Krumpli!
Székelykeresztúr szép van. :)
Jó napot, én barátokom! Ich hatte eine sehr sonnige, sehr ungarische und sehr schöne Woche! In letzter Zeit war ich so reizbar und gestresst, aber nun geht es mir tausendmal besser... das Wochenende wirkt wie ein tiefer Atemzug.
Nunja, vor dem Wochenende muss man erstmal durch die Woche kommen. Die Drillinge - Emma, Ivett und Gabi - sind nun in die ältere Gruppe gegangen. Natürlich bin ich erleichtert, dass uns ein wenig Arbeit abgenommen wird und dass die drei nun die Förderung bekommen, die ihrem Alter entspricht. Und doch… ich vermisse sie.
Und ich mag es ganz und gar nicht, sie weinen zu hören. Natürlich ist der Wechsel am Anfang für jedes Kind schwierig. Emma und Gabi gewöhnten sich ganz normal an die Gruppe (freuen sich aber riesig, wenn sie Juliana und mich auf dem Spielplatz sehen!), aber Ivett ist ja bekanntermaßen ein sehr spezieller Fall und ist komplett am Boden zerstört, nicht mehr bei Csilla zu sein. Den ganzen Tag hört man sie schreien und heulen… hoffentlich wird das bald besser.
Finom!
Diese Woche war das Thema in der Kita “Essen”, und ich habe mir endlich mal wieder Einiges ausgedacht. Am Montag haben wir Obst und Gemüse aus Knete gebastelt. Bogdan und Anna waren natürlich wieder ganz weit vorne mit dabei, die beiden sind so clever. Und ich muss immer lachen, wie Bogdan sich über jede Kleinigkeit freut, die man mitbringt. “Wooooooow! Banánok!”
Mittwoch haben wir mit den Ergebnissen dann ein sehr schönes, von mir ausgedachtes Spiel gespielt, bei dem ich nach einer Zutat fragte (“Kérek szépen egy almát!”) und die Kinder das richtige Knetmodell erkennen, über den Spielplatz rennen und es in eine Schüssel werfen mussten. Ich glaube, ich hatte selten eine so gut gelungene Aktivität, abgesehen von den Musikstunden. Alle haben mitgemacht, und beinahe alle haben auch die richtigen Zutaten gefunden. Eine kleine Sache, aber ich war stolz! Freitag machten wir dann endlich Obstsalat aus echtem Obst!
Focus shift
Die Situation mit Evelyn verbessert sich langsam (und so auch meine Beziehung zu ihrem Sohn Bence, wir sind jetzt gute Freunde. :D ). Wir hatten einige Streits in den letzten zwei Wochen, aber ich habe - ehrlich gesagt aus purer Verzweiflung angesichts der vierzehn (!) Kleinkinder - sie immer und immer wieder aufgefordert, zu helfen, bis sie es irgendwann von allein tat. Bin ich froh. Meine Organisation hat keine Vorstellung, wie viel man einem Angestellten oder Freiwilligen (im Grunde dasselbe hier) zumuten kann und packt einfach immer mehr und mehr Kinder in die Gruppe, denn für jedes Kind gibt es Geld. Ab nächster Woche sind es vierzehn - drei neue Babys und Kleinkinder, die noch nie von ihren Eltern getrennt waren und unsere elf “alten” Kinder. So viele Betten passen nichtmal in das Zimmer, zwei schlafen bereits auf Matratzen. Da wird jede Hand gebraucht...
Ich weiß nicht mehr weiter, ich werde beginnen, das Ganze hier als Aufenthaltsgenehmigung und nicht als Projekt anzusehen. Wie oft habe ich nun versucht, mein Herz in das Projekt zu stecken und etwas Kreatives anzufangen? Aber irgendwann bin ich auch ausgelaugt. Sechs Stunden am Tag dortbleiben, das Minimum tun und im Gegenzug kostenlos in dieser wunderschönen Stadt leben, Zeit mit meinen Freunden verbringen und möglichst viel reisen - so mache ich aus den restlichen vier Monaten das Beste.
Montag ging ich wieder zur französischen Convo, aber vorher kaufte ich mein Zugticket nach Belgrad. Oh Gott, es passiert wirklich, meine Balkanreise! Und die Convo war witzig wie immer, wir spielten Times Out mit Berufen, aber was für welche. Dermatologe? Auf Französisch? Je ne sais pas.
