Man kann alles, alles was man will...
...man braucht nur ein wenig Feenstaub. Obwohl es Herbst ist, wird AnnaDoerte in Italien von einer Wespe gestochen. Aber damit endet der seltsame Teil des Wochenendes noch lange nicht. Außerdem gibt es viel zu lernen.
Heute (Samstag, der 24. Oktober) war ein mysteriöser und gleichzeitig guter Tag.
Am Morgen hat mich eine Wespe gestochen und das im Fast-Winter!
Es ist Samstag und eigentlich hab ich frei, aber das hatte sich heute Mittag um drei Uhr erledigt.
Ich hatte Jado versprochen mit ihm einen Termin zu nehmen, um seine selbstgemachten Tattoos zu überdecken. Eigentlich kein Problem soweit.
Nach ein paar Fragen an Passanten haben wir den Laden auch gefunden und alles ging klar.
Silvia (Educator) hatte mich auch noch gebeten im Bennet ein paar Sachen einzukaufen, da die Jungs morgen nach Venedig fahren. Alles gar kein Problem, dachte ich.
"Bennet", das Schild hatte ich schon oft gesehen. Richtig, das Schild. Aber hinter dem Schild war leider kein Bennet.
Jado und ich hatten unzählige Spazierfahrten rund um Pavia, bis wir nach 1,5 Stunden den Bennet fanden.
Wohlgemerkt, Pavia hat 72000 Einwohner – aber was soll’s YES WE CAN!
Ich hab währenddessen super viel gelernt, obwohl ich mich immer noch nicht klar über den Unterschied zwischen "furbo/a" und "intelligente" klar bin (wer mir weiterhelfen kann, das wäre nett), da mein Wörterbuch die selben Worte dafür hergibt.
Als ich dann todmüde, aber nur wenig genervt, nach ganzen vier Stunden wieder in der Kommune ankam, bin ich rüber nach Pavia gefahren, um mich mit ein paar Freunden, die in Mareks Klasse sind, zu treffen. Alles Spanier, aber sie sprechen hervorragend Englisch.
Ich hatte das Auto aus der Kommune von Silvia und konnte somit nichts trinken, aber Marek hatte den polischen Wodka eingekauft. Sie sind nach Milan in die Disco gefahren, für mich ging das nicht mehr.
Autofahren in Italien ist so was von anstrengend.
Jetzt hab ich ein Sandwich aus dem Kühlschrank geklaut und versprochen für die anderen in Pavia Mittagsessen zu kochen.
Die Sonne scheint übrigens wieder, heute war ein T-Shirt Tag.
Das war mein heutiger Tag.
Ich hab den Sprachkurs im Übrigen von A zu B gewechselt und habe nur noch Smalltalk in Italienisch.
Ich habe ein Loch in die Autotür gefahren (ist möglich, auch ohne Beule), aber es ist nur eins von vielen - "Fa niente".
Ich habe in Certosa di Pavia das Monument gesehen und muss sagen, dass es mich fast mehr beeindruckt, als der Mailänder Dom und eine gewisse Magie ausstrahlt, auch weil es so einsam ist. Wer ist schon am Dienstagmorgen auf Touri Tour?
Wir haben jemand neuen, der hier arbeitet, sie ist 22, heißt Louisa und ist furchtbar nett und lieb, wir können lange vor dem Kamin sitzen und quatschen, sie macht das italienische FSJ, wohnt aber in Milan.
Meine Pakete aus Deutschland sind angekommen und meine Wohnung ist nun eigentlich sehr schön, also mir gefällt es, nur das ich Julie, die genau vor einer Woche ausgezogen ist manchmal vermisse, zum abendlichen Teekränzchen zum Beispiel.
Es gibt sicher 1000 Sachen zu erzählen, jeder Tag ist aufs Neue ein kleines Abenteuer und wenn es nur darum geht an der Busstation Tickets abzuholen.
Aber nun ja, im Moment will ich nicht mehr.
Sollte vielleicht öfter kleinere Sachen schreiben.
Ach ja, eine Kuriosität hab ich noch:
In Italien weiß man nicht, dass die geöffnete Hand vor dem Gesicht wedeln (weiß nicht, wie ich es besser beschrieben soll), heißt, dass man ein wenig blöd ist. Kennt man einfach nicht. ;)
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