Nachhaltigkeit in der EU am Beispiel Graz (Österreich)
Da viele junge Menschen anfangen ihr Leben bewusst nachhaltiger zu gestalten, insbesondere im Bereich der Ernährung, und dieser neue Trend sich derzeit immer mehr verbreitet, habe ich mich dazu entschlossen, über Nachhaltigkeit bei Nahrungsmitteln am Fallbeispiel von Österreich zu schreiben.
Nachhaltigkeit in der EU am Beispiel Österreichs
Schon seit einigen Jahren zählt Österreich zu einem der EU-Vorreiter bezüglich Nachhaltigkeit. Besonders in der aktuellen Zeit des Klimawandels ist es wichtig, dass Menschen beginnen, mehr auf ihren ökologischen Fußabdruck zu achten. Genau deshalb nimmt Nachhaltigkeit mittlerweile eine äußerst bedeutsame Rolle ein. Denn nachhaltige Entwicklung beschreibt die Wiederverwendung beziehungsweise die Erhaltung von Dingen. Es ist praktisch ein simples Handlungsprinzip der Ressourcen-Nutzung. Dabei sollte man sich überlegen, welche Auswirkungen bestimmte Taten oder Gegenstände auf eine längere Dauer haben. Als spezielles Thema habe ich mir hierbei zum Ziel gesetzt, mich detaillierter mit der Nachhaltigkeit in Graz, der Hauptstadt des südösterreichischen Bundeslandes Steiermark und gleichzeitig seit 2010 auch erste Fairtrade-Hauptstadt Österreichs, auseinanderzusetzen.
In Graz gibt es verschiedene Weisen Nachhaltigkeit durchzusetzen. Vor allem in den Bereichen Einkauf, Ernährung, Klima, Müll und Entsorgung, Mobilität, Energie, Mode sowie Sharing und Verleih, wird es Menschen ermöglicht mit mehr Nachhaltigkeit zu leben. Diesbezüglich setze ich mich in dieser Reportage spezifisch mit dem Thema Nachhaltigkeit im Bereich Ernährung auseinander.
Besonders beim Thema Ernährung will Graz hauptsächlich darauf achten, dass noch haltbare oder genießbare Lebensmittel nicht einfach im Abfall landen. Deshalb gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants und Märkte, die genau darauf schauen, dass Essen auch seinen Nutzen für diejenigen bringt, die Hunger haben oder sich keine vollwertigen Lebensmittel leisten können. Lokale wie das Dekagramm, Reformhaus Sonnenfrosch, Café Centraal, Velofood und Mischkof achten besonders auf regionale oder gar selbst gemachte Zutaten und umweltfreundliche Verpackung.
Auch Lebensmittelautomaten oder sogenannte Brotboxen sind an manchen Plätzen in der Stadt zu finden. Gut erhaltenes und nicht angerührtes Essen wird dabei dort abgegeben und kann von Vorbeikommenden mitgenommen und gegessen zu werden. Dieses System hat den Vorteil, dass kein Essen im Müll landet und derjenige, der das Essen mitnimmt, sich Geld für Essen sparen darf. Auch manche Bäckereien (z.B. Sorger) oder Supermärkte bieten Backwaren vom Vortag an, um der Wegwerfkultur entgegenzusteuern.
Selbst Apps wie beispielsweise „Too-Good-To-Go“ (Zu gut zum Gehen; Also: Zu gut, um einfach weggeworfen zu werden) sind mittlerweile in jedem Appstore am Handy leicht zum Herunterladen und eine perfekt durchdachte Strategie, um billig Lebensmittel kaufen zu können, die nicht mehr komplett frisch sind. Verpackungsfreie Lebensmittelgeschäfte wie „Das Gramm“ und „Das Dekagramm“ werden auch immer beliebter. Hier wird besonders auf den Verzicht von unnötigen Verpackungen und Plastik Wert gelegt, um die Umwelt zu schonen.
Ein weiterer Ort, um nachhaltiges Essen zu bekommen, sind Tagesmärkte oder Bauernmärkte (z.B. Markt am Hofbauerplatz), bei denen das Essen meist frisch von der Ernte und vom Erzeuger kommt. Dabei kann man sich sicher sein, dass dieses auch zu 100% regional und saisonal ist.
Zudem wird bei regelmäßigen Aktionen jeden ersten Samstag im Monat in der Grazer Herrengasse ein „Dumpstertisch“, der sogenannte Robin-Food-Tisch, aufgestellt. Auf dem Dumpstertisch finden sich Lebensmittel, die durchaus noch genießbar sind, aber wegen überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum, dem einen oder anderen Makel oder kaputter Verpackung nicht mehr verkauft und somit ansonsten weggeschmissen werden würden. „Dumpstern“ (oder auch Containern oder Mülltauchen) bezeichnet die Entnahme weggeworfener Nahrungsmittel aus Müllkübeln. Durch diese Aktion sollen die Augen der Bevölkerung geöffnet und gegen Lebensmittelverschwendung ein Zeichen gesetzt werden.
Diese verschiedenen Systeme und Möglichkeiten sind vor allem durch die heutige Generation entstanden. Die Jugendbewegung setzt sich demnach aktiv für solche Veränderungen und Verbesserungen des alltäglichen Lebens der Bevölkerung stark ein, um das Bewusstsein gegenüber der Natur und der Kostbarkeit von Lebensmitteln zu veranschaulichen. Außerdem sind zudem junge Menschen auch jene, welche an den Folgen der Ausbeutung der Natur zu kämpfen haben und durch Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung diese verhindern können.
Quellen:
https://nachhaltig-in-graz.at/
https://www.umwelt.graz.at/cms/beitrag/10208123/4995485/
https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit