(M)ein halbes Jahr
Wie die ersten sechs Monate während meines Freiwilligendienstes in Belgien verlaufen sind. Und wie die restlichen sechs Monate aussehen werden, welche noch vor mir liegen.
6 Monate oder 26 Wochen oder 182 Tage oder 4.368 Stunden bin ich schon hier. Aufgeschrieben sieht es nach einer langen Zeit aus. Dagegen fühlt es sich aber gar nicht so lange an. Die Zeit ist teilweise wie im Flug vergangen. Hier kommt ein kleiner Rückblick auf die erste Hälfte meines Frewilligendienstes in Belgien.
September: Am 02.09.2019 hat mein Abenteuer in Belgien begonnen. In den ersten Wochen hatte ich die Möglichkeit mich gut einzuleben. Glücklicherweise haben mir auch meine beiden Mitfreiwilligen aus Ungarn und Argentinien geholfen und mir die nötigen Fragen zu den organisatorischen Fragen in meiner Einsatzstelle beantwortet. Zusätzlich haben sie mir auch die besten Spots der Stadt gezeigt u.a. einen Platz, wo man die besten "Fritten" der Stadt essen kann.
An den ersten Wochenenden hatte ich zudem die Möglichkeit die Organisation besser kennenlernen zu können, indem ich an Wochenendaktivitäten teilgenommen habe. Zum Beispiel bin ich mit zum Kajak fahren gewesen und habe die Organisation auf einem Art Festival vertreten.
Kurze Zeit später hatte ich auch schon mein On-Arrival Seminar. Auf diesem hatte ich die Möglichkeit mich noch mal mehr mit meinem bevorstehenden Abenteuer auseinandersetzen zu können. Daneben kam auch das Knüpfen neuer Kontakte und der Austausch mit anderen Freiwilligen nicht zu kurz. (Zu meinem On-Arrival Training könnt ihr hier auch noch mal genaueres lesen: https://www.youthreporter.eu/de/beitrag/mein-on-arrival-training.15991/#.XlwocjO1KdM)
Oktober: An einem Wochenede hat das alljährliche "Alumniwochende" von unserer Organisation stattgefunden. Dabei handelt es sich um ein Wochenende mit ehemaligen Teilnehmern unserer Austauschprogramme, welche sich ehrenamtlich in meiner Einsatzstelle engagieren. An diesem Wochenede standen neben einem netten Zusammenkommen, einer Erste-Hilfe Schulung und Teambildungsaktivitäten, auch Brettspiele, Bogenschießen und ein Krimi-Dinner auf dem Programm.
Ende Oktober habe ich auch meinen ersten richtigen Ausflug in Belgien gemacht. An einem sonnigen Oktobertag war ich mit zwei Freundinnen in Brügge und hatte die Möglichkeit eine neue Stadt zu erkunden (Hier erfahrt ihr mehr: https://www.youthreporter.eu/de/beitrag/ein-tag-in-bruegge.16031/#.Xlwr-jO1KdM)
Zudem habe ich an einem ersten kulturellen Workshop teilgenommen,d.h. ich bin in einem Kinderauffang gewesen und habe mit einem anderen Mädchen kulturelle Spiele für Kinder angeboten. An dem Tag hat sich alles rund um die Abenteuer von Marco Polo gedreht.
November: Anfang des Monates bin ich kurzfristig für ein Wochenende in Hannover gewesen, um an einer Schulung teilzunehmen. Auch, wenn die Busfahrt lange gedauert hat (8 Stunden!) hat es sich für die zwei Tage der Schulung gelohnt. Ich hatte die Möglichkeit mehr über "Non formal Education",den "Peer to Peer Ansatz" und interkulturelle Konzepte zu lernen.
Ende des Monates hatte ich dann glücklicherweise auch die Möglichkeit mein neu gewonnenes Wissen anzuwenden und selbst einen Workshop für Schülerinnen und Schüler zum Thema "Vorurteile und Stereotype" geben zu dürfen.
Dezember: Im Dezember ist beruflich nicht mehr allzu viel los gewesen. Dies hat zum einen daran gelegen, dass die Studenten zur Zeit ihre Klausurenphase hatten, sodass wir weder Workshops angeboten haben noch Präsentationen gegen haben.
