Meine neue Aufgabe
Dank eines neuen Projekts fühlt sich Karenaki auf der Arbeit endlich so richtig gefordert. Und noch ein Highlight: Ihre Chefin wechselt zum ersten Mal selbst die Klotüten.
Juchuuu! In 14 Tagen kommt mich meine Mama besuchen! Irgendwie ist das ganz eigenartig, weil ich mich schon sehr darauf freue, es aber noch gar nicht richtig realisiert habe. Gestern Abend hatte ich mal ein schoenes Erfolgserlebnis, was meine Arbeit angeht. Manos hat in seiner Radioshow EVS-Projekte vorgestellt, welche ich zuvor rausgesucht hatte. Das ist naemlich meine neue und etwas enspruchsvollere Arbeit, von der ich euch noch nicht wirklich was geschrieben habe. Manos schickt mir ab und zu einen Riesenschwall EVS-Projektbeschreibungen. Je nach dem ob die Beschreibungen viel zu kurz oder viel zu lang sind, durchforste ich das Internet nach mehr Informationen oder suche das Wesentliche heraus. Die Informationen fasse ich dann sehr komprimiert zusammen. Diese nutzt Manos, um durch E-Newsletter, Radio und Zeitung junge Leute anzuspornen, als Europaeische Freiwillige ins Ausland zu gehen. Ich habe endlich das Gefuehl, etwas Wichtiges zu tun und langeweile mich kaum noch hier im Zentrum! Die meisten Griechen zwischen 20 und 30, die ich hier kennengelernt habe, waren noch nie im Ausland. Sie sind aber auch nicht so, dass sie von sich aus darauf kommen fuer laengere Zeit ins Ausland zu gehen, deshalb ist es sehr wichtig, sie auf ihre Moeglichkeiten aufmerksam zu machen, damit sie wenigstens sie Chance bekommen, mal ueber den Tellerrand zu gucken!
Momentan ist das Arbeitsklima hier echt angenehm! Mit Ioanna und dem Chef hatte ich ja noch nie Probleme, aber Christina und Manos haben mich manchmal ganz schoen genervt. Manos ist seit neustem aber sehr motiviert und ich find ihn klasse, zum einen, weil er mir diese neue Aufgabe gegeben hat und zum anderen, wei er sich voll fuer mich als Freiwillige einsetzt! Das liegt wahrscheinlich daran, dass er selbst auch mal Freiwilliger war und weiss wie aetzend es ist, wenn man von oben herab behandelt wird. Christina hat glaube ich vom Chef ne Standpauke bekommen, dass sie sich mehr fuer das Jugendzentrum einsetzen und sich nicht nur um ihre Theaterprojekte kuemmern soll. Das hat sie sich wohl sehr zu Herzen genommen. Sie fragt mich jetzt immer "Karen, machst du mir meinen Kaffee oder soll ich ihn mir selbst machen?". Okay, das ginge auch ein bisschen freundlicher, aber es ist schon ein riesen Fortschritt. Freitag gab's dann puenktlich zum Wochenende die Krönung: Christina hat von sich aus zum ersten Mal die Klotüten gewechselt! Ich glaube, ich habe geguckt wie ein Auto... Ach ja, die frischen Tüten musste ich ihr natürlich zum Klo bringen, aber das waere ja auch ein Weg zuviel gewesen...