Reihenweise Réunions, französische Feiern und kreative Kleine
Ein Tag voller Réunions, ein Wochenende eingeladen bei französischen Freunden und kreative Workshops mit meinen verschiedenen Kleinen in TAPs und Theater
# Reihenweise Réunions
Ein Freitag voller Réunions (zu Deutsch „Sitzungen“, aber das trifft es für mich nicht ganz – und im Wörterbuch musste ich auch erst einmal nachsehen) war das letzte Woche – und alle auf verschiedene Art spannend. Begonnen habe ich morgens mit der „Réunion d’équipe“ mit allen Mitarbeitern von La Fédé im „Maison des associations“ (Haus der Vereine). Es ging um La Fédé und ihre Identität, heute vor allem um die Vergangenheit. Wo kommen wir her? Was war das erste Ziel? Warum gibt es uns eigentlich? Anne hat eine bunte Bildersammlung zu den Themen Menschen, Umwelt, Gefühle und Zeit dabeigehabt – und dazu haben wir eher Fragen als Antworten zusammengesucht. Danach ging es daran seine Gefühle zu La Fédé auszudrücken. Für mich war das sehr spannend, da lernt man wirklich viel über die Leute und auch über die verschiedenen Bereiche – Künstler und Jugendarbeiter. Offene, aufgeschlossene, freundliche Atmosphäre, in der ich mich mittlerweile schon ziemlich zuhause fühle.
Die haben wir dann auch beibehalten, als wir in großer Runde zusammen in La Fédé gegessen – und getrunken – haben. Wir saßen im Sitzungssaal neben der Küche und haben geteilt, geredet, kennengelernt.
Sichtlich gut drauf und locker – zumindest Anne und ich – ging es für uns gleich weiter: Réunion zum gemeinsamen Projekt alles Europäischen Freiwilligen („projet collectif“) mit allen Freiwilligen und Tutoren bei und in La Fédé. Wir SVEs haben unser Projekt – soweit es schon steht – vorgestellt, auch wie wir uns untereinander organisieren und kommunizieren, Rollen verteilt haben, nach außen präsentieren… und was uns noch fehlt. Es war einigermaßen effektiv, denn von Seite der Tutoren kamen wirklich einige sehr hilfreiche Anregungen und Tipps. Bin gespannt, was da daraus wird!
# Französische Feiern
Samstagabend sind wir von Freunden zum Essen und Feiern eingeladen worden – nach Châteaubourgh. So sind Nicola, Tiina, Franzi, Stefania und ich am späten Nachmittag losgefahren und haben trotz Dunkelheit das Haus auf Anhieb gefunden. Mihai und Maiwen haben uns sehr herzlich empfangen und uns – nicht ohne Stolz – ihr Haus gezeigt. Es ist wirklich wunderschön und für gerade angehende Arbeitende überraschend groß! Obwohl wir vorher gezweifelt hatten – hier war wirklich Platz um uns alle zu beherbergen. In der großen Küche haben wir alle zusammen das Abendessen vorbereitet – das hier in Frankreich geradezu ein Ritual ist. Begonnen wird mit einem kleinen Apéro, Knabbersachen und Weißwein, dann geht es weiter mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise. Wir haben bestimmt drei Stunden nur mit Essen, Weintrinken und Reden verbracht – und es sehr genossen. Später haben wir Musik aufgedreht und getanzt und gespielt. Erst spät nachts haben wir uns im Haus verteilt und sind schlafen gegangen.
Am nächsten Morgen haben sich alle nach und nach in der Küche wiedergetroffen. Die beiden haben uns zum Mittagessen eingeladen, zu dem auch Maiwens Geschwister kamen. Das war schön – und danach sind wir eitergezogen. Wir haben uns – da nicht weit entfernt – Rennes angesehen. Es ist eine der größten Städte in der Umgebung und mir hat sie gut gefallen – mit Nicola als Fremdenführer, großen Plätzen und der „Rue du soif“ (Straße des Durstes).
# Kreative Kleine
Meine Arbeit habe ich am Montag wieder mit meinen Kleinen aus den TAPs begonnen. Wir haben unser Projekt zu den Ländern der Freiwilligen fertiggemacht. Es war ziemlich chaotisch und wild, trotzdem haben wir am Ende alles fertig gekriegt. Und – was für mich wichtig ist – es ging nie gegen mich. Sie sind wild, so sind sie – und trotzdem süß. Einer, der zu seinem Geburtstag Süßes dabei hatte, hat mich zum Beispiel begeistert gefragt, welches Bonbon ich möchte – und als ich mit den französischen Namen erstmal nichts anfangen konnte, hat er mir beides mitgebracht.
Auch im Theater sind wir kreativ. Gerade haben wir angefangen die Stücke für unsere Aufführung einzuüben. Ich bin beeindruckt, was da schon geht. Selbstgeschriebene Sketche und auf das nächste Mal schon fast auswendig gelernt. Und auch hier bin ich immer von meinen Kleinen umgeben.
Mittlerweile muss ich manchmal schon französische Wörter im Online-Wörterbuch nachsehen, um auf die deutsche Bedeutung zu kommen. Die französischen Begriffe sind einfach Alltag geworden – und oft treffen sie die Dinge besser als deutsche Übersetzungen.
Und auch an die französische Lebensweise habe ich mehr oder weniger angepasst. Klischees existieren sowieso nicht mehr. Wenn mich da jemand fragt, muss ich wirklich lange nachdenken – denn das eine ist eben ahr und nicht Klischee, das andere habe ich hinter mir gelassen.