Osterferien in Andalusien – anders als gedacht
Heute möchte ich euch von meiner Osterwoche in Andalusien berichten, die leider anders kam als geplant.
Viel Spaß beim Lesen!
Hallo ihr Lieben,
wie ich bereits im letzten Blogpost erwähnt, wird die Osterwoche in Andalusien am größten und pompösesten gefeiert. Außerdem wohnen meine Gasteltern im Süden und so fiel meine Wahl des Urlaubszieles über Oster schnell auf Andalusien
Der Plan sah also so aus, dass ich Mittwochs nach Malaga fahre, mich dort mit meiner Gastmutter, Esther, treffen würde und dann Donnerstags in ein Dorf in der Nähe fahren würde um mir die Militärprozession meines Gastvaters anzusehen, dieser arbeitet als Soldat bei der spanischen Armee. Freitags ging es dann nach Huelva, wo meine Gastfamilie wohnt und dann Samstags nach Sevilla um eine der größten Prozessionen in Andalusien mitzuerleben. Des Weiteren wollten wir das gute Wetter nutzen und an den Strand fahren.
Soweit der Plan….wie es dann wirklich war erzähle ich euch jetzt.
Es begann schon mit der Zugfahrt nach Malaga. Da sich die sonst immer sehr pünktliche Zuggeselschaft Renfe zunehmend zur Deutsche Bahn entwickelte und ich insgesamt mit einer Verspätung von 1,5 Stunden nach fast sieben Stunden Reise in Malaga ankam. Dort konnte ich endlich meine Gastmutter wieder in die Arme schließen. Die Freude war groß, da wir uns wieder fast ein Jahr, außer über Skype, nicht gesehen hatten. Ich bin sehr froh darüber, dass ich bei meinem Austauschtrimester vor 3,5 Jahren zu ihnen gekommen bin und wir den Kontakt auch so gut halten. Ich hoffe, dass das auch noch viele Jahre so weitergeht und wir uns bald wiedersehen.
Abends trafen wir uns mit Freunden von Esther und ich bestaunte eine der vielen Prozessionen in Malaga. Es ist sehr beeindruckend wie viele Menschen dort mitlaufen und wie wichtig dies Fest für die Spanier ist. Egal wann ich mir eine Prozession angeguckt habe, waren die Straßen überfüllt von Menschen, so dass man sich durchquetschen musste um voran zu kommen.
Donnerstags standen wir „früh“ (für spanische Verhältnisse) auf um die Militärparade in Malaga zu sehen. Auch die hatte 1 Stunde Verspätung. (Ihr seht schon, dass mein Urlaub geprägt von Verspätungen und Warten war.) Im Endeffekt war ich ziemlich enttäuscht von dieser Parade, den die Soldaten rannten nur im Gleichschritt an uns vorbei und ihnen folgte noch ein großer Jeep.
Ich hatte mir etwas Größeres davon versprochen, da es von den Spaniern hoch angepriesen wurde und eine riesige Menschenmenge auf die Soldaten wartete.
Den restlichen Samstagvormittag nutzten wir für Sightseeing. Ich sah die berühmte Malagueta, bestieg den Hügel auf dem die Alcazaba, eine maurische Festung, thront und hatte einen wunderschönen Ausblick über Malaga samt Hafen mit Riesenrad. Anschließend besichtigten wir die Ruinen eines römischen Amphitheaters und bestaunten die Kathedrale. Wir schlenderten durch die kleinen Gase, schauten uns eine Berühmte Kachel mit verschiedenen Kaffeearten an und gingen zum Schluss in eine berühmte Bar, in der viele Prominente auf den Weinfässern unterschrieben haben. Typisch andalusisch gab es Tapas zum Mittagessen, die uns auch noch weiter begleiten sollten.
Nach einer längeren Busfahrt kamen wir in Belez Malaga an, wo die Parade meines Gastvaters, Diego, stattfinden sollte. Wir erreichten das Zentrum gerade noch rechtzeitig um die volle Prozession zu bewundern. Diese unterschied sich um einiges von der in Malaga. Die Soldaten blieben auf dem Marktplatz stehen und spielten mehrere Lieder, wo sie teilwiese auch zu sangen. Ich freute mich riesig Diego wiederzusehen, denn mittlerweile waren fast zwei Jahre seit dem letzten Treffen vergangen und er war ziemlich nervös als er uns im Publikum entdeckte. Nach einer Pause und Zeit mit meinen Gasteltern zog die Parade weiter.
Ab da ging es Esther nicht mehr gut, sie hatte Übelkeit und Magenschmerzen. Bei mir setzte die Übelkeit in der Nacht ein und so lagen wir bis einschließlich Samstag mit einem Magen-Darm-Virus flach.
Allerdings stand uns freitags noch die Fahrt nach Huelva bevor, welche Esther über eine Mitfahrzentrale gebucht hatte…
Die Fahrt von Malaga nach Sevilla verlief ohne Probleme, die Fahrerin war nett und wir betrieben ein wenig Smalltalk. Die Fahrt nach Huelva war für mich bis jetzt die schlimmste Erfahrung, die ich mit solchen Mitfahrzentralen gemacht habe. In dem Auto fuhren nicht wie beschrieben nur der Fahrer mit, sondern noch zwei Freunde von ihm und so quetschten wir uns zu dritt auf die Rückbank. Die Typen waren mir alle drei nicht geheuer, das Auto war versifft und stank nach Rauch. Wir konnten sie zum Glück davon abhalten während er Fahrt zu rauchen, da Esther Asthma hat und den Rauch nicht verträgt. Die Fahrt war geprägt durch laute Elektromusik, biertrinkenden Mitfahrer und dem Typ auf der Rückbank, welcher die gesamte Fahrt unangeschnallt war und sich permanent nach vorne zu seinen Freunden lehnte, so dass wir noch mehr an den Rand rückten. Ich war so froh, als wir in Huelva ankamen und ich dieses Auto verlassen konnte.
Bisher habe ich wirklich gute Erfahrungen mit Blablacar gemacht, aber das war echt unangenehm, zumal es uns beiden nicht gut ging.
Den Samstag verbrachten wir dann nicht wie geplant in Sevilla, sondern bei Esthers Eltern. Mir ging es nachmittags wieder gut, aber Esther hatte Schwindelanfälle und so blieben wir den ganzen Tag drinnen.
Am Sonntag wollte ich nicht noch einen Tag drinnen verbringen und traf mich am späten Nachmittag mit Freundinnen. Wir spazierten durch Huelva und erkundeten den neu gemachten Pier am Hafen.
Montags ging es Esther dann endlich wieder besser, so dass wir noch in ein Einkaufszentrum gingen und durchs Stadtzentrum schlenderten.
Die Rückfahrt mit einem Blablacar nach Sevilla und dann mit dem Zug nach Tudela verlief zum Glück problemlos.
Ich bin ziemlich traurig darüber, dass meine Osterferien so mies verliefen und ich nur Malaga so richtig genießen konnte, aber das ist ja leider nicht zu ändern.
Somit hat Sevilla weiterhin einen Platz auf meiner Bucket-List und ich hoffe, dass ich bald einen Hacken dahinter setzen kann.
Jetzt gratuliere ich jedem, der es bis hierhin geschafft hat und wünsche euch noch eine schöne Restwoche.
Bis bald
Eure
~ Lea ~