Kleine Unterschiede trotz fehlendem Kulturschock
Dinge im Alltag, die ich nach den ersten zwei Monate in Dänemark bemerkt habe
Nach den ersten zwei Monaten des EFDs in Sonderborg ist mir aufgefallen, dass ich hier keinen Kulturschock erlebt habe, sondern mich hier ziemlich leicht eingefunden habe. Das wird daran liegen, dass Dänemark in Europa liegt, ein Nachbarland Deutschlands ist und noch dazu nahe an der deutschen Grenze liegt. Trotzdem habe ich Unterschiede bemerkt, die zwar nicht sehr groß sind, aber vielleicht doch ein bisschen was über Dänemark aussagen.
Bereits auf dem Weg zur Arbeit im Kindergarten Arnkilgade in Sonderborg fallen mir kleine Dinge auf. In Dänemark ist es üblich, dass Schüler/-innen sich ehrenamtlich als Schulweghelfer ausbilden lassen können und deswegen sieht man in der Nähe von Schulen viele junge Mädchen und Jungen, die anderen über die Straße helfen. Das ist nämlich gar nicht so einfach in Dänemark, denn obwohl es sehr viele Zebrastreifen gibt, halten die meisten Autos nicht, sondern man muss eher darauf warten, bis kein Auto mehr kommt, um die Straße überqueren zu können, was dem eigentlichen Sinn von Zebrastreifen widerspricht. Da ich hier täglich Bus fahre, ist mir aufgefallen, dass mir bis jetzt nur sehr freundliche Busfahrer begegnet sind,was natürlich auch eine Glückssache sein kann. Als ich vor einigen Wochen einen Kronenschein dabei hatte, den die Busfahrerin nicht wechseln konnte, hat sie nur gemeint, ich solle ihr mein Kleingeld geben, was natürlich viel zu wenig war. Ein anderes Mal fuhr der Busfahrer komplett über einen Grünstreifen, weil er mich in der Dunkelheit zu spät erkannt hatte. Das einzige, auf das man aufpassen muss, ist, dass man es sehr deutlich macht, dass man in den vorbeikommenden Bus einsteigen möchte, sonst kann es sehr schnell passieren, dass man bei der Haltestelle stehen bleibt. Deswegen wurde mir von einem Busfahrer auch schon geraten, mich mit einer Warnweste bekleidet und mit einer Taschenlampe ausgestattet, an die Bushaltestelle zu stellen, damit ich nicht übersehen werde.
Sehr ungewöhlich ist auch, dass bei vielen Supermärkten die Öffnungszeiten "all dage 8-22" sind und es selbstverständlich ist, auch sonntags geöffnet zu haben. Die Öffnungszeiten machen es auch möglich, dass hier viele neben der Schule arbeiten können und deswegen sieht man in einigen Supermärkten hauptsächlich junge Leute.
Besonders aufgefallen ist mir der Fleischkonsum der Dänen, genauer gesagt der der Kinder der Krippe. Denn das Mittagessen aus dem Brotkasten besteht hautptsächlich aus Fleisch. Brot mit der typischen Leberpastete (leverpostej) oder anderen Pasteten, Frikadellen (frikadeller), Wurst pur,.... Da ist es kein Wunder, dass der Fleischkonsum bei den Dänen bei 114,2 kg/Kopf im Jahr liegt (Stand: 2013; im Vergleich dazu der EU-Durchschnitt: 85,9 kg/Kopf im Jahr) und es auch, wie in unserem Artikel "15 Tatsachen über das glücklichste Land der Welt" schon gesagt, in Dänemark mehr Schweine als Einwohner gibt.
~Johanna