Mein erster Tag am Hauptbahnhof
Ich bin vor 1 1/2 Jahren ohne Sprachkenntnisse mit meiner Mutter aus Honduras nach Hamburg gekommen. Hier berichte ich von meinem ersten Tag.
Fremd in Europa
Mein erster Tag am Hauptbahnhof
(von Eduardo,Schüler der STS am Hafen, Neustadt, internationale Klasse 10)
Eines Tages war ich am größten Bahnhof von Hamburg unterwegs, also am Hamburger Hauptbahnhof. Ich war mit meiner Mutter zusammen und ich habe viele Personen gesehen, unter anderem eine Frau, die gerade telefonierte. Aber ich habe eine Fremdsprache gehört. Denn ich bin Eduardo aus Honduras und ich bin 17 Jahre alt. Bei dem Telefonat der Frau habe ich mich gefragt, was sie wohl sagte. Dann sprach sie mich plötzlich auch noch an: „Hallo, kannst du mir sagen, wie spät es ist?“ Aber ich habe gar nichts, absolut gar nichts verstanden. So habe ich meinen Namen gesagt, aber sie fragte nochmal nach der Uhrzeit. Ich antwortete wieder mit meinem Namen. Die Frau fing an zu lachen und ging weg. Ich war damals sehr nervös in diesem Moment. Ich sagte laut zu mir selbst:“Oh, mein Gott, wo bin ich nur? Wohin bin ich gegangen?“
Aber das war nicht das Ende. Danach ging ich zu MC Donald’s. Denn Mc Donald‘s kannte ich bereits aus meiner Heimat Honduras. Wenigstens etwas Vertrautes beim Essen sollte es sein. Ich war sehr hungrig, also bestellte ich einen Hamburger auf Spanisch. Aber die Bedienung verstand mich auch hier nicht gleich. Ich bin daraufhin weggelaufen und war sehr sauer, aber auch traurig, weil niemand aus diesem fremden Land mich verstehen konnte. Ich ging enttäuscht nach Hause.
Aber heute kann ich deutsch verstehen und auch sprechen. Ich habe deutsch in einer internationalen Klasse gelernt und ich weiß, wenn sich jemand in dem Zug, oder auf der Straße unterhält, worüber sie sprechen. Das gibt Sicherheit. Ich kann jetzt auf Fragen antworten und kann in Deutsch meinen eigenen Hamburger bestellen. Jedoch esse ich noch nicht so gerne die deutschen Spezialitäten, weil meine Mutter zu Hause immer die Spezialitäten aus meiner Heimat Honduras kocht.
Und ich freue mich sehr, weil ich viele Personen in der Schule kenngelernt habe. Jetzt habe ich viele Freunde gefunden und jetzt ist es für mich nicht mehr so schwer hier zu leben wie am Anfang, als ich die Sprache noch nicht konnte und keine Freunde hatte.