Love the Difference
Love the Difference, nicht nur durch Worte, sondern in der Tat
Zur Zeit sprechen und schreiben viele Leute über Toleranz, Liberalität, Menschlichkeit, Einheit und Freundschaft zwischen Ländern und Kulturen. Aber nicht alle nehmen sich Zeit, um das, wovon sie sprechen, auch zu tun. Der Jugendaustausch – Love the Difference – war in diesem Sommer eine Gelegenheit, um Toleranz zu üben, um Einheit zu zeigen, Menschlichkeit zu feiern. Dank der deutschen Nationalagentur „Jugend für Europa“ konnte meine Organisation dieses Erasmus+ Projekt durchführen. 30 Jugendliche nahmen am Projekt zusammen mit 6 Gruppenleitern teil. In der ersten Hälfte des Projekts haben ich und fünf weitere Freiwillige das Projekt unterstützt.
Die Gruppen aus Deutschland, Island und Slowakei trafen sich hier zum ersten Mal, um zu erleben, was es bedeutet die Vielfalt zu lieben. Und was für ein Camp! Jugendliche mit unterschiedlicher Kultur, Religion, Interessen, Meinungen und Erfahrung haben sich hier getroffen, um eine ganz neue und besondere Erfahrung zu machen. Wie kann man in gemischten Gruppen an einem Ort, oder sogar in einem Raum oder Zelt wohnen? Und wie kann aus dem miteinander Wohnen vielleicht Freundschaft entstehen?
Das Camp dauerte zehn Tage. Aber nicht nur an einem Ort, weil die Jugendlichen sich im Vorfeld gewünscht hatten, nicht nur unterschiedliche Leute kennenzulernen, sondern das Miteinander auch an unterschiedlichen Orte zu erleben. Die ersten fünf Tage fanden als Zeltlager auf dem St. Georgenhof bei Pfronstetten statt. Die nächsten fünf Tage in der Jugendherberge in Konstanz. Eine der ersten Aufgaben für die Teilnehmer war es, sich gleichzeitig an die Fremdsprache „Englisch“ zu gewöhnen, und daran, zu verstehen und zu erleben, dass „Englisch“ als die Kommunikationssprache der großen Gruppe etwas war, was alle vereinte.
Das Programm war sehr inhaltsreich. Zuerst natürlich haben sich alle Teilnehme gegenseitig kennen gelernt durch Spiele und Gespräche. Am Anfang des Camps war natürlich schwierig sich mit einander nur auf Englisch zu unterhalten, aber am Ende des Projektes konnten sich die Teilnehmer viel besser verstehen. Jeder Tag des Camps hatte eine eigene Überschrift: Dream, Illusion, fantastic, Friendly, Epic, Rough, Expected, Nice, Crazy, Emotional. Der erste Programmpunkt an jedem Tag bezog sich auf die Überschrift. Die Teilnehmer haben in Teams zusammengearbeitet, ständig was neues entdeckt bei sich selbst und den Anderen. Bei den Peer-Lerning-Zones konnten sie zum Beispiel einander was beibringen oder gemeinsam an Workshops teilnehmen, wie: Erste Hilfe, Musik, Climbing, Basteln, Backen um einige interessante Workshops zu nennen. Zwischendurch bekamen sie auch die Möglichkeit einiges über Erasmus+ zu erfahren und selbstverständliche arbeitete jeder an seinem Youthpass.
Jeden Abend verantwortete eins der Länder ein „Cultur and creativity“ Programm. Hier konnte man Deutsches, Isländisches und Slowakisches Essen und Süßigkeiten probieren, Slowakische Tänze tanzen, Isländische Lieder singen, zusammen am Lagerfeuer sitzen, und sich vielfältig über die Länder und Kulturen austauschen. Aber nicht nur die Kulturen der anderen Ländern haben sich für die Teilnehmer eröffnet. Sie bekamen auch Einblicke in ein ganz anderes Leben. Eines Tages besuchte die Gruppe die Diakonische Einrichtung Mariaberg. Da wohnen und arbeiten, Leute mit verschiedenen Behinderungen. Hier konnten die Teilnehmer Einblicke in das tägliche Leben erhalten, wie zum Beispiel die Ergotherapie und die Großwäscherei. Aber auch die Geschichte vor Ort spüren, unter anderem am Euthanasie Mahnmal. Ich glaube jeder hat ganz neue Erfahrung mitgenommen, Freunde gefunen, über Erasmus+ mehr erfahren und Englisch üben können. Alles dank Love the Difference, der Jugendaustauschmaßnahme von meiner Organisation: ejr (Evangelisches Jugendwerk Bezirk Reutlingen).
Love the Difference wird weitergehen. Im nächsten Jahr fahren die Jugendlichen in die Slowakei und 2019 nach Island. Genau wie das Vorgängerprojekt „People4People“ das in Deutschland, Polen und Island stattfand. Ich finde auch interessant, daß meine Organisation ein Erasmus+ Austausch nur für Mädchen durchgeführt hat (2016 in Deutschland und 2017 in Island) und für 2019 planen sie ein Austausch nur für Jungs. Für mich war schön Einblick in Love the Difference zu bekommen und ich habe mich gefreut das Projekt zu unterstützen, auch wenn ich nicht direkt Teil davon war. Während sie noch ihr Projekt in Konstanz erlebten, war ich schon bei meinem MidTerm Seminar. So trennen sich auch die Wege – aber die Freundschaft bleibt.