Next stop Palencia
On-Arrival-Training 24.-29.09.12: Este semana era una de mis mejores semanas en mi vida!!! - Diese Woche war eine meiner besten Wochen in meinem Leben!!
Montag, 24.09.12
Die Vorfreude hielt sich in Grenzen, als wir hörten, dass es nach Palencia geht und dass dies im Winter einer der kältesten Orte in Spanien ist. Also verließen wir (3 meiner Mitbewohner und ich) unser schönes, sonniges Santander und es ging 4h mit dem Zug nach Palencia.
Dort angekommen wurden wir quasi von unserem Mentor überfallen. Überfallen deshalb, weil wir nicht davon ausgegangen waren, dass uns jemand vom Bahnhof abholen kommt und weil er wie aus dem Nichts plötzlich vor uns stand und uns auf Englisch angesprochen hatte. Dass jemand Englisch spricht und dann auch noch perfekt und mit britischem Akzent kommt in Spanien glaube ich nicht oft, bzw. fast gar nicht vor. Mit dieser Person musste die Woche einfach nur super werden – offenherzig, hilfsbereit, für jeden Spaß zu haben und total witzig, Pablo eben.
Nachdem alle Teilnehmer ihre Zimmer bezogen hatten, begann das große Kennenlernen. Anfangs etwas verkrampft, aber die Stimmung lockerte sich nach den ersten Runden. Es wurde sehr schnell klar, dass uns eine interessante und lustige Woche erwarten würde mit vielen total netten und lieben Menschen, die sich alle in der gleichen Situation befinden – weit weg von ihrem Zuhause, um an einem sozialen Projekt mitzuwirken. Sich mit Leuten ganz unterschiedlicher Herkunft zu unterhalten und auszutauschen macht einfach riesigen Spaß.
Gegessen wurde in der Schulkantine, denn unsere Unterkunft gehörte zu einer Schule mit Wohnheim oder Ähnlichem und kleinen Extrahäusern für Besucher des angrenzenden Freizeitparks.
Über das Essen konnte man sich nicht beklagen. Es gab jedes Mal entweder einen Salat oder eine Suppe als “Vorspeise“, dann ein “Hauptgericht“ mit Fleisch oder Fisch und zu guter Letzt einen Nachtisch. Auch für die Vegetarier ;) war gesorgt.
Dienstag, 25.09.12
Der zweite Tag war geprägt von organisatorischen Dingen und Informationen, im Bezug auf unseren Freiwilligendienst (EVS) und unser Gastland Spanien. Das lokale Fernsehen und die lokale Zeitung waren da um über uns zu berichten.
Um mehr über unsere Herkunftsländer zu erfahren, stellten wir nach Ländern eingeteilt unser jeweiliges Land kurz vor. Von Frankreich, Holland, Irland, Schweden, Lichtenstein, und Deutschland bis zu Ungarn, Polen, Tschechien, Armenien und der Türkei.
So war auch das Abendprogramm ‘multikulti‘ gestaltet.
Die ersten die am Treffpunkt waren hatten sozusagen die A****karte gezogen u.a. auch ich.
Eine der Mentorinnen hatte uns gefragt, ob wir Lust hätten uns zu verkleiden. Wir hatten uns natürlich nichts weiter dabei gedacht und schlüpften in traditionelle Kleidung aus verschiedenen Ländern. Was wir nicht wussten war, dass wir nun Teil einer improvisierten Show waren. Während ein paar von uns sich zum Affen machten, hatte der Rest der Teilnehmer Spaß beim Zuschauen. Alles in allem war es ein sehr witziger Abend.
Mittwoch, 26.09.12
Nach dem Frühstück begann erst einmal der Spanischunterricht. Aufgrund der unterschiedlichen Spanischkenntnisse wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Es war auf jeden Fall eine große Hilfe und wir hatten viel Spaß, auch wenn wir leider nur an zwei Tagen Unterricht hatten, da die Zeit insgesamt knapp bemessen war.
Am Nachmittag fand ein kleiner Wettbewerb statt. Jede der drei Gruppen bekam einen Stadtplan auf dem drei Orte in Palencia markiert waren. Die Aufgaben waren zum Einen selbständig hinzufinden und als Beweis ein Gruppenbild zu machen und zum Anderen gestellte Fragen über die jeweiligen Sehenswürdigkeiten mit Hilfe der Einwohner zu beantworten. Ein Orientierungsspiel und gleichzeitig Kommunikation mit Spaniern. Das Ziel war die Aufgaben in möglichst kurzer Zeit zu erledigen und dann schnellst möglich wieder zurück zum Hostel zu kommen. Da wir zu unterschiedlichen Zeitpunkten gestartet waren, wurde von jeder Gruppe individuell die Zeit gestoppt. Die Gewinner bekamen ein kleines aber feines Geschenk. Doch letztendlich war es eine schöne Möglichkeit die Stadt zu sehen, auch wenn die Zeit zu knapp war.
Abgerundet wurde dieser Tag mit einem Filmeabend. Natürlich in Spanisch, aber zum Glück mit englischem Untertitel. Insgesamt fand ich das Programm gut organisiert, weil wir mehr oder weniger genug Zeit hatten uns näher kennenzulernen, uns zu unterhalten und zusammen zu sitzen.
Donnerstag, 27.09.12
Der Tag begann erneut mit Spanischunterricht gefolgt von einer Gesprächsrunde über Soziales Verhalten. Hört sich so etwas trocken und langweilig an, aber es war schön gestaltet und sehr interessant. Angrenzend an das Schulgelände befindet sich ein kleiner Freizeitpark für Extremsportarten (Klettern und Wildwasserrafting). Auf dem Gelände befindet sich ein künstlich nachgebauter Berg, um den Teilnehmern so gut es geht die realistischen Gegebenheiten zu schaffen. Felswände und Höhlen zum klettern und Wasserfälle und ein Tauchbecken zum Schnorcheln und Wildwasserrafting. Wir konnten leider nur eine Führung über das Gelände machen und nicht selber an den Aktivitäten teilnehmen.
‘Palencia by night‘ hieß es dann am Abend. Nachdem wir die schönen, sehenswerten Plätze in Palencia abgeklappert hatten, ging es dann in ein total süßes, gemütliches Pub um den legendären Vino de Coco zu trinken (Kokoswein).
Freitag, 28.09.12
Wenn man sich schon einmal in Nordspanien befindet, das bekannt für den Jakobsweg ist, sollte man sich auch einmal darauf einlassen. Also wurden wir mit dem Bus in die Nähe eines kleinen Dorfes – Fromista – gefahren von wo aus wir uns dann auf die Socken dorthin gemacht haben. Es war eine schöne Gelegenheit die ganzen Eindrücke der letzten Zeit auf einen wirken zu lassen.
Eine Art Museum in einer Kirche mit viel Licht- u. Tontechnik so etwas habe ich zuvor noch nie gesehen. Genau das gibt es in Fromista. Man betritt die Kirche und sieht Nichts, weil alles komplett verdunkelt ist. Dann gehen plötzlich Lichter an und eine projizierte Person namens Santiago erzählt die Geschichte über seinen Weg, den Jakobsweg – Camino de Santiago. Es gibt verschieden Bereiche in der Kirche, die für verschiedene, bedeutende Abschnitte stehen. Man fühlt sich ein bisschen in die damalige Zeit zurückversetzt. Geschichte zum Anfassen, bzw. es wird einem sehr nahe gebracht. Es lässt sich allerdings darüber streiten, ob eine Kirche als doch heiliger Ort dafür geeignet ist oder nicht. Die Atmosphäre allerdings war gigantisch. Als Abschluss gab es dann noch spanisches Essen in einem Restaurant.
Der krönende Abschluss des Tages war allerdings die Pub-Tour mit allen Teilnehmern und Leitern. Davor hatten unsere Mentor(/-innen) ein kleines Abschiedsgeschenk für jeden von uns vorbereitet. Eine Power Point Präsentation mit Bildern der Woche. Spätestens da wurde mir bewusst, dass ich noch nie so viele tolle Menschen auf einmal kennen gelernt habe und dass ich manche trotz kurzer Zeit in mein Herz geschlossen habe. Zeit zum Verabschieden war jedoch nicht großartig, denn am Morgen danach mussten wir in den frühen Morgenstunden schon mit dem Zug zurück.