Dafür habe ich die Zeit genutzt,um einen Ausflug nach Antwerpen zu unternehmen. Zum einen haben ich den Weihnachtsmarkt besucht. Zum anderen habe ich die Stadt erkundet und dabei auch ein ganz nettes Café etwas außerhalb entdeckt, einen herrlichen Spaziergang gemacht und eine fantastische Aussicht genossen.
Mitte des Monats haben wir eine Weihnachtsfeier für unsere ehrenamtlichen Helfer ausgerichtet. An dem Abend haben wir Karaoke gesungen, eine Tanzcompetition durchgeführt, kleine Spiele gespielt. Neben leckeren Essen gab es auch nette Gespräche. Nebenbei haben wir die Zeit vergessen und uns bis in die frühen Morgenstunden gut amüsiert.
Kurz vor Weihnachten haben wir vom Büro aus, noch auch an einem Spannendenlauf für den guten Zweck teilgenommen. Auch wenn es während des Laufens viel geregnet hat (typisch belgisches Wetter eben) sind wir fleißig unsere Runden gelaufen.
Januar: Anfang des Jahres sind fünf neue Studenten angekommen. Für diese haben wir ein Wochenende veranstaltet, bei welchem sie die Gelegenheit hatten sich besser kennenlernen zu können und mehr über Belgien zu erfahren,insbesondere die flämische Region. Dazu haben wir verschiedene Aktivitäten vorbereitet, unter anderem eine Präsentation über das Schulsystem, Freizeitaktivitäten und besondere Ausflugsziele. Andere Programmpunkte waren noch die eigene Motivation für ein Auslandsaufenthalt in Verknüpfungen mit selbst gewählten Zielen und wie man seine Erfahrungen und Lernfortschrite am besten für sich aufschreibt. Dazu haben wir den Austauschschülern (kurz: ATS) verschiedene Methoden mit an die Hand gegeben unter anderem ein Learn-Tandem, bei welchem sich die ATS gegenseitig Fragen gestellt haben, ein Learning Mandala, bei welchem man sich künstlerisch austoben konnte oder ein klassisches Lerntagebuch, welches die ATS nutzen können, um ihrer Erfahrungen niederzuschreiben. Im Endeffekt sind sie aber vollkommen frei, wie und ob sie ihrer Erfahrung für sich irgendwo aufschreiben möchten oder auf kreative Weise festhalten möchten (z.B. durch einen Blog, Videos, Fotos oder auch selbst gestellte Challenges).
Ende des Monats hieß es dann leider Abschied nehmen, da der Europäische Freiwilligendienst für meine Mitfreiwillige aus Ungarn zu Ende gegangen ist. An unserem letzten Abend haben wir drei Freiwilligen noch zusammen gesessen und uns noch etwas unterhalten. Ich bin froh, dass wir die Möglichkeit hatten einander kennenzulernen, miteinander und voneinander lernen zu können. Und wer weiß vielleicht sehen wir uns auch nochmal irgendwann wieder. Denn wie heißt es so schön: " Man sieht sich immer mindestens zweimal im Leben!"
Februar: Seit Mitte Februar haben wir nun eine neue Freiwillige, welche aus Weißrussland kommt. Bisher hatten wir noch nicht so viele Möglichkeiten uns näher kennenzulernen. Jedoch denke ich, dass das mit der Zeit sicher noch kommen wird. Sie scheint sehr nett zu sein. An ihrem ersten richtigen Abend habe ich sie ein bisschen durch die Stadt geführt und etwas mit ihr getrunken. Zudem habe ich sie in den letzten Wochen probiert ein bisschen in unsere Einsatzstelle einzuführen.
Daneben habe ich meine Arbeitszeit genutzt,um die letzte Woche vorzubereiten, da hier letzte Woche "Krokusferien" gewesen sind.
Während der Ferien bietet meine Einsatzstelle interkulturelle Spiele für Kinder an, welche in sogenannten Kindertagestätten durchgeführt werden. Dafür bin ich in der letzten Woche ein bisschen durch die flämische Region gereist und habe Workshops gegeben (dazu wird wahrscheinlich in nächster Zeit nochmal ein extra Beitrag kommen!).
Später beginnt dann mein Midterm Seminar (passend zu meiner Halbzeit hier). Ich bin gespannt wie das Seminar verlaufen wird und wen ich alles so wieder sehen werde.
Zudem schaue ich zuversichtlich auf die kommenden sechs Monate und werde die restliche Zeit hier sicherlich noch genießen