Jetzt geht´s los!
Die letzten Tage habe ich auf diesen Moment hingefiebert, jetzt ist es endlich soweit. Ich breche zu meiner Dienstelle nach Breslau auf, um dort meinen Freiwilligendienst zu leisten.
Vor einem Tag bin ich aus Hamburg aufgebrochen, um mit Bahn und Bus nach Breslau, oder Wroclaw, zu reisen. Am Bahnhof wurde ich von einigen Freunden und Verwandten ganz herzlich verabschiedet. Es war schön, die letzen Momente in Hamburg noch von all diesen Menschen umgeben zu sein. Sogar ein Geschenk gab es zum Abschied noch, ein polnisches Bilderwörterbuch, was mir sicherlich vor allem im Umgang mit Kindern helfen wird.
Auf dem Weg nach Berlin sind mir im Zug viele Gedanken durch den Kopf gegangen. Wahrscheinlich saß ich, wie die Helden in allen guten Filmen, dramatisch mit einer Denkermine am Fenster. Ich war mir nicht sicher, ob ich irgendetwas vergessen hatte, und vor allem, ob ich mich wirklich von allen wichtigen Menschen gut verabschiedet hatte. Aber trotz all diesen Sorgen war ich sehr fröhlich, endlich diese Reise anzutreten. Denn der Abscchied war vielmehr ein "Auf Wiedersehen" als ein "Lebe Wohl". Ich hoffe, einige kann ich schon hier in Wroclaw wiedersehen, denn ich freue mich über jeden Besuch!
Mehr Gedanken machte ich mir allerdings über die Sprache, denn ich spreche kein polnisch, und habe auch in der Schule nie ein Talent für Sprachen gehabt. Des Weiteren ist Polnisch auch eine relativ schwere Sprache, vor allem ohne Vorkenntnisse im slawischen Sprachraum. Ich hoffe, von der Aufnahmestelle wird noch ein Sprachkurs organisiert, und wenn nicht habe ich zum Lernen auch einige Bücher mitgebracht. Wir werden mal sehen, was die Zukunft so bringt!
Vor dem Umsteigen in den Bus nach Wroclaw habe ich dann auch noch Lukas kennen gelernt, mit Gepäck für ein Jahr ist man nämlich nicht gerad unauffällig. Mittlerweile wohnt er mit mir in einer WG, denn er ist der andere Freiwillige aus Deutschland, der mit mir hier arbeiten wird. Wir haben uns sofort gut verstanden, und so ging die Busfahrt schneller und ohne dramatische Blicke aus dem Fenster vorbei. Die erste Begrüßung in Polen war etwas holprig, denn direkt hinter der Grenze wurde die Autobahn sichtlich schlechter, doch unsere Busfahrerin hat das relativ wenig interessiert, sie hatte den einzigen gefederten Sitz. Mit hundert Kilometern pro Stunde fuhr es sich also wie auf Kopfsteinpflaster. Die Gegenfahrbahn war übrigens perfekt und neu ausgebaut. Nach einiger Zeit wurde unsere Straße allerdings auch besser und wir konnten die schöne Landschaft im Licht der untergehenden Sonne genießen.
Nach der Ankunft mussten wir kurz warten, wurden dann aber von Maryna, unserer Koordinatorin, in Empfang genommen. MIt einem Taxi haben wir das schwere Gepäck in unsere Wohnung gebracht und uns dann erstmal etwas eingerichtet. In den nächsten Tagen werde wir auch Ikea nochmal einen Besuch abstatten. Da wir beide relativ erschöpft waren, haben wir an diesem Tag nur noch zu Abend gegessen und sind danach schlafen gegangen. Am nächsten Tag haben unsere Seminare angefangen, doch dazu und zu meiner Aufgabe hier in einem anderen Artikel mehr.
Euer Leopol(an)d