zu erkunden. Die Kakerlaken sind wirklich schlimm, ich hoffe ich kann mich irgendwann daran gewöhnen. Heute haben wir alle aus einem Kämmerchen unter der Küche rausgejagt und verbrannt... da die Kakerlaken hier wirklich widerspenstig sind.. und wir dachten hier leben nur zwei oder drei.. aber nein es waren wirklich zwanzig. Khamkay, unser Mentor, hat uns zum Glück geholfen. Das wäre wirklich zu viel gewesen.
Wir können uns auf dem Markt schon relativ gut verständigen, worauf wir wirklich stolz sind! Hier ist man doch gezwungen, laotisch zu lernen da die Leute hier kein Englisch sprechen. Ich bin aber hoch motiviert und alle versuchen uns die Aussprache beizubringen und langsam kann man schon wirklich einige umgangssprachliche Sätze und vorallem die Zahlen, da die wichtig sind um was zu kaufen. Es gibt hier voll nices Obst und super viel Grünzeug. wo ich aber noch nicht genau weiß wie man das alles zubereitet.
so, das wars erstmal von mir. Ich habe in den letzten Tagen so viel erlebt, dass ich es selber noch garnicht richtig verarbeiten konnte aber ich bin wirklich glücklich, hier zu sein.
See you ( bop gan mai)