October Recap
Rückblick über den ersten Monat in Spanien
Manresa, 2 de novembre
Adiós Alemania y bienvenido a Barcelona, Catalunya, Espanya.
30 de septembre - Vor meinem eigentlichen Freiwilligendienst habe ich erstmal einen Stopp in der katalanischen Millionenstadt Barcelona gemacht, um den spanischen Flair hautnah zu genießen. Das war zugleich auch meine erste Reise ganz alleine ohne jeglichen Partner. Allein dieses Rauschen des Meers bei 25 Grad zu hören, war es schon wert, sich durchs Abitur durchzubeißen. Diese Stadt ist so vielfältig und vielseitig, dass man immer was zu Entdecken hat. Außerdem beeindruckt sie Millionen von Touristen durch seine Architektur und Sehenswürdigkeiten und ist immer belebt, egal ob nachts oder tags.
2 d’octubre - In der Stadt meines Projekts, Manresa, wurde ich liebevoll von meiner Koordinatorin und einer jungen Frau (es hat sich rausgestellt, dass es sich um die Tutorin meiner Mitbewohnerin handelt) herzlich in die Arme genommen, wie’s sich für Spaniern nun gehört. Nebenbei konnte ich meine Mitbewohnerin antreffen, die eine Stunde zuvor schon angekommen ist. Am nächsten Tag war schon gleich das erste Treffen meiner Mitbewohnerin mit ihrer Projektleiterin, ihrer Tutorin und der Koordinatorin, so hatte ich die Gelegenheit, mir ihren Arbeitsplatz und das Dorf Callús zu sehen.
4 d’octubre - Heute ist es für mich soweit. Ich lerne erstmals mein Projekt, von dem ich mich hauptsächlich nur per Mail informieren konnte und meine Tutorin, die mich von vielen Bewerbern als die Richtige ausgewählt hat. Mit meinen zwei Tafeln Milka Pralinen konnte ich meinen Kollegen eine große Freude bereiten und ein großen Bonus gewinnen. Im Gegenzug wurde ich von meiner Tutorin und Koordinatorin mit Komplimenten über mein schlechtes Spanisch (das ich mir zuhause selbstbeigebracht habe) überschüttet.
5/6 d’octubre - Gleich das erste Wochenende wurde genutzt, um einen eher weiter von der Stadt abgelegenen Park, Parc de l’Aguila, zu besuchen und den nahgelegenen Berg, Montserrat. Da meine Mitbewohnerin aus einem Dorf in den österreichischen Bergen kommt, war nicht die touristische Besichtigung der Sehenswürdigkeit angesagt, sondern das mich etwas überraschende Wandern auf den höchsten Punkt. Nach ca. 1,5h konnte ich gleich zwei Dinge auf meiner Liste der Dinge, die ich noch nie gemacht habe, abhacken. Einmal einen Berg besteigen und zweitens von 1215m eine teilweise neblige Aussicht über das Umland von Montserrat genießen.
10 d’octubre - Dank meiner lieben Koordinatorin wurde ich an diesem Donnerstagabend in das Leben der jungen Menschen der Stadt eingeweiht, denn dort ist Donnerstag der Tag des Ausgehens und nicht Freitag. Auch wenn ich keine richtige Patatas Brava serviert bekommen habe, war der Abend dennoch sehr amüsant durch die verschiedenen Menschen, die mir vorgestellt worden sind. Überrascht hat mich die Tatsache, dass man immer wieder Menschen begegnet, die Deutsch gelernt haben und (theoretisch) reden können. Des Weiteren erfreute mich die Tatsache, wie schnell ich mich schon einigermaßen in der Stadt auskenne und kein Google Maps verwenden muss.
12 d’octubre - Als Freiwillige genießt man schon ab und zu Vorteile, wie zum Beispiel Vortritt beim Heißluftballon zu bekommen. Heute war das „Herbstfest“ des Dorfes Callús, bei dem ich meine eingeladene Mitbewohnerin besuchen durfte. Nachdem ich kurz in der Höhe war, konnte ich zum ersten Mal ein traditionelles katalanische Schokoladenfrühstück probieren. Kostenlos wurde warme Schokolade ausgegeben, das aber eher als Schokopudding zu bezeichnen ist und spanisches Landbrot, das mit Olivenöl und Knoblauch bestrichen und/oder selbstständig gegrillt werden konnte. Neben dran hat eine ältere Dame andalusische Süßspeisen verkauft, die so unfassbar lecker war. - Ich freue mich schon sehr drauf, Andalusien zu entdecken. - Ein Bild mit jemand, von mir, die durch Hautfarbe und dem Hijab mehr als nur auffallend war in einem Dorf mit 1000 Einwohner, musste dazu. Traditionen, die hier kennen durfte, war zum einen der spezielle Wein, der aus dem Porró getrunken wird und zum anderen die sogenannten Gegants (überdimensionale „Puppen“ in Form von König und Königin).
Und so langsam merke ich, wie der Sommer immer mehr verwendet und der Herbst sich zeigen lässt. Auch wenn man auf wetter.com eine Temperatur von 15 Grad sieht, reichen selbst an manchen Tagen ein Hoody mit einem sich darunterbefindenden Langarmshirt einer Jeansjacke nicht aus, um keine Kälte zu spüren.
Aber nicht immer läuft alles rund und so wie man es gerne hätte - das durfte ich auf eher unangenehme Weise in der WG zu spüren bekommen. Dann wenn die Mitbewohnerin es mit der Sauberkeit (bes. in Küche) zu wünschen übrig lässt trotz mehrmaliger Hinweise oder wenn man von jetzt an lieber eigenständig einkauft statt gemeinsam, aber die Mitbewohnerin da weniger begeistert davon ist. ♀️ Dennoch stellten auch diese Momente wichtige Erfahrungen für mich dar.
14 d’octubre - Der Tag, an dem sich die Welt für die meisten Katalonier ändert. Der Tag, an dem das Urteil für die neun katalanischen Separatistenführer von obersten Gericht Spanien ausgesprochen wurde. Der Tag, der den Beginn einer Reihe weiterer Demonstrationen markiert. Mehr dazu wird es in meiner Reportage geben.
24 d’octubre - Der Moment, wenn man durch die Koordinatorin erfahren hat, dass noch weitere Freiwillige, die wie wir in derselben Haut stecken, in der Stadt sind. Das musste natürlich dafür genutzt werden, um sich im Café L’Aroma erstmal direkt kennenzulernen. Und wie das Schicksal es wollte, war die Deutsche der zwei weiteren Freiwilligen in derselben Entsendeorganisation. Damit hätte ich gar nicht gerechnet, da ich sie schon vor Spanien hätte kennenlernen können.
comentarios