Janka Tanya wird vier!

Gestern, am 31. Juli um 17.00 Uhr Ortszeit, war es soweit. "Janka Tanya", die Autisten- und Behindertenbetreuung bei der ich im Rahmen meines ESK arbeite, feierte ihren 4. Geburtstag. "Janka Tanya". Das ist ein Herzensprojekt der zwei Frauen Janneke und Kati. Angesichts der Tatsache, dass eine solche Betreuung bzw. ein solcher Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung ziemlich selten in Ungarn ist, sind diese 4 Jahre Bestehen, eine echte Hoffung, weshalb ich "Janka Tanya" selbst als "Ray of Hope" bezeichne. Projekte diese Art sind es, warum ich an eine andere, neue und bessere Welt glaube.

Zum Geburtstag

Wie bereits erwähnt, ging es also um 17.00 Uhr los. Im Außenbereich von Janka Tanya waren mehrere Bierbänke und Tische sowie ein ziemlich großes Büfett mit allerlei Speisen aufgebaut. Leider waren nur die Brownies vegan, weshalb ich mich an diesem Abend von Brownies ernährt habe. Gibt aber glaube ich Schlimmeres :).

Tatsächlich waren neben den Eltern der Kollegen auch zahlreiche andere Gäste zur Feier erschienen, darunter auch der Bürgermeister von Totvazsony. Außerdem mehrere Holländer, da eine der zwei Gründerinnen, Janneke, aus Holland stammt. Sie hatte alte Freunde sowie ihren Bruder mit Frau und Töchter eingeladen. Zudem filmte ein Kamerateam die ganze Veranstaltung.

Die Feier begann mit einem ca. 25 minütigen Gitarrenkonzert von Noemi. Einer Jugendlichen aus Totvazsony. Die Songauswahl war sehr schön, das kleine Konzert hat mir wirklich gut gefallen.

Nach Noemis Auftritt hielten Kati und Janneke jeweils eine kurze Rede, wovon ich so gut wie überhaupt nichts verstand, da diese auf ungarisch und niederländisch gehalten worden. Eine Sache verstand ich dann allerdings doch. Gegen Ende ihrer kleinen Rede, dankte Janneke, Marco (dem anderen ESK-Freiwilligen) und mir, für unsere tolle Arbeit mit den Kollegen in Janka Tanya. Daraufhin erfolge Applaus für uns beide. Damit hatte ich echt nicht gerechnet. Deshalb war ich etwas überfordert damit, aber gleichzeitig stolz wie ein Pfau :D

Nach den beiden kurzen Reden von Janneke und Kati, gingen wir ein Stück runter in den Garten. Dort wurde ein neuer Baum gepflanzt. Dies ist Tradition und wird jedes Jahr zum Geburtstag wiederholt. Dem kleinen, gepflanzten Baum gab ich schließlich noch einen Namen; "Hope".

Nachdem der Baum gepflanzt wurde, konnten sich die Gäste erst mal eine Weile durchs Büffet probieren. In dieser Zeit entfloh ich dem Trubel kurz für 5 Minuten und ging zu unseren Schafen. Während ich dort stand, kam der Vater eines Kollegen zu mir. Ich hatte ihn zuerst nicht bemerkt, weshalb ich erstmal überrascht war. Was danach folgte, überraschte mich jedoch noch mehr...

Der Vater bedankte sich bei mir für die tolle Arbeit, die ich mit seinem Sohn mache. Er sprach zwar so gut wie kein Deutsch oder Englisch aber die Worte "Danke " und "Good Man" verstand ich. Er schüttelte mehrfach meine Hand, klopfte auf meine Schulter, umarmte mich und war den Tränen nahe. Mir wurde zwar schon mehrmals für meine Arbeit gedankt, jedoch nicht auf solch eine emotionale Art und Weise. Das hat mich ganz schön berührt. Und das ist auch der Grund, warum ich diesen Freiwiligendienst mache und auch weiter in diesem Bereich arbeiten werde. Weil ich Menschen helfen möchte, weil ich möchte, dass sie mit einem Lächeln vor mir stehen. Diese Art von Dankbarkeit, ist viel mehr wert als alles Geld der Welt.

Nachdem ich dieses Erlebnis noch kurz sacken ließ, ging ich wieder zu den anderen Gästen. Kurz darauf folgte das Highlight des Programms. Der Zumba Kurs.

Ich muss sagen... Ich bin echt gut! Vielleicht hat sich gestern ein neuer Karriereweg für mich aufgetan :D Jedenfalls hatten meine Kollegen und ich sehr viel Spaß beim Tanzen. Und Respekt an diejenigen, die das jede Woche machen. Zumba ist wirklich enorm anstrengend.

Nach ca. einer halben Stunden bzw. gefühlten 3 Stunden und mehreren Tagen Aufenthalt im Sauerstoffzelt, ging die Feier noch ca. eine Stunde weiter. Hier sprach ich ein wenig mit den anderen Gästen und versuchte mein Glück darin, niederländisch zu lernen.

Um ca. 19.30 Uhr war die Feier dann schließlich vorbei. Kati gab Marco und mir ein riesen Fresspaket für Zuhause mit, da einiges übrig blieb.´Für mich gab es zwar nur Früchte, jedoch gefühlt fast zwei Tonnen davon.

Die Feier zum 4. Geburtstag von Janka Tanya hat wirklich Spaß gemacht. Auf die nächsten 4 Jahren.

And please continue to shine ray of hope.