Monat 5!
Lasst mich mal überlegen. Was haben wir jetzt? Ende Januar, hm... Ich denke, genau der richtige Zeitpunkt für ein paar rückblickende Sätze. Also – Davai! (russ. = los geht’s!)
Hallo ihr Lieben, schön dass ihr wieder eingeschaltet habt! :D
Drehen wir die Zeit mal für etwa einen Monat zurück.
24.12.15: Wie ich im vorherigen Artikel schon geschrieben habe, war ich am Heiligen Abend bei Tija und ihrer Familie eingeladen. Ich bin schon nachmittags zu ihr. Ihre drei Kiddies waren total niedlich angezogen mit oversize Nikolausmützen! Haben den Baum geschmückt und viel gespielt. Klar, in die Kirche sind wir auch, die (nur) zwei Stunden lang gedauert hat. Abends gab's reichlich zu essen und nebenher hatten wir eine Karaokeparty mit lettischen Weihnachtsliedern. Statt Christkind kommt am Morgen des 25.12. der „Ziemassvetku vecitis“ (Weihnachtsmann) und befüllt die großen Weihnachtssocken mit Geschenken (davanas). Zum Abschied hat mir Tija noch ein kleines Geschenk in die Hand gedrückt. Ich hatte wirklich einen schönen Tag, so anders aber auch so familiär und glücklich:)
25.12.15 + 26.12.15 : Die beiden Weihnachtsfeiertage habe ich zusammen mit sieben anderen Freiwilligen in der Nähe von Riga verbracht. In einem Ferienhaus + Sauna hatten wir, in Anbetracht der relativ kurzen Zeit, ne Menge Spaß! Hat sich gelohnt, den Weg auf sich zu nehmen.
Zwischen Weihnachten und Silvester hatte ich noch ein paar „Arbeitstage“. Ich hatte Zeit, in Ruhe ein paar Projekte fertigzustellen und den Lehrern ein wenig zur Hand zu gehen. Am 29.12. kam dann Marine auch schon zurück von ihrem Finnland-trip. Nachdem wir uns elf Tage lang nicht gesehen haben, gab's eine Menge zu erzählen!
30.12.15 – 1.1.16 : Neujahr haben wir im Rahmen eines Silvestercamps zusammen mit anderen „jaunieši“ (Jugendlichen) verbracht. War alles super organisiert, mit Spielen, Outdoor- Aktivitäten, Snacks und Entspannung!
Ab 4.1.16 : Back to school und endlich wieder alle Kids sehen!
Auch diesen Monat haben wir viel Kreativarbeit mit den Kindern organisiert und gemacht. Darunter z.B. Tiere aus Papierrollen oder Tannenzapfen; Daumen – bzw. Stäbchenkino; und Reflektoren.
Marine und ich haben ein neues Projekt gestartet: Einen Kurzfilm über unsere Grundschule (+ Kindergarten), v.a. für zukünftige Freiwillige, um gute Einblicke zu geben. Haben uns also ein großes gelbes Mikrofon geschnappt und gefühlt alles und jeden interviewt, und Unterricht und Umgebung gefilmt. Wir planen, das Video im Februar fertigzustellen.
Vor allem wurde es aber so richtig kalt! Wir haben sogar die – 30°C – Marke geknackt! Sowas hab ich ehrlich gesagt noch nie erlebt. Da friert dir sofort das ganze Gesicht ein. Wenn die Temperaturen unter -25°C fallen, brauchen die Kinder nicht zur Schule kommen, unter -20°C für die Kindergartenkinder. (Deshalb sah's im Kindi im Januar immer recht mau aus.) Schnee gab's auf einmal genügend und ganz Valmiera hat sich in ein Winterwonderland verwandelt. Die Kinder haben es total genossen, im Garten Schneeengel zu machen, Schneemänner zu bauen, Schlitten zu fahren, oder einfach wild herumzurennen.
Nachdem ich Anfang Januar beschlossen habe, dass der Tannenbaum jetzt ausgedient hat, haben wir den kurz und schmerzlos entfernt – Fenster auf und raus damit! :D
Zwei Nachrichten innerhalb einer Woche haben mir auch nocheinmal vor Augen geführt, dass mein EFD sich seiner Halbzeit nähert:
> mein Halbzeit- Training steht Anfang Februar an
> meine lettische Organisation hat bereits eine Freiwillige für das Projekt im nächsten Jahr ausgewählt
23.1.16 – 26.1.16 : Eines sollte ich, den Januar betreffend, natürlich unbedingt erwähnen: Marines und mein Kurztrip nach Oslo (Hauptstadt von … wie war das? Finnland? Schweden? Oder doch Norwegen? Richtig, Norwegen wars! *Geographie – Genie*).
