On-Arrival-Training in Ollerup
Alessa_auf_Fyn macht sich auf nach Ollerup, um dort in der dortigen Gymnastikhoejskole ihr On-Arrival-Training zu haben. Sie lernt einige neue Leute kennen und nutzt die vielfältigen Angebote der Hochschule aus.
Einige Wochen nach der Ankunft gibt es für alle europäischen Freiwilligen ein so genanntes On-Arrival-Training in ihrem Gastland. Mein Training fand die letzte Woche über in Ollerup in der Nähe von Svendborg statt. Wir durften eine Woche in der dortigen Gymnastikhoejskole wohnen. Hoejskoler sind eine sehr dänische Erfindung, es handelt sich dabei um Hochschulen, die der persönlichen Weiterbildung in Bereichen wie Kunst, Musik, Literatur und Sport dienen. Sie qualifizieren für keinen Beruf, man bekommt keinerlei Zeugnis ausgestellt, sondern besucht die Hochschule besonders wegen des engen Zusammenhalts und der Gemeinschaft in einem solchen Internat.
Für mich war es total spannend, dieses typisch dänische Konzept einmal live mitzuerleben, von der Morgenversammlung mit Gesang bis zu den strikten Regeln beim Abendessen: Erst nach einem 'vaersgo' wird begonnen und nach dem 'velbekomme' aufgestanden. Die Hochschule in Ollerup hat zudem ein unglaublich tolles Gelände drum herum. Außen- und Innenschwimmbecken, Trampolinhalle, zwei weitere Sporthallen, Laufbahn, Klettermöglichkeiten und, und, und. All das durften wir mitbenutzen, sofern dort kein Unterricht stattfand. Mit Stolz kann ich jetzt sagen, schon in der ältesten Schwimmhalle Dänemarks gewesen zu sein.
Mit ein paar anderen Freiwilligen hieß es nämlich jeden morgen früh schwimmen und dann um 7.15 Uhr zum ausgiebigen Frühstück. Noch ein Vorteil des Gymnastik-Internats: Es gab jede Menge zu essen, damit die Sportler auch ordentlich versorgt sind. Auch inhaltlich hat mir das Seminar sehr zugesagt. Unsere tollen Trainer Lene und Tobias führten uns auf amüsante Art in die dänische Kultur und Geschichte ein und regten uns dazu an, neu über unsere Motivation für den EFD und unsere Ziele für dieses Jahr nachzudenken.
Ganz besonders Spaß gemacht haben unserer Gruppe aber die kleinen 'Energizer' zwischendurch, lustige Spiele und Aktionen, die gerade in internationaler Runde ihren besonderen Reiz haben. Wir waren fast 20 Freiwillige aus Frankreich, Spanien, Ungarn, Österreich, Deutschland und der Ukraine, eine bunt gemischte Truppe, die sich aufeinander eingelassen hat, so dass es zu interessanten Gesprächen und Diskussionen über unsere Projekte, Dänemark und unsere Heimatländer kam.
Abends nutzen wir die Sporthalle um Volleyball oder Frisbee zu spielen, gingen in die Sauna und hatten einen Filmabend. Erwähnenswert ist auf jeden Fall auch unser Ausflug nach Odense, wir bekamen eine Führung durch das Hans Christian Andersen-Museum und besichtigten das Wohnhaus des berühmten dänischen Autors. Zum krönenden Abschluss gab es dänisches Buffet im Restaurant 'Den grimme aelling', also das hässliche Entlein.
Am Freitag fiel uns allen der Abschied ziemlich schwer, so dass wir uns jetzt schon auf unser Midterm-Meeting freuen, das im Februar in Kopenhagen stattfinden wird. Paula (eine Freiwillige aus Köln), Fabian und ich beschlossen unsere nette Woche noch ein bisschen zu verlängern und da Paula in der Nähe von Arhus wohnt, lud ich sie ein bei mir zu übernachten. Wir hatten also einen tollen Abend in Odense, zuerst im 'The Room' bei leckeren mit Käse überbackenen Nachos und später in der Australian Bar, einer Diskothek die besonders bei Studenten beliebt ist.
Wir erwischten gerade noch den letzen Zug nach Hause, mussten aber leider feststellen, dass er nicht an der Station hält, an der wir unsere Räder abgestellt hatten. 8 km in der falschen Richtung konnten wir dann endlich aussteigen. Glücklicherweise machten wir die Bekanntschaft eines aufgeschlossenen Dänen, der das gleiche Problem hatte. So konnte Thomas für uns vier ein Taxi bestellen, wir Deutschen wussten nämlich nicht mal die richtige Telefonnummer. Glück im Unglück: Thomas fand es total spannend, dass wir als Freiwillige in Dänemark sind und hat uns doch glatt eingeladen, uns die besten Plätze hier in der Gegend zu zeigen. Jetzt fangen hier meine Herbstferien an und ich bin gespannt, was die noch so mit sich bringen. Es ist auf jeden Fall schon so einiges geplant...
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