Rückkehr nach Spanien
Das Praktikum in Madrid ruft- vorher wird aber dem alten Projekt noch ein Besuch abgestattet.
Seit meinem letzten Eintrag und auch nach dem Ende meines Projektes im Juni 2013 hat sich viel getan.
Mittlerweile wohne ich in Potsdam und studiere Bibliotheksmanagement im 5. Semester. Doch halt, eben dieses 5. Semester werde ich nur zu einem kleinen Teil in Potsdam verbringen, sondern die meiste Zeit in Spanien. Es hat mich wohl zurückgezogen. Am 21. September werde ich mein Praxissemester im Goethe-Institut in Madrid beginnen. Schon bei meiner Bewerbung Ende 2014 wusste ich, dass ich bei der Gelegenheit nach Ayerbe zurückkehren würde.
Dazwischen liegt noch viel Papierkram für die Hochschule, für LEONARDO (Erasmus für Praktika) und für Auslands-BAföG. Etwas weniger mühsam waren die Wohnungssuche und die Zwischenmietersuche. Beim Buchen des Flugs hatte ich Herzklopfen. Noch wusste niemand aus Ayerbe, dass ich zurückkommen würde. Dann buchte ich den Fernbus bis Huesca und schrieb dann doch mal meinem Chef, ob er mich abholen könnte. Dann wurde es kurz etwas kompliziert, aber der Imker Martín erklärte sich bereit, mich abzuholen. Die Freiwilligen, die dieses Jahr im Projekt sind, sind einverstanden, mich eine Woche aufzunehmen. Dann schreiben mir noch Annelie und Lisa, die deutschen Freiwilligen in den Jahren nach mir, dass sie auch da sind und die Freude ist groß. Jetzt kribbelt mein Bauch, einfach weil ich sofort losfahren und ankommen will. Sobald ein spanisches Lied im Radio kommt, fliegt ein Lächeln über meine Lippen.
Nun ist es wirklich nicht mehr lang, in einem Tag werde ich schon eingecheckt haben. Davor muss ich noch meinen ganzen Kleinkram einpacken, meinen Koffer ordentlich packen und wiegen, ob er unter der Grenze von 23 kg ist.
Beim zweiten Mal ist alles leichter. Das Kofferpacken, Abschiednehmen, die Vorfreude. Man weiß besser, was einen erwartet und das macht die Freude sogar noch größer. Sicher- dieses Mal wird viel anders sein. In meinem Praktikum arbeite ich und kann nicht früher nach Hause gehen, wenn ich am Abend davor zu lange gefeiert habe. Ich werde in eine Großstadt ziehen und vielleicht die Ruhe auf dem Dorf und die nahen Seen in Potsdam vermissen. Ich werde nebenher nicht arbeiten oder Hausaufgaben für die Uni machen müssen, was eine willkommene Abwechslung zum Studienalltag ist. Vielleicht ist es schwieriger, gleichaltrige Leute kennenzulernen, da ich viel mit älteren Kollegen zu tun habe. Ich habe einen viel längeren Arbeitsweg (etwa 40 Minuten mit dem Bus, aber immerhin ohne Umsteigen), anstatt mit dem Fahrrad zu fahren oder einfach die Straße hinunter zu laufen. Meine Liste hört sich jetzt irgendwie ganz schön negativ an. Es ist durchaus eine große Veränderung, aber auf Zeit. Ich werde mich einfach verkatert an den Straßenrand stellen und tief die Abgase einatmen, 5 spanische Minuten zu spät zur Arbeit kommen und meine zweite Heimat genießen.