Lebende Geschichte, Party, Weihnachten!
Wer anfangs glaubte, ich würde mich öfter als ein Mal pro Monat melden, hat sich anscheinend sehr getäuscht. Es tut mir echt Leid, aber ich schaffe es einfach nie, mein Tagebuch regelmäßig zu aktualisieren.
Wer anfangs glaubte, ich würde mich öfter als ein Mal pro Monat melden, hat sich anscheinend sehr getäuscht. Es tut mir echt Leid, aber ich schaffe es einfach nie, mein Tagebuch regelmäßig zu aktualisieren.
Und nun muss ich eben den letzten Monat aufarbeiten, werde mich aber nur an die wichtigsten Ereignisse halten:
Vor zwei Wochen war ich mit Lynn, Tanja und der Over-50ies-Group im Black Country Living Museum. Im Gegensatz zu Tanja war es für mich keine Arbeitszeit, weil Lynn nur eine Helferin brauchte, aber da ich nicht wie Kira nach einem Jahr nach Hause fahre, ohne dort gewesen zu sein und Lynn eh immer sehr cool ist, durfte ich auch mit. Und ich bereue es wirklich nicht, einen freien Tag dafür „geopfert“ zu haben, weil sowohl die Gruppe als auch das Museum sehr unterhaltsam sind!
Das Museum ist wie ein großes Dorf von vor 70 bis 100 Jahren – die Gebäude wurden von überall aus dem Black Country abgerissen und dort wieder aufgebaut. Gaynor hat mir z.B. erzählt, dass der Bäckerladen in dem Dorf ihrer Mutter gestanden ist, und ihre Mutter dort immer Brot und Gebäck gekauft hat. Andere Häuser wie das Kino (natürlich musste ich dort reinschauen!) sind eigentlich eher ein Sammelsurium aus vielen Kinos aus der Gegend.
Bis jetzt ist das ja nicht sehr spektakulär, aber in den meisten Häusern und Geschäften sind auch noch Schauspieler; in einem Haus war z.B. eine Frau, die wie sie gesagt hat, den ganzen Tag näht, um ihre Kinder in die Stadt auf die Schule zu schicken – und sie hat tatsächlich dauernd genäht! Natürlich haben auch alle in dem fiesen Black-Country-Dialekt gesprochen, der für Normalsterbliche kaum zu verstehen ist und so habe ich auch eher durch Zufall herausgefunden, dass die traditionellen Fish&Chips in Schmalz ausgebacken werden – zum Glück hatte ich schon gegessen! Leider waren wir viel zu kurz dort; ich werde also auf jeden Fall noch mal dort vorbei schauen!
Und letzte Woche haben wir es tatsächlich einmal geschafft, richtig wegzugehen (also „Downtown“): Nach einem kurzen, glühweinhaltigen Besuch auf dem „German Christmas Market“ sind wir mit Gaynor, Celine, Donna und ihrem Freund, Lucy und Dannie ins „Snobs“ gegangen. Allerdings waren überhaupt keine Snobs dort, es gab wunderschöne gepflegte Britpop- und Rockmusik, wie sie auch in der Kantine gespielt wird! Wir sind dann auch erst um halb vier oder so mit dem Taxi (der letzte Bus fährt ja schon um 0:00 Uhr!)nach Hause gefahren.
Ich weiß nicht warum, aber obwohl alle ihren Spaß hatten, haben nur Tanja und ich definitiv gesagt, dass wir wieder kommen werden… Wer mich also besucht, muss mit mir dort hin gehen! Vielleicht tanze ich ja dann auch noch mal für euch!
Am nächsten Tag bin ich dann noch mal sehr, sehr früh auf den Christkindlsmarkt gegangen und habe fünfeinhalb Stunden lang Waffeln gebacken, wie es die EVS vor uns auch schon gemacht haben. Da habe ich mal gemerkt, wie viele Deutsche es in Birmingham gibt – leben dort überhaupt auch noch Engländer? Und wer nicht Deutsch ist, kann trotzdem so zwei bis drei Sätze, weil doch der Freund der Schwester, die Schwägerin des Nachbarn, der Arbeitskollege der Frau… schließlich auch aus Deutschland ist!
Aber wieso wurde ich gefragt, wie viele Gläser Schattenmorellen ich am Tag esse? Und wieso wird hier „Glühbier“ verkauft? Und wieso wird der Krapfen in einem Stand mit bayerischer Flagge „Berliner“ genannt? Wieso gibt’s überhaupt Krapfen auf dem Christkindlsmarkt? Und wieso alles so früh?
Tja, dieses Wochenende war dagegen wieder ziemlich langweilig: Gestern war ich im Lidl, der in der Nähe vor kurzem aufgemacht hat und hab tatsächlich unter anderem ein Glas Schattenmorellen gekauft! Nachdem ich mich erst mal total verfahren habe, weil die Wegbeschreibung im Internet falsch war… Na ja, zum Glück gibt es hier ja kaum Hügel und nie Gegenwind, wenn man doch MAL bergauf fahren muss!
Heute Nachmittag werden dann wohl noch Sandra und Tanja kommen, wie jeden Sonntag und wir werden tolle Brote (Brotbackmischung aus dem Lidl!!) backen und faul DVDs schauen. Was will man mehr?