Unser Flieger ging von Riga morgens um 6.00 Uhr. Da es leider keine Nachtbusse von Valmiera nach Riga gibt, mussten wir den letzten Bus am Abend vorher nehmen und ein paar Stunden in Riga überbrücken, bevor es per Taxi zum Flughafen ging. War aber kein Problem, Restaurants und Bars waren die perfekte Lösung. Am Flughafen haben wir noch ein paar Kröten, ähm Kronen gewechselt und los konnte es gehen. Mit Zeitverschiebung sind wir um 7.30 Uhr in Oslo, Torp gelandet. Der Flughafen liegt ca. 110km von Oslo entfernt, haben uns also in den Zug gesetzt und sind letztlich um 9.30 Uhr angekommen. Langsam kam Müdigkeit auf, da wir ab dem Zeitpunkt schon über 24h auf den Beinen waren. Was war also die logische Konsequenz? Kaffee! Bei einem netten kleinen Tässchen Kaffee mit nettem Bahnhofambiente für umgerechnet 5 Euro wurde mir dann auch klar, dass Oslo, und allgemein Norwegen, wohl tatsächlich einer der teuersten Orte der Welt ist.
Wir haben dann beschlossen, dass wir erstmal lieber zu Fuß versuchen wollten, unser Hostel zu finden. Der Navigator hat uns nicht enttäuscht und wie versprochen innerhalb von 30 Minuten zum Ziel geführt. Innerhalb der nächsten Tage war er neben der Stadtkarte ein treuer Begleiter und Helfer. Auf jeden Fall haben wir uns an diesem 1. Tag noch ein bisschen das nähere Umfeld des Hostels angeschaut und uns erste Eindrücke gemacht. Spätnachmittags haben wir in der zimmereigenen Küche Pasta gekocht und sind vor acht Uhr abends hundemüde ins Bett gefallen.
Nachdem wir 14 Stunden durch- und ausgeschlafen hatten, waren wir am nächsten Tag wieder fit und haben beschlossen, uns an jenem Sonntag den Vigeland – Skulpturenpark, für den Oslo mitunter populär ist, anzuschauen. Temperaturen waren zwischen 0°C und -2°C, war also für unsere Verhältnisse und Empfindung recht warm. An dem Tag sind wir ziemlich viel gelaufen, da der Park alleine schon eine Stunde zu Fuß entfernt lag. Auf dem Hinweg gab es noch den ein oder anderen Park oder Laden, den wir uns angesehen haben. Highlight des Tages war aber wirklich der Skulpturenpark! Nachmittags waren war dann doch recht durchgefroren und haben uns nach einem Platz umgesehen, wo es den Kaffe ja vielleicht doch ab 3 Euro gibt. Hm, nicht ganz. Diesmal waren es 6 Euro! Was soll's!
An Tag 3 und gleichzeitig letztem Tag haben wir ein straffes Programm ausgearbeitet: Zuerst zur Nationaloper, die am Hafen gelegen ist, von dort zum Schloss, das Rathaus, Royal Palace, Parlament und Oslo Downtown! Und alles mit freiem Eintritt, war wirklich top. Nach einer ausgiebigen Kaffeepause bei Starbucks wollten wir den Bus zum Flughafen für den nächsten Morgen klarmachen, um rechtzeitig am Flughafen zu sein (Flieger sollte um 7.00 Uhr gehen). Hm, blöd nur, dass sich die Busfahrpläne ausgerechnet NICHT an unserer Fluggesellschaft orientieren. Einziger Bus wäre um 16 Uhr gegangen... Also war die Idee: mit Zug zum Flughafen. Gibt's auch keinen, nur abends vorher um 8 Uhr der letzte. Also wie bei der Hinreise Zeit überbrücken? Nein, weil der Flughafen über Nacht schließt, genauso der Bahnhof dort, und draußen wollten wir die Nacht dann doch nicht verbringen. Plan E: neuen Flug buchen! Glücklicherweise gab es für den nächsten Tag um 9.30 Uhr einen Flug nach Riga vom anderen, zentral gelegenen Flughafen. Also alles kein Problem, hat dann alles noch gut geklappt und sind safe and sound wieder in der lettischen Heimat gelandet!
Spannender und unvergesslicher Trip!!!
Jetzt aber zurück in die Zukunft!
Der Januar liegt ja weitgehend hinter mir. Für den Februar stehen auch schon wieder mehr als genug Projekte und Aufgaben an. Darunter eben mein Halbzeit- Training, Besuch von zwei Freiwilligen in unserem Kindergarten, Arbeit in einem Co-Projekt mit anderen Freiwilligen, Vorbereitung des Deutschlandtrips Anfang März; und nicht zu vergessen – meine Vorfreude auf Ende Februar ist schon riesig – Pia kommt mich besuchen!!
Langweilig wird’s also nicht werden.
Ihr könnt also gespannt sein, was es beim nächsten Mal zu lesen gibt, wenn es wieder heißt …
„Hallo ihr Lieben...!“
Liebe liebe Grüße an euch alle,
Diana