KONY 2012
Eine kurze Beschreibung der Kampagne
Na, wer hat noch nicht von diesem Projekt gehört?
Falls bei euch jemand dabei sein sollte, bekommt er nun die Info, was im Netz momentan weit und in vielen verschiedenen Ländern verbreitet wird.
Es handelt sich um ein beinah 30 Minuten langes Video. In diesem Video berichtet Jason Russell von seinem Freund Jacob und dessen Vergangenheit, die für viele immer noch Gegenwart ist.
Jacob lebt in Uganda. Er wurde von Kony als Kind geraubt und für seine private Armee missbraucht. Jacob gehörte dank Kony zu ca. 65.000 Kindersoldaten, die unglaublich viel Leid ertragen und Menschen erschießen mussten, allein weil sie von Kony dazu gezwungen wurden.
Wer ist Kony?
Joseph Kony ist der Führer der LRA, der Lord's Resistance Army, eine Rebellengruppe, die er selbst erschuf um Gebiete Ugandas, Zentralafrikas, des Kongos und des Sudans zu bekriegen, um eine Herrschaft einzuführen, die auf den 10 Geboten basieren soll, mit ihm als angeblichen Befreier und Gebieter. Er selber behauptet, vom heiligen Geist geleitet zu werden.
Er entführte mithilfe seiner Armee ca. 65.000 Kinder, gab ihnen Waffen und machte sie somit zu Kindersoldaten. Sie waren für ihn Mittel zum Zweck. Ebenso wurden durch seine Armee unzählige Kinder missbraucht, gequält, zur Zwangsprostituion gezwungen und erschossen. Auch litten bereits mehrere 10.000 Zivilisten unter Kony und seiner Armee. Sie wurden vertrieben, ausgeraubt, getötet, versklavt. Natürlich wurde längst Haftbefehl, welcher ca. 33 Anklagepunkte enthält, gegen Joseph Kony erlassen, allerdings läuft er noch immer frei herum.
Kony ist schwer zu fassen, da nicht genau bekannt ist wo er sich aufhält.
Die Organisation Invisible Children, zu dessen Gründungsmitgliedern Jason Russell gehört, will nun vermehrt auf Kony aufmerksam machen. KONY 2012 heißt die Kampagne und bisher ist sie sehr erfolgreich. Mehr als 100 Millionen Aufrufe konnte das Video Russells bereits verzeichnen und viele Menschen, die sich engagiert und motiviert zeigen, zu helfen. Es sollen sogenannte „Culturemakers“, also berühmte Schauspieler oder Sänger, wie beispielsweise Angelina Jolie und George Clooney, angeschrieben werden. Sie sollen aufgefordert werden ihre Stimmen zu erheben, da die Welt ihnen zuhören wird. Auch Politiker sollen vermehrt unter Druck geraten zu handeln.
In der Nacht vom 20. auf den 21. April dieses Jahres sollen in mehreren Hauptstädten Plakate angebracht werden. Joseph Kony soll berühmt gemacht werden. Nicht um ihn zu verherrlichen, sondern um auf seine Verbrechen aufmerksam zu machen und um den Druck auf Politiker zu erhöhen. Ziel ist es, Kony noch dieses Jahr zu ergreifen und ihn für all seine Verbrechen vor Gericht zu bringen.
Natürlich wird an der Organisation Invisible Children selber auch Kritik geäußert. Russell soll in seinem Video Tatsachen überdramatisiert und die derzeitige Situation nicht richtig dargestellt haben, es werde zu undifferenziert als Gut und Böse bezeichnet, ohne dies weiter zu detaillieren und außerdem geht der Film und die Kampagne auf keine andere Organisation ein, die längst vor Ort ist und hilft.
Auch wird bezweifelt, ob die Festnahme Konys überhaupt dauerhaft für Frieden sorgen wird und alle Probleme Ugandas werden auch nicht von jetzt auf gleich nur durch Konys Festnahme gelöst sein.
Ich denke, dass es durchaus möglich ist, dass nach Kony sehr schnell andere die Macht an sich zerren wollen, aber das heißt noch lange nicht, dass Kony unbehelligt davon kommen darf.
Auch finde ich, dass man an der Organisation sicher Kritik ausüben darf, es ist ja sowieso immer angebracht auch kritisch an jegliche Organisationen heranzugehen, aber die Kampagne selber finde ich gut und sinnvoll. Aber jeder sollte sich selber eine Meinung bilden.
Das einzige was wohl feststeht und worüber sich auch alle einig sind:
Joseph Kony hat schreckliche Verbrechen begangen und gehört festgenommen und verurteilt.
Homepage der Invisible Children und das Video Russells findet ihr hier:
http://www.kony2012.com/
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