La vie française
Über Vorträge auf französisch, neue Kenntnisse über Deutschland und einen sonnigen November:)
Hallo ihr Lieben!
Nun bin ich, mit kurzer Unterbrechung, fast drei Monate in Frankreich und gewöhne mich so langsam aber sicher an la vie française...
Nachdem ich von meinem kurzen aber sehr schönen Urlaub zuhause zurück war, kam ich hier ziemlich schnell wieder in meinen französischen Alltag rein, auch wenn ich zugeben muss, dass ich in eineinhalb Wochen tatsächlich erst mal wieder ans französisch Reden gewöhnen musste.
In der ersten Woche hatte ich gleich zwei Vorträge vor mir, die ich halten musste. Der erste davon in meinem Sprachkurs; jeder stellt dort in einer Stunde sein Land vor, erzählt was über Geografie, Klima, Politik, Geschichte, typische Feste, Kleidung, Essen, usw. Ich hatte Lebkuchen zum probieren mitgebracht, was es hier in Frankreich zwar gibt, bei weitem aber nicht so bekannt und beliebt ist, wie in Deutschland, vor allem zur Weihnachtszeit. Da in dem Kurs ja nur „Ausländer“, also Nicht-Franzosen sind, kannten viele überhaupt keinen Lebkuchen. Nachdem sie probiert hatten, fanden alle ihn aber sehr lecker:) Der Vortrag lief auch ganz gut, man war nur etwas irritiert, dass ich nicht wusste, wofür die Farben auf der deutschen Flagge stehen. Vor allem die Afrikaner meinten, das müsse man doch wissen, das sei doch so mit das erste, was man in der Schule lerne...ja in Deutschland eben nicht. Die Farben stehen übrigens laut Wikipedia für „Aus der Schwärze (schwarz) der Knechtschaft durch blutige (rot) Schlachten ans goldene (gold) Licht der Freiheit.“ Gut, dass ich das jetzt auch weiß.
Der zweite Vortrag fiel mir erheblich schwerer. Ich sollte vor der Assemblé générale (so was wie ein erweiterter Elternabend mit allen Eltern, Schülern, Vorstandsmitgliedern, usw., also ungefähr 150 Leute) über den Europäischen Freiwilligen Dienst und die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem französischen Schulsystem sprechen. Außerdem sollte ich doch bitte noch eine kleine PowerPoint Präsentation dazu machen. Dabei hat mir dann zum Glück Harmony, eine Kollegin, geholfen. Sie hat mir auch die Fehler in meinem Vortrag korrigiert. Vor dem Vortrag hatte ich ziemlich Angst, weil ich noch vor so vielen Leuten gesprochen habe und dann schon gar nicht auf Französisch. Dabei war es dann aber nicht mehr so schlimm - wie bei den mündlichen Abiprüfungen oder beim Führerschein; vorher das Warten ist viel schlimmer als die Sache selbst. Nachher wurde ich von den anderen Lehrern gelobt, man hätte hätte mir ga rnicht angemerkt, das ich aufgeregt gewesen wäre und ich könnte ja echt gut Französisch:) Das war zwar bestimmt übertrieben, fand ich aber trotzdem nett.
Mit dem Französischen klappt es hier im Allgemeinen ganz gut. Ich lerne immer noch viele neue Wörter, nicht nur im Unterricht, sondern vor allem auch im Alltag. Zum Beispiel so Wörter wie feux de détresse (Warnblinkanlage) oder crevé (todmüde), oder Ausdrücke wie „donner sa langue au chat“ (das Raten aufgeben) und „ faire la grasse matinée (lange ausschlafen), die man einfach im normalen Schulunterricht nie lernt, die aber sehr nützlich sind, da sie hier jeder benutzt.
Ich hab inzwischen auch den Leuten mit denen ich oft zusammen arbeite gesagt, dass sie mich doch bitte verbessern sollen, wenn ich Fehler mache, weil ich ja sonst immer die selben Fehler mache. Das tun sie jetzt zwar, aber doch eher zögerlich, ich denke mal die sind einfach zu höflich und wollen mich nicht nerven oder so.
Langsam lerne ich auch meine Umgebung hier besser kennen. Es gibt echt viele schöne Städte gar nicht weit weg von hier, mit zum Teil noch wunderschön erhaltener Altstadt.
So zum Beispiel Angers, wo ich mit Janina, einer Freundin, die gerade in Redon ihren Freiwilligen Dienst macht, und ein paar anderen Freiwilligen war. Wir haben zusammen das Château besichtigt, von dem aus man einen weiten Blick über die ganze Stadt hat.
Da es hier für November ungewöhnlich warm und sonnig ist, bzw. war, war ich letztes Wochenende mit Claudie in Grandville am Meer. Wir sind den ganzen weg an der Küste entlang gefahren mit Blick auf den Mont Saint Michel und konnten nachher sogar draußen essen.
Letztes Wochenende hab ich dann auch endlich mal Laval etwas besser kennengelernt. Zusammen mit Viktoria, einem Au-Pair Mädchen aus meinem Sprachkurs, haben wir uns erst im Office de Tourisme schlau gemacht und dann wieder bei schönsten Sonnenschein die Sehenswürdigkeiten der Stadt angeschaut.
Dieses Wochenende wird die Weihnachtsbeleuchtung in Laval eingeweiht, was sich bei dem Wetter aber irgendwie etwas komisch anfühlt...naja, ich hoffe trotzdem, dass es noch etwas so bleibt!
Zum Schluss noch was Neues von „meinem“ Auto: es ist leider durch den TÜV gefallen:( jett war es aber in der Werkstatt und ich hoffe sehr, das es jetzt nicht in zwei Wochen die nächste Panne hat!
On verra...
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