Project Veganism in Latvia - Die ersten Wochen
Veganer Minimalismus in Liepāja. Die ersten Wochen seit der Ankunft. Ein kurze Zusammenfassung.
Sveiki! :D
Endlich habe ich mich dazu aufraffen können, den zweiten Teil meines Abenteuers "Veganismus und Minimalismus in Lettland" zu schreiben, denn seit zweieinhalb Wochen bin ich jetzt hier und ich muss sagen: Ich glaube, es war noch nie so einfach irgendwo vegan zu leben. Ja, ich werde zwar von dem ein oder anderen Letten schief angesehen, aber es ist weniger schlimm als im Schwarzwald. Außerdem ist meine Mentorin selbst Vegetarierin und lebt sogar zum Teil vegan! Glück gehabt :D
Im Zentrum von Liepaja liegt die große Markthalle und ja, in der Markthalle haut dich der intensive Fleischgeruch fast um, aber im Außenbereich liegt das Paradis eines jeden Pflanzenfresses: Das Angebot der Obst- und Gemüsestände ist super und die Preise für einen Deutschen vergleichsweise günstig. Ich zahle für einen Kilo Kartoffeln 30 Cent, ein Kilo Zwiebeln kostet mich 80 Cent, ein Kilo frischer Salat 2,50 Euro. Außerdem hat Liepaja auch zwei kleine Bioläden, einen für Lebensmittel und einen, der Hygieneprodukte und Haushaltsmittel verkauft. Dort habe ich mich mit den Grundnahrungsmitteln eingedeckt: Olivenöl, Essig, Couscous, Basmatireis und Sojamilch. Obst und Gemüse besorge ich frisch auf dem Markt: Tomaten, Salat, Grünkohl, Zwiebeln, Kartoffeln, Gurken, Äpfel und Birnen. Je nachdem, worauf ich gerade Lust habe :D Und dann gibt es ja auch noch den großen Supermarkt "Rimi", bei dem ich Bohnen, Mais, Nudeln etc. kaufen kann. Das einzige Problem, das mich beim Einkaufen in Lettland ein wenig stört, sind die abartig vielen Plastiktüten. Jede kleinste Kleinigkeit wird in eine Plastiktüte gepackt! Allerdings habe ich schon einen Weg gefunden, wie man sich viel Plastik sparen kann. Man nimmt sich in jeder Tasche einfach drei bis vier Plastiktüten mit (sicherheitshalber, falls man spontan etwas kaufen möchte, einfach immer Tüten dabeihaben;D) und hält sie dem Verkäufer am Verkaufstand von Beginn der Bestellung an sofort unter die Nase. Ist man eine Sekunde zu spät, landet der Salat nämlich ganz schnell in einer neuen Tüte. Wenn man aber immer an das MItnehmen und auch Benutzen der eigenen Tüte denkt, dann kann man sich viel Plastik sparen. Außerdem habe ich mir in der ersten Woche eine Wasserflasche aus Glas zugelegt und fülle diese jeden Morgen mit Leitungswasser auf, das man hier ohne Sorge gut trinken kann.
Das Gefühl, einen eigenen Kühlschrank zu besitzen, in den nur hereinkommt, was an selbst auch darin haben will ist im Übrigen schon eine tolle Sache. Der große Vorteil des Alleinewohnens. Der Nachteil: Man ist alleine. Aber zum Glück nicht mehr lange, denn Ende des Monats kommt meine Mitbewohnerin aus Italien. Ich weiß noch gar nichts über sie, bin aber sehr gespannt und auch froh, den dunklen, langen, lettischen Winter nicht einsam und allein in der für eine einzelne Person wirklich großen Wohnung zu verbringen :D.
Die Stadt ist wirklich süß, man kann sagen, Liepaja hat wirklich die optimale Größe: Klein und gemütlich, alles ist in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar, gleichzeitig ist aber das kulturelle Angebot recht groß und man kann viel unternehmen. Es gibt ein Schwimmbad, ein Spa, ein Fitnessstudio, ein Kino, eine Eislaufhalle, das große Konzerthaus und natürlich den Strand und das Meer (ein sehr, seehr, seeehr große Plus :D).
Unsere Freiwilligen-Community ist nicht groß, aber dafür ziemlich vielseitig: Wir sind zwei Deutsche, ein Georgier, ein Serbier, eine Finnin, ein Pakistaner und ein Somalier. Dazu kommen noch zwei Austauschschüler aus Thailand und Belgien. Der Sprachkurs hat vor zwei Wochen angefangen und bis jetzt funktioniert das Lernen, denke ich, verhältnismäßig gut, aber klar wird es nicht immer glatt laufen, ich rechne fest damit, dass der Fortschritt an einem bestimmten Punkt stagnieren wird und es dann nicht mehr so einfach weitergeht ... aber die Basics zu lernen, das klappt einigermaßen :).
Anbei noch ein paar Bilder, die meine ersten Eindrücke der Stadt zeigen. Ganz viele Grüße aus dem lettischen Regen (man merkt schon, ich schreibe immer nur bei schlechtem Wetter).
Eure Anna
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