Recycling auf Französisch
Niemand versteht in Frankreich wirklich, wie man seinen Müll trennen soll. Die Erklärungen sind nicht immer eindeutig und führen oft zu viel Verwirrung. Einerseits soll man Papier und Plastik in die gleiche Tonne werfen, andererseits soll in diese Schwarz-Gelbe Tonne kein Plastikbeutel. Etwas wiedersprüchlich? Ich habe herausgefunden warum.
Recycling auf Französisch
Wenn man sich für eine Weile in Frankreich aufhält, bemerkt man, dass hier etwas grundlegend anders läuft beim Mülltrennen unserer Nachbarn. Als ich zum ersten mal meinen Müll hier in Orléans entsorgen wollte, war ich etwas erstaunt. Der Grund dafür war: Im Keller standen nur zwei verschiedene Mülltonnen.
Niemand versteht in Frankreich wirklich, wie man seinen Müll trennen soll. Die Erklärungen sind nicht immer eindeutig und führen oft zu viel Verwirrung. Einerseits soll man Papier und Plastik in die gleiche Tonne werfen, andererseits soll in diese Schwarz-Gelbe Tonne kein Plastikbeutel. Etwas wiedersprüchlich? Ich habe herausgefunden warum.
Wir Deutschen wachsen mit 3 Tonnen vor der Haustür auf: BLAU, GRÜN, GELB und zusätzlich gibit es in vielen Familien einen Komposthaufen im Garten. Man wird quasi in diese Recycling-Gesellschaft hineingeboren.
Hier in Frankreich hat das Umdenken in Bezug auf Umweltschutz und Mülltrennung erst vor ein paar Jahren begonnen. Zudem gibt es das Problem, dass Mülltrennung nicht einheitlich in Frankreich organisiert wird, sondern von jedes einzelne Dorf selber entscheiden kann. Aber nun wird dem Thema Umweltschutz mehr und mehr Beachtung geschenkt, so wie auch hier in Orléans.
Letzte Woche wurde an alle Bewohner Orléans Flyer und grosse Tüten verteilt, damit jeder über die genaue Mülltrennung aufgeklärt wird. Ich war sehr positiv überrascht und nahm diese Gelegenheit war, um die Flyerverteiler zu fragen, warum das Recyclingsystem hier so anders aufgebaut ist. Mir wurde erklärt, dass die Idee des Recyclings beispielsweise hier in Orléans erst innerhalb der letzten 2 Jahre angekommen ist und ernst genommen wurde. Aus diesem Grund sei man noch in der Entwicklungsphase und die Fabriken seien noch nicht weit genug entwickelt, um alle Abfallprodukte zu recyceln, sondern bisher nur bestimmte Materialien.
Ich finde das ist ein Schritt in die richtige Richtung, da die Franzosen beispielsweise dem deutschen Recyclingsystem um Jahre hinterherhängen. Grund dafür war die jahrelange Ignoranz der Politik und das Desinteresse der Bevölkerung gegenüber dem Thema Umweltschutz. Eine Zeit lang fiel sogar niemandem auf, dass der Posten des Umweltministers nicht besetzt war.
Umso erfreulicher ist es nun, dass solche Kampagnen zur Aufklärung über Mülltrennung existieren.
Bei nächsten Mal Müllwegschmeissens denken hoffentlich mehr meiner Mitbürger hier darüber nach, wie sie ihren Müll am umweltschonendsten entsorgen können. Und ich werde nach reiflichem Studieren der Broschüre hoffentlich nicht mehr ratlos vor den 2 Müllcontainern im Keller stehen und mich fragen, wie ich den Müll nun trennen soll.
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