Mein EFD in Spanien!
In diesem Artikel werde ich über meine Erfahrungen im EFD berichten,die ich bisher gemacht habe.Jetzt bin ich fast 5 Monate hier. Aber lasst es euch doch einfach von mir erzählen..
Hallo alle zusammen!
Hier kommt mein erster Blog über meinen Freiwilligendienst in Spanien. Also ich bin hier in der Nähe der Pyrenäen,nicht weit entfernt von der französischen Grenze. Bisher sind es 5 Monate, die ich hier bin. Das Dorf in dem ich lebe, ist relativ klein (um nicht zu sagen, sehr klein). Mehr als 1.200 Einwohner hat Ayerbe nicht. Bevor ich hierherkam, hatte ich mir das Drofleben nicht wirklich als ein Problem vorgestellt, weil es genau das Gegenteil von dem gewesen wäre,wie ich in Deutschland gelebt habe (Ich komme aus Stuttgart). Daher dachte ich, es würde in jedem Fall eine Herausforderung darstellen (was es definitiv auch tut!). Aber es ist schon ein sehr grosser Unterschied zu Stuttgart. Das meine ich nicht unbedingt negativ,trotzdem vermisse ich das Stadtleben sehr. Aber von vorne..
Ich kam am 1. September hier an. Ein kleiner Schock war das erstmal schon,weil ich dann auch noch, als ich Nachts ankam, ausversehen in die falsche Wohnung gelaufen bin :D. Über die Wohnung war ich anfangs etwas schockiert. Ich weiss zwar nicht wirklich, was ich erwartet hatte, weil ich eigentlich versucht hatte, keine (grossen) Erwartungen zu haben, aber trotzdem war ich ein wenig schockiert. Die Dusche ist sehr klein und dazu könnte auch mal das Fenster ausgetauscht werden. Jetzt im Winter ist es furchtbar kalt in der Wohnung, weil die Fensterglasscheiben so dünn sind und die Heizung auch nicht gerade die Beste ist. Aber naja, also ich wohne mit einer Italienerin zusammen, die vor mir schon 3 Monate hier war. Sie konnte mir also auch zeigen, wie alles funktioniert. Da ich schon ein bisschen Spanisch aus der Schule konnte, war die Verständigung auch nicht so schwer. Dann ging es also am ersten Tag zur Arbeit, wo mich dann gleich der nächste Schock erwartete. Die Arbeit war überhaupt nicht das, was ich eigentlich erwartet hatte. Ich kam mir irgendwie vor, wie im falschen Film. Aber ich kam mit sehr viel Motivation, also machte ich das Beste daraus,obwohl es mir überhaupt keinen Spass machte/macht. Meine Arbeit besteht darin, dass ich Artikel für meine Organisation schreibe, die bereits genau so schon im Internet stehen. Das heisst also, ich schaue im Internet z.B. bei der Zeitung "el país" (Das Land), klicke dann auf den Register "tecnología", schaue, was der neueste Artikel ist und schreibe ihn ab (genau so, wie er ist). Verändern darf ich ihn leider nicht, aber genau das würde eine Herausforderung für mich darstellen, wenn ich eigene Artikel schreiben dürfte.
Kurz nachdem ich ankam, war dann auch die "Fiesta de Santa Leticia", also einfach ein Fest, das eine Woche lang geht, in dieser Woche arbeitet hier niemand, weil man feiert ja dann auch entsprechend lang in der Nacht ;). Es wird gegessen, es gibt Musik in einem grossen Zelt, es wird getanzt, gelacht, Spass gehabt. Das auch war der erste Zeitpunkt, an dem ich wirklich die Leute hier kennengelernt habe. Was mich wirklich sehr gefreut hat, war die Tatsache, dass alle offen waren, sich mir vorgestellt - und mich einbezogen haben. Allerdings wurde mir dann auch klar bzw. ich realisierte es zum ersten Mal so richtig, dass ich in Spanien bin. Weit weg von meiner Familie, weit weg von meinen Freunden, weit weg von meinem 'alten Leben'. Ich war Abends lange wach und hatte wirklich Spass mit den Leuten. Als dann die fiesta vorbei war, ging der Alltag wieder los. Und mir wurde wieder klar, dass es hier nicht jeden Tag so ist, wie zu dem Zeitpunkt, als fiesta war. Das hat mich erstmal entmutigt. Die meisten Leute kamen von ausserhalb und wohnten gar nicht in Ayerbe, was ich nämlich anfangs dachte. Das wäre ja an sich auch nicht so schlimm gewesen, aber ich habe eben hier kein Auto (ausserdem auch noch keinen Führerschein) und die Verbindungen mit Zug und Bus sind leider eine Katastrophe.
