Mein Wochenende
Julchen1107 hatte einen anstrengenden Arbeitstagtag im Kinderheim. Während ihrer freien Stunden erholte sie sich am Strand und traute sich schon mit den Füßen ins Wasser.
Dieses Wochenende ist fast um und kam mir im Gegensatz zu dem letzten sehr kurz vor. Das liegt wohl daran, dass ich vergangenes Wochenende nix zu tun hatte und es schon etwas langweilig war, da die anderen entweder für Prüfungen lernen mussten oder gar nicht in Ventspils waren, weil sie nach Hause gefahren sind. Da ich für Juni ja immer noch ein paar freie Tage sammeln muss, habe ich gestern gearbeitet.
Als ich um zehn Uhr im Heim ankam, war ich erst mal etwas geschockt, denn im Spielzimmer herrschte totales Chaos, obwohl eine Erzieherin drin saß. Ein Stuhl und zwei Sofas wurden mal wieder von den Kleinen auseinander genommen. Das machen sie gern, dürfen es aber eigentlich nicht. Die Erzieherin, die gestern gearbeitet hat, ist inzwischen ein psychisches Frack. Sie hat noch einen Job in einer Sonderschule und arbeitet sehr viel, aber ich habe kein Mitleid mehr mit ihr, denn was sie sich gestern geleistet hat, hat mich wirklich wütend gemacht.
Immer, wenn sie arbeitet, jammert sie, dass sie müde ist und ihr diese Arbeit nicht gefällt und dass sie nach Hause will. Sie verbietet den Kindern nichts mehr, lässt sie einfach machen, was sie wollen und wenn sie dann doch von ihnen genervt ist, schlägt sie zu und das nicht zu wenig! Sie denkt bei den Kindern ist eh nix mehr zu retten (was für Oskars und Armands leider stimmen mag, denn deren Erziehung ist meiner Meinung nach fehlgeschlagen - sie schreien, treten, hauen, spucken und wenn man ihnen etwas nicht erlaubt, wird man angespuckt oder bekommt den Stinkfinger gezeigt und dann machen sie es doch).
Als wir dann rausgegangen sind, kam der Hammer! Drei der Kleinen wollten spazieren und vier wollten im Sandkasten spielen. Also meinte Natalja (die Erzieherin), dass sie auf die vier (unter anderem Oskars und Armands) aufpasst und ich mit den anderen spazieren gehen soll. Ich ging also los, kam aber nicht weit, denn plötzlich hörte ich, wie ein Mann rumschreit „Was macht ihr da?! Wo ist eure Erzieherin? Haut ab!" Ohje... Oskars und Armands waren nicht mehr im Sandkasten, sondern im Blumenbeet, das den älteren Leuten, die im gleichen Gebäude wie die Kinder wohnen, gehört.
Und sie hatten es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht sämtliche Blumen rauszureißen. Romulda war auch aus dem Sandkasten ausgebüchst, nur Renate war noch dort. Aber von Natalja war weit und breit keine Spur. Sie hat sich einfach aus dem Staub gemacht! Also musste ich wohl die vier "Sandkasten-Kinder" auch noch mitnehmen... und wie gesagt - es gibt da zwei, die einfach nicht auf mich hören. Ungefähr eine halbe Stunde später kam Natalja dann und hat nichts zu ihrem Verschwinden gesagt. Wieder am Sandkasten angekommen ist sie wieder gegangen und zwei der Teenies haben mir dann mit den Kleinen geholfen.
Zur Mittagsschlafszeit hab ich dann mit den Großen :D Kuchen gebacken. Gegen 16 Uhr sind die Kleinen, ein paar Teenies, eine Erzieherin (zum Glück nicht Natalja) und ich zum Jahrmarkt gefahren, wo alle drei Freifahrten mit verschiedenen Karussels hatten.
Und heute hatte ich frei! Früh gab's erst mal ein großes Gewitter, worüber ich ganz froh war, denn so konnte ich mich guten Gewissens bis zwölf Uhr mittags ins Bettchen kuscheln :). Am Nachmittag kam dann ganz fix die Sonne raus und ich bin mit Jana zum Strand gegangen, wo heute doch schon einige Leute baden waren. Ich hab' mich immerhin schon mit den Füßen ins Wasser getraut. Wenn das Wetter so bleibt, dann ist das Wasser auch bald für mich warm genug, um schwimmen zu gehen :).