Schon wieder kochen
Mittwoch wollte ich mit dem Fahrrad in den Park fahren, entdeckte aber, dass der Vorderreifen geplatzt war - zwei Wochen nach der Reparatur, na prima… dann läuft man halt, und traumhaft war es trotzdem. Wenn ihr wüsstet, wie froh ich bin, dass es wieder warm wird. Donnerstag ging ich zur Suppenküche - wieder zusammen mit dem ungarischen Team, prima! Hektik war angesagt, denn alle waren zu spät, also hieß es Paprika und Zwiebeln schnibbeln wie auf Autopilot. Aber wir bekamen es rechtzeitig hin!
Danach ging es auf zur ungarischen Convo, und oh je, ich war die einzige Schülerin. Schön war das ehrlich gesagt nicht! Auch wenn Bernadett so süß wie immer war, der ganze Fokus lag auf mir und das war anstrengend. Sobald ich zwei Sekunden lang nicht antwortete, wurde auf mich eingeredet! Hui, danach war ich erschöpft, aber danach lief ich noch zu Karin. Das Geburtstagskind! Zwar kann ich ihr niemals etwas so tolles schenken wie ihre selbstgestrickte Hermine-Granger-Puppe für mich, aber die Kette und der selbstgemachte, misslungene Trüffel kam gut an. Ein Glück.
Székelykeresztúrre...
Freitag ging es dann endlich los! Direkt nach der Arbeit fuhren wir nach Cristuru Secuiesc oder Székelykeresztúr, um dort Freunde zu besuchen - und kamen wegen einiger Probleme doch erst kurz vor Mitternacht an. Für mehr als Umarmungen ein Bier und ein wenig Quatschen hatte ich keine Kraft mehr…
Der nächste Morgen begann mit “ungarischem Frühstück” (aka Grießbrei, ahaha) mit Ica und Blito, der noch ein bisschen krank war - und erstmal auch nur die zwei, denn alle anderen sind Langschläfer. Irgendwann hatten wir aber doch ein paar Leute zusammen und bestiegen den Berg - meine Güte, ist der hoch, und meine Güte, war das warm! Ständig ging ich verloren, weil ich für Fotos anhielt, aber die Aussicht ließ nichts Anderes zu. Abenteuerlicher war nur der steile Abstieg.
... és Segesvárra!
Danach ging es nach Sighisoara, wo Yadi noch zu uns kam. Juchhu! Der Junge ist so liebenswürdig. Und auch wenn wir den Berg von drei verschiedenen Seiten bestiegen und ich einen bösen Sonnenbrand abbekam, Sighisoara war so märchenhaft wie eh und je, noch schöner im Sonnenlicht. Und Ica war ganz stolz auf meine Ungarischversuche, auch wenn die Betonung auf “Versuche” liegt. Am Abend grillten wir, und endlich tauchten auch Pablo und seine Freundin auf! Reif und erwachsen wie wir sind, verbrachten Alkie und ich den Rest des ersten Aprils damit, alle Ungaren zu ärgern, indem wir auf alles nur noch mit “krumpli” (Kartoffel) antworteten. Bis vier Uhr morgens saßen wir zusammen, dann schaute ich noch einen Film mit den Türken und ging eeendlich schlafen.
Am nächsten Tag fiel mir der Abschied schwer. Das Wochenende war so schön gewesen. Na, aber wir fuhren noch nach Targu Mures und trafen dort einen portugiesischen Freund von Juliana, der uns die Stadt zeigte. Schön ist das! Aber ich hätte es mehr genießen können, wäre ich nicht so gedeckelt gewesen. Auf der Heimfahrt nahm uns noch Bogdans Freund Alex mit, der wie ein Verrückter fährt, aber wirklich lustig drauf ist.
Besser
In manchen Momenten trifft mich unerwartet, was für Leute ich kennenlerne und was für aufregende Dinge ich mit 17 und 18 Jahren tue! Wenn ich nach Bustickets von Montenegro nach Albanien suche, meine Freunde mitten in der Nacht mit gebrochenem Ungarisch durch fremde rumänische Dörfer navigiere oder mit drei Ungaren, einer Rumänin, einer Griechin, einer Portugiesin, vier Türken, zwei Spaniern und einem Lettländer bei halboffenem Feuer grille, trinke und Geschichten austausche.
Meine Beziehung zu Juliana und Alkie hat unter all dem Stress von diesem furchtbaren Projekt so gelitten, aber nach dem Wochenende fühle ich mich ihnen wieder ganz nah. Und fest entschlossen, dass Csemete keinen Keil mehr zwischen uns treiben darf!
Nunja, wir hören uns nächste Woche!
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