Jugendliche und Politik –können sie nur theoretisch oder auch praktisch vereinbart werden?

Die Aussage “Die Jugendlichen sind gar nicht an der Politik interessiert” ist nicht mehr aktuell. Mehr und mehr Jugendliche zeigen politisches Interesse und damit auch die Bereitschaft zur eigenen Beteiligung an politischen Aktivitäten.

Bei den großen Parteien gibt es normalerweise auch Jugendorganisationen, wo die die Jugendliche die Möglichkeit haben mitzumachen und mitzuentscheiden. Zum Beispiel bei der SPD sind die Jugendsozialisten, bei CDU die Junge Union, bei den Linken die Linksjugend und bei den Grünen die Grüne Jugend. Hier können sich Jugendliche meist ab dem Alter von 14 Jahren engagieren. Es ist doch selbstverständlich, dass die Jugendlichen direkt Mitglied einer Partei werden können. Das Eintrittsalter ist nicht bei allen Parteien gleich. In die SPD kann man schon mit 14 Jahren eintreten, in die CDU erst mit 16.

Wenn jemand sich politisch engagieren aber in keine Partei eintreten will, gibt es für ihn auch eine Lösung – das europäische Jugendparlament. Seit 1990 bieten wir als EJP Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren einen Raum, ihre Meinungen zu europäischen Themen zu äußern und dabei europaweit Freundschaften und Kontakte zu knüpfen. In erweiterten Parlamentssimulationen machen wir europäische Politik überparteilich erleb- und erfahrbar. Die Jugendlichen haben kein politisches Mandat, trotzdem können sie mit Spaß frische Ideen für den eigenen Kontinent entwickeln. Alle Veranstaltungen werden im europäischen Parlament von Jugendlichen ehrenamtlich organisiert, das macht die Veranstaltungen so besonders und schafft Raum, sich selbst einzubringen. Wie gesagt die Jugendlichen haben kein politisches Mandat, sondern engagieren sich in der politischen Bildungsarbeit und dabei bleiben sie von politischen Parteien unabhängig. Es lohnt sich zu erwähnen, dass das EJP gehört zum Dachverband des European Youth Parliament (EYP), einem Netzwerk, das aktuell in 40 europäischen Ländern vertreten und aktiv ist.

Unser Nachbar – die Niederlande haben auch sehr viel zur jugendlichen Politik beigetragen. Die Jungdemokraten (niederländisch: Jonge Democraten, JD) ist die 1984 gegründet mit über 5.000 Mitgliedern ist sie die größte politische Jugendorganisation der Niederlande. Nach der Grundsatzerklärung sind die Jungdemokraten eine liberal-demokratische Jugendorganisation. Das Hauptziel ist zur individuellen Entwicklung eines jeden Menschen beizutragen. Kernwerte der Jungdemokraten sind Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Nachhaltigkeit und Pragmatismus.

In Frankreich zum Beispiel gibt es auch jugendliche Partei - die Bewegung der jungen Sozialisten (Französisch: Mouvement des Jeunes Socialistes, MJS) oder einfach Jeunes Socialistes ist die Jugendorganisation der Sozialistischen Partei Frankreichs. Sehr berühmt ist auch die Jungen Radikalen der Linken (französisch: Jeunes Radicaux de Gauche, abgekürzt als JRG), sind die Jugendorganisation der französischen sozialliberalen Radikalen Partei der Linken. Die Partei versammelt Mitglieder unter 30 Jahren in ganz Frankreich.

Heutzutage ist die Politik eine sehr gute Möglichkeit für die Jugendlichen neue Freundschaft zu knüpfen, zu reisen oder einfach interessante Erfahrung zu kriegen. Verspielt ihre Chance nicht! Macht mit!

Quellen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Young_Democrats_(Netherlands)

https://en.wikipedia.org/wiki/Young_Socialist_Movement

https://www.augsburger-allgemeine.de/themenwelten/leben-freizeit/Wie-sich-Jugendliche-engagieren-koennen-id40457461.html

https://www.shell.de/ueber-uns/die-shell-jugendstudie/jugend-und-politik.html