Nanoq
Mitten im finnischen Wald, ungefähr sieben Kilometer von der Stadt Pietarsaari entfernt, stößt man ganz plötzlich auf einige kleine Häuschen und sofort fühlt man sich in die Vergangenheit zurück geworfen
Hier ist man im Museum Nanoq gelandet, das erste Museum dieser Art. Dargestellt wird die Natur, Kultur und das Leben hinter den Polarkreisen. Berichtet wird von Kanada, über Finnland bis nach Sibirien und auch der Nord- und Südpol wird nicht ausgelassen.
Eine Schutzhütte aus Steinen, Treibholz und Schlamm zeigt, wie auf Grönland noch bis in die Mitte der Fünfziger Jahre gebaut wurde. Des weiteren kann man ein Goldgräbercamp aus Lappland erkunden, oder in der Kapelle "Nordstern" ein Moment zur Ruhe kommen. Diese Kapelle ist eine Kopie, einer der nördlichsten Kapellen überhaupt und stammt ebenfalls aus Grönland. Ein Jagdhäuschen von Spitzbergen, wie es Ende des neunzehnten Jahrhunderts gebaut wurde, kann auch betrachtet werden. Doch das sind nur einige Beispiele von den insgesamt achtzehn Häuschen, die das frühere Leben in den unterschiedlichsten Regionen anschaulich darstellen. Wer etwas länger bleibt, kann sich in einer der beiden typisch finnischen Rauchsaunen entspannen.
Genaueres über das Leben und die Kultur, erfährt man dann im Museumshaus. Ausgestellt wird Kunst aus dem Norden, Jagdausrüstungen, Alltagsgegenstände sowie etliche Ausrüstungsgegenstände von verschiedensten Expeditionen. Man findet hier zum Beispiel Teile der Ausrüstung Amundsens, von seiner Tour, als Erster den Südpol zu erreichen.
Darüber hinaus gibt es eine jährlich wechselnde Ausstellung. Die diesjährige dreht sich um den Eisbären und passt somit perfekt zum Museum, denn der Name Nanoq kommt aus Grönland und bedeutet Eisbär. In dieser Ausstellung wir der Blick als erstes von einem auf den Hinterpfoten stehenden Eisbären gefesselt. Er steht in Originalgröße mitten im Raum und lässt alle Besucher winzig wirken.
Eröffnet wurde das Museum 1991, jedoch wurden die ersten Häuschen schon 1956 aufgebaut. Damals noch ohne den Hintergedanken, irgendwann ein Museum zu eröffnen. Pentti Kronqvist, der selbst schon an einigen Expeditionen teilgenommen hat, begann Häuschen, die er unterwegs gesehen hatte, mitten im Wald nachzubauen. Nachdem immer mehr Leute kamen, um seine Bauwerke zu bestaunen und er sah, wie groß das Interesse ist, kam ihm die Idee eines Museums. Mit fleißigen Helfern und etlichen Geld- und Sachspenden aus der ganzen Welt, hat er es geschafft das Museum Nanoq aufzubauen. Heute kommen jährlich knapp 10.000 Besucher in das Museum mitten im Wald.