La Bretagne
Alors, ein ganzer Monat ist vergangen ohne ein Lebenszeichen von mir, was allerdings nur aufgrund meiner eigenen Brasslichkeit und der darauffolgenden Unlust es erneut zu versuchen gründet. Ich hatte vor 1 Woche schon einmal den Entschluss gefasst euch mit Hilfe eines neuerlichen Blogeintrages an meinem Frankreichlebens teilhaben zu lassen, allerdings habe ich während einer kurzen Pause dummerweise den Browser geschlossen, womit der gesamte Text gelöscht war…
Als kurzer Einstieg: Ich befinde mich grad im McDonalds direkt gegenüber des Strasbourger Bahnhofes und es ist 23H00 am 15.12.10. Den Tag heute habe ich mit Tasche packen, Zug fahren, Weihnachtsmarkt besichtigen und lesen verbracht und mit letzteren 2 Aktivitäten 8h Aufenthalt in besagter Stadt hinter mich gebracht, wo mich dann um Mitternacht Carina und ihr Paps abholen werden und wir uns in mein erstes Feriendomizil aufmachen werden: Carinas Heimatort.
Mit der eigentlichen Erzählung soll es also nun einsteigen mit unserem 1. Seminar nach dem Sommer (meine Nachbarn hatten inzwischen schon das 2.), vom 24.-28.11. stattfindend und situiert in der malerisch schönen Bretagne; genau in St-Pol-de-Léon nahe Roscoff. Der endroit mystique (mystische Ort), den man uns angekündigt hatte entpuppte sich nach 6h Zug – und 10h Busfahrt, die alle am Ende erschöpft aber glücklich überstanden haben, als kleines hübsches Schlösschen 2min von der Atlantikküste entfernt – traumhaft. So konnte ich es an unserem ersten Morgen auch gleich einrichten, mich der Mehrheit der Gruppe zum Strand anzuschließen und zum ersten Mal den Atlantik live und in Farbe zu erleben – ist ein fantastisches Gefühl; so bisschen wie Ostsee ;)
Der erste Nachmittag diente uns dann zur Erkundung Roscoffs; eines kleinen verschlafenen Fischerdörfchens, das großteils noch von Fischfang und Tourismus lebt und an Sehenswürdigkeiten einige niedliche, mittelalterlich anmutende Häuschen und einige kulinarische Tempel (sprich Crêperie, Boulangerie, Café), ansonsten allerdings keine größeren Attraktionen zu bieten hat. Den Nachmittag beschlossen wir mit der Besichtigung von AlgoPlus, einem örtlichen Unternehmen, das sich auf die Aufbereitung von Algen für die Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie spezialisiert hat und mit reichlich glibbrigen Anschauungsmodellen sowie einem gut gefüllten Souvenirshop aufwartete. Dem durch letzteren angeregten Kaufrausch frönten einige von uns natürlich ausgiebig; ich beschränkte mich auf 2 Näpfchen (Gruß an Chris ^^) Badesalz und die Erinnerung in Photos :)
Der folgende Tag wartete mit einigen Extravaganzen auf, die das Erlebnis des 1. Tages noch toppten. Ziel war der Point du RAZ; der westlichste Punkt Frankreichs, wo wir bei Sonnenschein und etwa 20°C Augenzeugen eines atemberaubenden Anblickes wurden. Felsformationen und Kliffs, die Frau Jehring und Schorni sicher das Herz hätten höher schlagen lassen, in Kombination mit dem tosenden und gewaltigen Meer – sagenhaft! Auf dem Rückweg hielten wir noch in einem ebenfalls sehr mittelalterlich anmutenden (wobei ich betonen muss, dass meine Geschichtskenntnisse nach wie vor sehr beschränkt sind!!) Dörfchen namens La Finisère, wo wir neben einer eher weniger einladenden Kirche auf einen Laden der „100 bretonischen Biere“ und direkt gegenüber auf eine traumhafte Chocolaterie stießen. Ersterer war eher für s Auge, denn man hätte für persönliche Gaumenfreuden eine dieser völlig überteuerten Flaschen kaufen müssen, zweiterer Laden dann allerdings ganz nach meinem Geschmack; von den vielen aufgetürmten Süßigkeiten pickte ich mir einige besonders lecker aussehende Exemplare heraus und probierte jene mit Carina nachher in unserer Herberge – ein wahrhaftes Paradies für Schleckermäuler!!
… kurzer Zwischenstopp, denn ich muss mein Domizil ändern; McDonalds macht nun 23.30 Uhr langsam auch zu ;) Ich melde mich also in Kürze mit der Fortsetzung wieder!