Motivation
Warum gerade Griechenland? Karenaki hat dafür einen ganz bestimmten Grund: Sie möchte durch einen Europäischen Freiwilligendienst in Korinth ihre eigenen Wurzeln entdecken.
Heute möchte ich Euch erzählen, weshalb ich überhaupt als Freiwillige nach Korinth gehe: Für mich war eigentlich schon immer klar, nach dem Abi nicht gleich studieren zu wollen, sondern erstmal für längere Zeit ins Ausland zu gehen. Zum einen bin ich nach 14 Jahren Schule (durch meine schulische Faulheit bedingt habe ich im letzten Jahr erstmal Fachabi gemacht) nicht sonderlich motiviert, sofort weiter zu pauken und zum anderen bin ich mir auch noch gar nicht so sicher, was ich überhaupt studieren möchte.
Auch wenn Schleswig-Holstein sehr schön ist und ich mein Zuhause sehr schätze und liebe reizt mich die Ferne, so dass zum Beispiel ein Freiwilliges Soziales Jahr in Deutschland für mich ausgeschlossen ist.
In meinem Leben möchte ich mich besonders für beziehungsweise gegen drei Dinge einsetzen: Für den Umweltschutz, gegen Rassismus und gegen Armut! Deshalb war ich zuerst sehr an einem Umweltschutzprojekt in Neuseeland interessiert, allerdings hätte ich dort für drei Monate über 2.000 Euro blechen müssen und die habe ich nicht.
Schließlich hat mich mein Vater, welcher selbst in Berlin - als Leiter eines Jugendzentrums - mit Europäischen Freiwilligen gearbeitet hat und deutsche Freiwillige versandt hat, auf die Idee gebracht, am Programm des EFD teilzunehmen. Das tolle am Europäischen Freiwilligendienst ist, dass man die Chance hat, eine fremde Kultur kennen zu lernen und in einem Projekt mitzuhelfen ohne etwas dafür bezahlen zu müssen!
Gereizt hätten mich eigentlich viele Länder und ich würde auch gerne noch andere Fremdsprachen erlernen, aber am wichtigsten ist mir die griechische Sprache. Dies liegt daran, dass mein Vater Grieche ist, ich aber seine Muttersprache nicht beherrsche. Mein Vater selbst spricht perfekt Deutsch und auch mein Onkel und meine Tante sind der deutschen Sprache mächtig, mein Problem ist jedoch, dass ich mich nicht mit meinen Großeltern unterhalten kann, da sie weder Deutsch noch Englisch sprechen. Meine Großeltern sind deshalb sehr traurig und ich fühle mich etwas unvollständig, solange ich meine „Vatersprache“ nicht beherrsche.
Also habe ich beschlossen, die erstbeste Chance zu nutzen und nach meiner Schulzeit für längere Zeit nach Griechenland zu gehen.
Ich könnte natürlich auch einfach zu meinem Vater ziehen und mir einen Job suchen, aber das wäre nicht das Richtige für mich. Ich liebe zwar meine Eltern, aber ich möchte nun doch erstmal von zu Hause raus und da wäre ich ja schön blöd, würde ich von meiner Mutter gleich zu meinem Vater ziehen. Nein, Danke! Ich finde es viel reizvoller mit jungen Leuten zusammen zu wohnen und nicht einfach nur Geld zu verdienen, sondern vielmehr etwas Soziales zu tun! Dafür ist das Programm des Europäischen Freiwilligendienstes meiner Meinung nach genau das Richtige!
Für das Projekt in einem Jugendinformationszentrum in Korinth habe ich mich entschieden, da mein Vater aus dieser Gegend kommt - dort also meine Wurzeln sind. Ich war zwar schon öfters mal dort, aber immer nur im Juli oder August und nun möchte ich auch mal die anderen Monate/Jahreszeiten dort erleben! Außerdem habe ich dort die Möglichkeit, ab und zu mal meine Familie zu besuchen und den richtigen Dialekt zu lernen! Stellt Euch mal vor, ich ginge nach Kreta oder so, lernte Griechisch, käme zu meinen Großeltern und sie verstünden mich immer noch nicht. Das wäre dann doch sehr frustrierend für alle Beteiligten!
Nun freue ich mich wirklich sehr, die Kultur meines Vaters endlich richtig kennen zu lernen!
P.S.: Das Foto im letzten Eintrag ist übrigens letzten Sommer in Nafplio entstanden, einem schönen kleinen Städtchen im Nordwesten der Peloponnes. Wenn ich solche Bilder sehe, ist meine Vorfreude besonders groß!