Nanu - Schon einen Monat hier?
Ich hätte nie gedacht, dass die erste Zeit so schnell vergeht - für mich Anzeichen, dass ich mich schon recht gut eingelebt habe :D
Jetzt bin in also echt schon einen Monat hier. So ganz fassen kann ich es immer noch nicht recht, aber ich fühle mich eigentlich schon super wohl ein meiner neuen Heimat, auch wenn die Wohnsituation nach wie vor dieselbe ist und man in Sirvintos wirklich kaum etwas machen kann. Einzig der See ist echt immer wieder ein Lichtblick in dieser kleinen Stadt. Trotzdem habe ich mir vorgenommen in dieser Woche einmal nach Freizeitmöglichkeiten zu schauen, ob in der sog. Sportschule oder im Gymnasium, das einige AGs anbieten soll.
Dies wäre in Vilnius natürlich kein Problem; einige Freiwillige haben zum Beispiel ein Schwimmbad gefunden, in dem man für 100 Litas (umgerechnet etwa 30 Euro) für sechs Monate schwimmen gehen kann. Echt preiswert ! Dann wären da noch die ganzen Clubs, Bars, Sehenswürdigkeiten, Einkaufszentren – viele Dinge, die es noch zu erkunden gilt in Litauens Hauptstadt, die mir an jedem Wochenende noch besser gefällt als sowieso schon.
Aber nun zu den vergangen Tagen...
Zunächst erst noch einmal: Vielen Dank an alle, die mir zum Geburtstag gratuliert haben. Ich hatte einen echt schönen Tag/ Abend mit vielen netten Leuten.
Dafür war das ,,Geburtstagsgeschenk'' meiner Chefin sehr unangebracht. In der vergangen Woche waren die anderen beiden Mitarbeiter nicht im Zentrum und sie selbst ist auch häufig zwischendurch nicht da gewesen, sodass Christina und ich teilweise mit 20 Kindern allein waren, deren Sprache wir nach vier Wochen Aufenthalt selbstverständlich noch nicht sprechen, auch wenn wir kleine Fortschritte machen - zumindest was das Vokabular angeht. Es war also eine Woche voller Stress, da die Kinder die Situation ausgenutzt haben und uns oft auf der Nase herumgetanzt sind. So hieß es zum Beispiel am Donnerstag, an dem wir mit den Kindern zu einem nahegelegen Spielplatz gehen wollten, dass wir zurück kommen sollen, sobald sie nicht auf uns hören: Wir sind keine 50 Meter gegangen, da schauten Christina und ich uns gegenseitig an und sagten: ,,Lass uns umkehren''. Gesagt, getan: im Zentrum haben wir dann bestimmt erstmal ein Drittel der Kinder ,,aussortiert'' und wer hätte es gedacht – wir haben es bis zum Spielplatz geschafft.
Am Wochenende waren wir dann in Akropolis, einem riesigen Einkaufszentrum am Stadtrand von Vilnius, in dem es genauso Reno, Deichmann oder auch Fielmann gibt, wie bei uns, und sind etwas in der Stadt herumgeschlendert.
Zurück in Sirvintos, wo heute der erste Arbeitstag im neuen Monat begonnen hat. Es war ein normaler Tag, an dem wir viel draußen gespielt haben; zum Glück waren nicht so viele Kinder da, denn Audrone, eine der Mitarbeiterinnen, kommt erst morgen wieder. Die Aussicht für diese Woche sieht also ganz gut aus, wir werden wohl noch einige Dinge für den Samstag vorbereiten müssen, denn dort ist eine Art Herbstfest in Sirvintos, an dem unser Zentrum Kuchen und einige gebastelte Sachen aus Naturmaterial verkauft. Dies wird dann auch unser erstes Wochenende, das wir nicht in Vilnius verbringen. Ich bin schon gespannt.
Iki greito !
Pascal
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