Ende September war Ich dann für eine Woche in Santiago de Comopstella auf meinem Anreisetraining. Das war wirklich klasse, und hat mir auch super gefallen. Ich habe viele Leute aus Deutschland kennengelernt, und Freundschaften geknüpft. Auch Santiago als Stadt hat mir sehr gut gefallen, ganz zu schweigen von "A Coruña", was relativ 'in der Nähe' am Meer liegt. Insgesamt habe ich diese Woche sehr genossen.
Dann kam auch schon der Oktober. Im Oktober habe ich mich mit einer Freundin, die ich vor der Ausreise nach Spanien in Deutschland kennengelernt habe getroffen. Sie wohnt in der Nähe von Barcelona und ich habe sie über ein Wochende besucht. Auch mit ihr hatte ich sehr viel Spass ,nicht zuletzt weil es unglaublich gutgetan hat, Deutsch mit ihr zu sprechen. Am Ende des Tages, war ich meistens heiser vom vielen Reden :D
Auch habe ich im Oktober einen Jungen kennengelernt, der mir in den nächsten Monaten immer wichtiger wurde, er heisst Enrique.
Im November hat mich meine Mama aus Deutschland für eine Woche hier besucht. Ich habe mich unglaublich gefreut, sie bei mir zu haben. Endlich jemanden aus meiner Familie bei mir zu haben, endlich wieder jemanden in den Arm nehmen zu können...endlich meine Mama, die mich so gut wie niemand anderes hier kennt. Die Woche mit ihr ging leider viel zu schnell vorbei. Aber wir haben viel unternommen, und hatten dann auch endlich ein Auto. Ohne Auto ist man hier wirklich aufgeschmissen. Ich habe mich sehr komisch gefühlt, als sie wieder weg war. Auch weil sie einfach ein Stück zu Hause für mich war. Aber der November verging. Enriqe (der Junge,den ich zuvor erwähnte) wurde immer wichtiger für mich,nicht zuletzt auch, weil wir viel zusammen unternommen - ,viel gelacht haben.
So kam der Dezember, und ich ging nach Malaga, für das Midterm training. Andalucía ist wirklich sehenswert. Die Landschaft ist voller Olivenbäume, aber sehr viel grüner als hier. Die Häuser haben auch einen ganz anderen Baustil. Alles im allem, eine wunderschöne Gegend! Ich traf auch einige der Leute aus Santiago wieder, mit denen ich mich dort angefreundet hatte. Leider waren es nur ein paar Tage dort. Trotzdem waren es einige der schönsten Tage, die ich hier in Spanien verbracht habe.
Dann war es auch nicht mehr lange bis zu meinem Heimflug am 22. Dezember über Weihnachten. Die Wochen bis dahin verbrachte ich hier in Ayerbe oder einmal mit Enrique in Zaragoza. Und dann endlich, endlich kam der 22. Dezember.. Ich glaube, ich war selten so glücklich wie in dem Moment, als ich meine Familie und meine Freunde am Flughafen stehen sah. Endlich hatte ich alles wieder, was ich in den vergangenen Monaten vermisst hatte. Für mich war es das schönste Weihnachten und das schönste Silvester seit langem. Aber es kam nicht darauf an, was ich geschenkt bekam, oder wie gut das Essen war. Es war das schönste Weihnachten seit langem, weil ich meine Familie und meine Freunde wiederhatte, die ich so sehr vermisst hatte. Weihnachten war das erste mal in seiner Bedeutung genau das, was es sein sollte..das Fest der Liebe, an dem alle zusammenkommen, um genau diesen einen Tag zusammen zu verbringen.
Auch die 3 Wochen, die ich in Deutschland war, haben mir unglaublich gutgetan und es fiel mir wahnsinnig schwer, wieder zu gehen. Aber jetzt bin ich wieder hier, der Alltag hier ist zurück und ich vermisse meine Familie mehr denn je..
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine Erfahrungen hier geben und wenn Fragen sind, oder ihr etwas wissen wollt..einfach fragen! ;)
Lisa
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