Mittelaltermarkt und Feiern auf spanische Art
Mein erstes Wochenende in Tudela.
Hallo ihr Lieben!
Jetzt ist es soweit, ich bin schon eine Woche in Tudela und mir geht es mit jedem Tag besser. Ich bin sehr viel unterwegs und unternehme viel mit Lena und anderen Bekannten. Einerseits kommt es mir so vor, als wäre ich schon länger als eine Woche in Tudela, andererseits gibt es immer wieder Momente in denen ich überlege, wie lang zehn Monate doch sind und wie langsam die Zeit vergeht.
Aber jetzt zu meinem Wochenende...
Am Freitagvormittag haben Lena und ich das Bücherregal im Kinderzimmer des Cruz Roja aufgeräumt und sortiert. Anschließend sind wir mit einem anderen Freiwilligen durch Tudela gelaufen und haben Werbung für zwei Kurse aufgehängt, welche demnächst starten. Am Nachmittag waren wir nur kurz im Cruz Roja um Tüten mit Schulsachen für Kinder aus den umliegenden Dörfern zu packen. Wir konnten dann früher als gedacht gehen und sind dann mit Miryam ins Schwimmbad gegangen.
Das Schwimmbad war wirklich toll. Es gab drei Schwimmbecken, einen Wirlpool, eine Sauna, ein Dampfbad und noch andere Sachen. Außerdem bietet das Schwimmbad auch Sportkurse an. Gegen neun Uhr haben wir uns dann auf den Weg in die Stadt gemacht, um den Mittelaltermarkt zu besuchen. Dort trafen wir noch zwei Freundinnen von Miryam und aßen zu Abend, was sehr kostspielig endete.
Samstags skypte ich mit meinen Großeltern und traf mich dann mit Lena und Natalia, einer Freundin von Miryam. Zusammen besuchten wir nochmals den Mittelaltermarkt, aber dieses Mal bei Tageslicht. Lena und ich kauften uns ein Armband und verbrachten einen ruhigen Nachmittag bei Lena, denn nachts wollten wir feiern gehen.
In einem Dorf, 20 Minuten von Tudela entfernt, gab es nämlich ein großes Fest. Also trafen wir uns gegen halb elf mit Miryam und ihrem besten Freund und machten uns gegen zwölf Uhr auf nach Citruenigo. Die Feiern fangen in Spanien aufgrund des späten Abendessens erst gegen zwölf Uhr nachts an. Dort angekommen gingen wir erstmal über eine Art Jahrmarkt, wo ich meine ersten Churros aß und trafen uns dann mit Freunden von Miryam, die wir teilweise schon von Mittwoch kannten. Mit ihnen gingen wir in einen Club. Auch wenn es sehr voll war, hat es viel Spaß gemacht und ich war erstaunt, dass ich sogar einige spanischen Lieder kannnte.
Was mich erschreckt hat, war der Brauch des "Botellons", denn wir vor zwei Jahren im Spanischunterricht besprochen hatten und der genauso hier zelebriert wird. Die Jugendlichen treffen sich in ihren Cliquen, um zu feiern und bringen meistens schon alkoholische Gemische mit oder kaufen sie dann in einer Bar und trinken bis zum Umfallen. So viele betrunkene Jugendliche, die teilweise auf der Straße gelegen haben, ahbe ich noch nicht gesehen. Ich hätte auch nicht gedacht, das der "Botellon" immer noch so stark durchgeführt wird, da es einige Kampangen dagegen gab.
Um halb fünf morgens habe ich dann den Bus nach Tudela genommen und lag um 5 Uhr endlich im Bett.
Am Sonntag habe ich lange geschlafen, geskypt und mich ein bisschen von der langen Nacht erholt. Abends bin ich mit Lena und Natalia noch in eine katholische Messe gegangen, was ein eindrucksvolles Erlebnis war.
Heute begann dann wieder die Arbeit, die mir nach wie vor sehr viel Spaß macht. Vormittags gab es einen neuen Kurs, in dem wir die Senioren dabei unterstützen ihr Gedächtnis mit kleinen Übungen zu trainieren und nachmittags kam dann die Gruppe von Mittwoch und wir bearbeiteten Arbeitsblätter. Nach der Arbeit bummelten Lena und ich noch durch die Läden.
Jetzt werde ich zu Abend essen und wünsche euch eine gute Nacht.
Alles Liebe
~ Lea ~
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