Paramos Vaikams Centras News
Über litauisches Weihnachten, Tassen, Frost, unfähige Eltern und Schwangerschaften: Das neuesete aus der Arbeit.
08.10.2010
Als ich heute morgen, mit Mantel, Schal und Mütze aus dem Haus ging, war das Gras zwischen dem „Weißen Haus“ und meinen geliebten „Inkatreppen“ mit weißen Glitzer überzogen, Gräser, Blätter und die ohnehin schon weißen Blüten von Schafgarben mit Zucker bedeckt: der erste Frost.
Als ich einige Stunden später unser Büro verlasse ist aus dem kalten Morgen Gott-sei-Dank doch noch ein strahlender Herbsttag geworden.
Freitag ist Inga und Lena Tag.
Weil wir an diesem Tag einige Stunden gemeinsam alleine im Büro sind, haben wir viel Zeit uns zu unterhalten.
Ich höre mir alles an:
Die neuesten Geschichten aus unserer Organisation, die, weil ich ja nicht verstehe, sonst an mir vorüber gehen:
Mantė, eine unserer Psychologinnen ist auch schwanger, will auch im Januar in Mutterschutz gehen, und hat es aber erst am Montag offiziell bekannt gemacht! (Mantė ist so klein und zierlich, dass mich zu erst mehr darüber wundere, dass sie bereits im dritten Monat sein soll oder wie überhaupt ein Kind in ihren Bauch passen soll, als darüber wie überrascht oder gar empört und besorgt Inga auf Grund dieser Neuigkeit ist, findet sie doch, dass Mantė, die noch nicht so lange wie sie bei Pamaros Vaikams Centras arbeitet, die Reihenfolge durcheinander gebracht hat, sie selbst wäre nach Juratė doch als Nächste dran gewesen...).
Die neuesten Geschichten über unfähige Freiwillige oder Eltern in unserer Organisation: „And then this mother is calling me again, asking the same questions as yesterday!...“
Die neuesten Geschichten aus dem Ehe- und Familienleben Norkutė-Mück - Inga (Norkutė) hat vor 3 Monaten einen gewissen Robin Mück aus Erlangen geheiratet: Jedes Jahr feiern Inga und Robin Weihnachten entweder in Deutschland mit Robins Familie oder in Litauen mit Ingas Familie. Dieses Jahr werden sie nach Deutschland fliegen und Inga weiß schon jetzt, dass ihr ihre Eltern und die litauischen Weihnachtstraditionen (12 Speisen; Leere Teller für verstorbene Verwandt; Das Teilen von Keksen, während dessen man seinem Gegenüber Glückwünsche ausspricht....) fehlen werden und wie sie Robins, überaus liebenswürdige, doch sehr ruhige Familie... - naja, ein bisschen langweilen wird. „But, you know, it s respect for Robin, it has to be like that... I know it s good for something...“
Und auch sie hört sich alle meine Geschichten an, über ein neues Wort, dass ich gelernt habe, einen netten Menschen, den ich getroffen hatte, eine Verkäuferin im Supermarkt, die ich verstanden habe oder meine Wochenendplanung.
Manchmal reden wir auch über Dinge, die wirklich, die Arbeit betreffen:
So haben wir jetzt nahezu fest vereinbart, dass ich am 11. 11. ein Martinsfest in meiner Organisation organisieren werde, inklusive Laternenumzug :)
Außerdem hat mir Inga heute eine Tasse geschenkt. Jeder Mitarbeitet hat hier seine eigenen Tasse und nachdem ich bis jetzt immer eine der übrigen Tasse benutzt habe, fand Inga, dass es nun, nach 2 Monaten, an der Zeit sei, dass ich meine Eigene bekomme, schließlich solle ich mich hier wohlfühlen.
Sie ist rot mit orangenen Katzen drauf, also eigentlich … ganz nett (Ihr kennt ja meine Ästhetikansprüche), doch ich habe mich so sehr gefreut sie zusammen mit diesen netten Wort von Inga zu bekommen, dass sie mir so gut gefällt, dass sei sie von Hundertwasser persönlich designt worden.